My Eurovision: Workaway in Europa - Step 15: Vadehavscentret


Advertisement
Published: April 12th 2017
Edit Blog Post

20170410_14484820170410_14484820170410_144848

Unser Stand
Tag 221 – Reklametour nach St. Peter-Ording

Am nächsten Morgen fuhren wir um sieben los. Alex kannte den Weg, da er selbst aus der Gegend kam, und so fanden wir uns ohne Probleme hin (wenn man vom Zug absah, der einfach angefahren kam, ohne dass da eine Schranke war ^^). Kurz vor halb zehn waren wir da – als die Einzigen. Wir gingen zum Eingang, doch der war noch geschlossen. So warteten wir im Auto.
Kurz darauf kam ein dänisches Auto angefahren und parkte neben uns. Hatte ich mir schon gedacht, dass sie sich zu uns stellten. Wir stiegen aus und begrüßten sie. Genau wie wir hatten sie auch nicht wirklich eine Ahnung, was uns jetzt erwarten würde. Aber sie dachten wohl auch halb zehn…

Nun, um zehn kam dann noch ein Däne und wir gingen gemeinsam rein. An der Kasse sprachen sie Englisch mit uns. Als erstes bekamen wir eine Rundführung durch den Tierpark. Er war wohl vor 25 Jahren privat gegründet worden. Sie setzten auf ein möglichst natürliches Konzept; so hatten sie beispielsweise einen See angelegt, auf dem sich viele verschiedene Gänse-und Entenarten angesiedelt hatten. Sie hatten einige Arten angefüttert, so dass sie freiwillig blieben.
Wir machten einen Rundgang, und unsere Führerin sprach Deutsch, und versuchte sich danach an einer Erläuterung auf Englisch. Einmal ging es dann um die Holländer. „Dutch? Also nein, nicht Dänen, ach so, da hieß es ja Danish, oder, also wohl doch Dutch…“
Alex und ich hatten beschlossen, weiterhin Dänisch miteinander zu reden, wie hatten einfach keinen Bock auf Deutsch. 😉 („Vi gider ikke snakke tysk!“)

Nach der Führung setzen wir uns alle zusammen ins Café, wo wir Schnittchen und Kaffee bekamen. Mittlerweile waren auch die restlichen Austeller angekommen. Es war dann mal wieder witzig, die kulturellen Unterschiede bezüglich der Esskultur zu sehen. Die Dänen nahmen sich einfach ein Brötchen und begannen zu essen, sobald sie saßen, während die Deutschen höflich darauf warteten, dass die Führerin auch wiederkommen würde und alle gemeinsam anfingen.
Das erinnerte mich an den Abend mit den Zeugen Jehovas: Unsere beiden Gäste hatten auch einfach angefangen zu essen, woraufhin Beate leicht pikiert ihr Weinglas hob und anstoßen wollte, um damit gemeinsam das Essen zu beginnen. Ich hatte mich anfangs auch erst wieder an das „Guten Appetit“-Sagen gewöhnen müssen.
„Wir sind dänisch genug, um auch einfach anzufangen, oder?“, fragte mich Alex. „Ehm, nein, lieber
20170410_14471120170410_14471120170410_144711

Weltgrößte Auster als Blickfang
nicht… wobei doch, eigentlich sind wir das.“ 😉
Kurz darauf kam die Führerin dann zurück und meinte „Ja, bedient euch einfach!“. Eventuell auch leicht pikiert, aber vielleicht habe ich da auch zu viel rein interpretiert.
Der Leiter des Westküstenparks kam dann auch noch und erzählte uns ein bisschen was über die Entstehungsgeschichte.

