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Tag 254 – Ballebjerg-Tour Am nächsten Tag fing ich um halb elf an. Den größten Teil des Tages verbrachte ich damit, Etiketten auf die Bierflaschen zu kleben. Das machte ich dann immer, wenn gerade nichts anderes zu tun war.
Außerdem richtete ich den Salat auf den Tellern an. Wir hatten heute vier Gesellschaften, die kamen. Zwei nacheinander zum Mittagessen, und dann nachmittags nochmal zwei Gruppen mit je über vierzig Personen zum Kaffee. Da mussten wir innerhalb weniger Minuten schnell die Tische abräumen, abwischen und neu eindecken. Vom Rhabarberkuchen blieben noch ein paar Stücke über, und so bekam ich auch noch was ab. 😊
Als alle Gäste weg waren räumte ich die Küche auf, fegte und sollte dann noch alle leeren Kartons zusammenfalten, bis für mich Feierabend war.
Heute war es mal nicht so heiß, der Himmel war bewölkt und vielleicht würde es auch noch regnen. Ich sagte mir aber, dass ich ja was von der Insel sehen wollte und nicht bloß drinnen hocken konnte. So wählte ich eine der ausgeschilderten Wanderruten aus, die ich am Vortag von einer Schautafel abfotografiert hatte, und fuhr mit dem Fahrrad zum Startpunkt.
Es handelte sich um die rote Ballebjerg-Tour
von 5km.
Ich lief den Feldweg entlang und kurz darauf wiesen mich die Pfeile durch eine kleine Holzbarrikade mitten auf die Kuhweide – da musste ich wohl rüber. Ich folgte einem kaum sichtbaren Pfad übers Gras den Hügel hoch und dann runter bis ans Wasser. Die Kühe saßen leider mitten im Weg, und so ging ich einen kleinen Bogen. Claudio hatte mir erzählt, dass er Angst vor den Kühen habe, weil sie ihm immer hinterherrennen würden. Mhm, also bei mir machten sie nichts, sie schauten mich bloß an. Aber ich hatte auch keine Angst, sie waren ja wohl nicht gefährlicher als Pferde.
Nun lief ich eine Weile am Steinstrand entlang und konnte die Insel Tunø sehen. Kurz darauf kam ich zur Steilküste, und bevor ich die Treppe zum Hochufer hochstieg, setzte ich mich ein bisschen hin und aß meinen Proviant-Kuchen.
Dann stieg ich hinauf und lief über einen Hügel bis hoch zum Ballebjerg. Hier befand ein kleiner Aussichtsturm, und im unteren Teil war ein kleiner Raum mit Bänken und Infotafeln. Der Turm wurde1920 von Morten Madsen errichtet. Diese Stelle war mit 64m der höchste Punkt der Insel. Der Turm war ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen, aber auch
unter Einheimischen beliebt, um bei schönem Wetter hier zu picknicken und den Sonnenuntergang anzusehen. Im Jahr 1928 war König Christian X mit seiner Frau unangekündigt mit der „Dannebrog“ nach Samsø gesegelt und sie hatten gemeinsam mit Morten auch diesen Turm besucht. Morten Madsen war der führende Mann Nordbys gewesen und hatte sogar einst den Hof gebaut, auf dem heute das Samsø Bryghus & Café war.
Nach dieser kleinen „Geschichtsstunde“ ging ich weiter und kam durch ein kleines Waldstück. Wenig später schlängelte sich der Feldweg über die Hügel wieder Richtung Meer, und dann überquerte ich wieder eine Kuhweide. Es waren recht viele Vögel hier - überall flatterten Fasane auf, und am Strand hatte ich Stieglitze gesehen.
Eineinhalb Stunden später war ich wieder zurück am Ausgangspunkt und radelte nach Hause. Puh, jetzt war ich aber echt k.o. Erst der Trubel im Café, und dann noch ein Work-out mit „Bergsteigen“ – aber es hat sich gelohnt, die Landschaft ist echt besonders. 😊
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