Um elf sollte es losgehen. Es war dann allerdings erst kurz nach elf, als wir mit dem Aufbau begannen. Eigentlich waren wir an einer ganz anderen Stelle platziert worden, doch es gab auch einen Bereich, in dem Infotafeln zum Watt standen und etwas weiter ein Seehundsbecken – das passte doch viel besser. Als wir unseren Wunsch äußerten, meinte die Führerin, wir könnten uns ja in die Schute stellen. Ehm, nochmal auf Dänisch bitte?! Was war denn eine Schute? Wir vermuteten mal, dass sie das Schiff meinte. Hatten aber eigentlich keinen blassen Schimmer. 😉
Nun suchten wir erst mal jemanden, der uns einen Tisch bringen konnte, und fanden dort auch gleich noch Stühle. Außerdem organisierten wir uns Tesafilm an der Kasse, um unsere Bilder anbringen zu können. Später fragten wir jemanden nach Tape, denn das hielt auf jeden Fall besser. In zwei Rutschen holten wir
20170410_14471920170410_14471920170410_144719

Sandkasse, Waders, Strandskaden...
den ganzen Kram aus dem Auto und begannen dann, unseren Stand in der „Schute“ aufzubauen. Da kam die Führerin vorbei und meinte, wir sollten uns doch lieber in die Sonne vor das Schiff stellen. Wir hatten ein bisschen auf Windschutz gesetzt, doch als die Sonne rauskam war es draußen dann wirklich wärmer, und es kamen auch mehr Leute vorbei.
Gleich am Anfang kam jemand vom Park, der ein Foto für die Facebook-Seite haben wollte. Er fragte uns, was man hier eigentlich machen sollte oder was wir machten oder so, wir rafften es nicht ganz, aber ich erzählte dann, dass die Weltgrößte Auster ein Blickfang war, der die Kinder anzog. Da schnappte er sich kurzerhand ein Kind, und ließ es die Auster bewundern.

Nach und nach bauten wir alles auf. Irgendwie fiel uns immer noch etwas ein, das optimiert werden konnte. Schließlich bekamen wir auch Strom und ich startete die Diashow auf meinem Laptop. Wegen der Sonne konnte man allerdings kaum was sehen.
Ich organisierte noch eine kleine Wand und klaute Sand vom Spielplatz, wo ich verschiedene Muscheln hineinmischte. So hatten wir zumindest eine kleine Aktion, bei der die Kinder sieben und mithilfe der Liste aus der Sea Exlorer Tasche die Arten bestimmen konnten.
Auf dem Weg zum Spielplatz hatte ich noch kurz bei Fjord&Bælt vorbeigeschaut, und mich ein bisschen mit einer von ihnen unterhalten. Nachdem wir kurz geredet hatten, meinte sie zu mir „Hold da op, du snakker så godt tysk! (Unglaublich, wie gut du Deutsch sprichst!)“ Sie hatte mich wohl vorhin während der Führung mal Deutsch reden gehört, aber dachte, ich sei auch Dänin. Danke für das riesen Kompliment! 😊

Die Magazine hatten wir bereits mit Steinen beschwert, doch die Muscheln, die wir zur Deko auf dem Tisch verteilt hatten, flogen auch immer weg. Schließlich legten wir das graue Handtuch, in den ich den Arbeitslaptop eingeschlagen hatte, in Wellen auf den Tisch, und legten die Muscheln darauf. So rutschten sie nicht so leicht weg, und unser Design-Vogel fraß auch etwas authentischer auf dem „Wattenmeer“. Mehrfach wurden wir gefragt, was es für ein Vogel war, naja, ein „Ryle“, Überbegriff für Alpenstrandläufer, Knutt etc.; so ganz konnte man das nicht sagen. Aber er war jedenfalls ein gutes Symbol für unser neues Museum, das Design und Naturvermittlung vereinte.

Nach und nach entwickelten wir auch eine ganz gute Strategie. Die Leute, die sich von rechts näherten, entdeckten die Auster. Meistens liefen die Kinder zuerst hin. Sie staunten, wie riesig sie war, und wir klinkten uns dann ein, um zu sagen, dass es tatsächlich die Weltgrößte Auster war. Daraufhin erzählten wir von unseren Austernsafaris und bekamen so auch den Bogen zu unserem Tourangebot und dem Museum. Bei den Familien, die von links kamen, schauten die Kinder immer interessiert zum „Sandkasten“, und die Eltern und ich ermunterten sie, gerne mal zu sieben und zu schauen, was sie fanden. Ich kommentierte dann, dass das sozusagen die Miniversion unserer Sea Explorer Tour war, und erzählte daraufhin auch vom Tourangebot und dem Museum.
Wir hatten leider kein Banner mit dem Logo, und schließlich malte ich noch ein Schild „VADEHAVSCENTRET“, das wir hinter uns aufhängten. Wir mussten den Leuten erst mal erzählen, wer wir eigentlich waren und dass wir aus Ribe, also Dänemark, kamen. Da sagten wir auch, dass es zwei Stunden von hier waren, und ich erwähnte dann auch meistens, dass es nicht weit entfernt ja schöne Ferienregionen an der Westküste gab. 😊
Die Organisatoren hatten ein Quiz vorbereitet, bei dem es an jedem Stand eine Frage zu beantworten gab. Die höchstwahrscheinlich für uns bestimmte Frage lautete, wie oft es Ebbe und Flut gab. Und das wussten die meisten Erwachsenen tatsächlich nicht! Alex erklärte ihnen dann ausführlich die Gezeiten, wie man es auch in unserer Ausstellung mithilfe einer Drehscheibe nachvollziehen konnte.

Die Werbeveranstaltung sollte bis um drei gehen, doch genau zu dieser Zeit fand eine Seehundfütterung statt, und so warteten wir mit dem Abbauen noch, bis sie vorbei war und die vielen Besucher wieder weggeströmt waren.
Nachdem wir alle abgebaut und eingeladen hatten, machten wir uns gegen vier auf den Heimweg.
Auf dem Hinweg waren wir durch Døstrup gefahren und ich hatte überlegt, ob wir nun nicht einfach spontan mal Hej sagen sollten. Und das machten wir dann auch.
Kristian war gerade am Kochen, und bat uns herein. Als wir uns ein bisschen unterhalten hatten, holte er Bodil. Sie kochte Tee und wir saßen zusammen und redeten, und schließlich lud sie uns ein, noch mitzuessen. Da wir ziemlichen Hunger hatten, sagten wir natürlich nicht Nein. Kristian hatte Gäste, aber wir aßen mit ihr und einem WWOOFer in der Küche.

Daraufhin fuhren wir nach Hause, wir mussten ja auch noch einiges für den nächsten Tag vorbereiten. Diesmal wollten wir auch ausgestopfte Vögel und Experimente mitnehmen, und ich wollte noch gerne ein kleines Quiz machen. Außerdem wollten wir ein Stereoskop sowie einen Bildschirm mitnehmen und einen eigenen Sandkasten.
Wir hatten gerade Pappkartons aus dem Lager geholt und waren dabei, die Vögel einzupacken, da kam Klaus rein. Er wollte natürlich hören, wie es gelaufen war (also wir fanden, gut) und wir zeigten ihm auch ein Foto von unserem Stand, wovon er glaube ich positiv überrascht war.
Er meinte dann aber, dass heute im Museum so viel los gewesen war, dass sie unsere Hilfe hier brauchten und wir nicht nach Svendborg fahren sollten. Schade… gut für ihn, dass er hergekommen war, sonst hätten wir vermutlich noch ein bisschen über Facebook diskutiert. 😉 Aber wir verstanden natürlich, dass unsere Hilfe hier gebraucht wurde. Und dann hatten wir jetzt auch Feierabend und konnten am nächsten Tag ausschlafen.

Advertisement



Tot: 0.399s; Tpl: 0.015s; cc: 12; qc: 52; dbt: 0.1746s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 2; ; mem: 1.2mb