One Night in Bangkok


Advertisement
Asia
October 20th 2018
Published: October 30th 2018
Edit Blog Post

Wir landen in aller Herrgottsfrühe in Bangkok - bei Regen. Das Taxi ist mit uns und unserem Gepäck bis unter’s Dach beladen, bringt uns aber sicher ans Ziel: Siam Guesthouse III in der Rambuttri Road. Wir haben Glück, denn eines der Zimmer soll schon in einer halben Stunde fertig sein und wir haben somit eine Chance zu duschen, welches nach dem Ritt aus Australien und über Bali eine wirklich erfreuliche Aussicht ist. Wir frühstücken also nur kurz und dann geht es zum Check-In mit dem freudigen Ergebnis, dass wir innerhalb einer halben Stunde alle 3 Zimmer bekommen, die zudem noch völlig okay sind.

Nach dem Duschen brechen wir zu fuß auf und nehmen dann das Boot den Chaho Phraya hoch - allerdings erst einmal in die falsche Richtung... An der Haltestelle Nonthaburi angekommen, gehen wir ein paar Kilometer die Straße runter und saugen das bunte Treiben in uns auf. Alle paar Meter steht eine Garküche an der gebrutzelt wird die Geschäfte sind bis hoch unter die Decke mit dem bestückt, was dort verkauft wird. Bangkok pulsiert.

Wir steigen dann irgendwann doch in ein Taxi. Natürlich mal wieder nicht gleich in das erste, denn da will man statt nach Meter zu fahren 400 Bath von uns und auch das letzte Wort liegt noch bei 150 Bath. Der nächste Taxifahrer ist dann wieder korrekterer Natur und fährt uns nach Meter. Es ist am Ende zu unserem Ziel, dem Chatuchak-Markt, deutlich weiter, als wir gedacht hätten und der Taxi Fahrer hat tatsächlich über 100 Bath auf der Uhr.

Am Markt angekommen orientieren wir uns erst einmal ein wenig falsch, denn wir verbringen eine ganze Weile auf dem Teil des Marktes, wo es alles an (lebend) Tieren gibt, was man sich so vorstellen kann: von Schweinen, Hühnern, Enten, über Hunde, Katzen, Vögel, Hasen, Reptilien jeder Art und Fischen bis hin zu Igeln und Affen. Alles selbstverständlich nicht so „präsentiert und gehalten“, wie man es sich mit deutschen Tierschutz-Vorstellungen wünschen oder auch fordern würde. Wir sind ganz offensichtlich in einem anderen Kulturkreis.

So sind wir alle froh, als wir wieder aus dieser Freak-Show raus sind und uns, nach einer Stärkung, ins Gewimmel bei den sonstigen Artikeln stürzen. Es gibt auf dem riesigen Markt wirklich sehr viel zu sehen - darunter natürlich eine Menge Schrott, aber wir finden in den Boutiquen auch ein paar schöne Klamotten und Kleinigkeiten und so ist es dann auch irgendwann schon halb sechs und an der Zeit für uns ein Taxi zu finden, das uns zum New Lumpini Boxing Stadium bringen mag. Es regnet mittlerweile stark und so sind wir nicht besonders wählerisch und sitzen schon im Taxi, ohne uns auf Meter geeinigt zu haben. Aber das ist dann an einer solchen Touristenattraktion auch schon sehr schwer. Unser Taxifahrer will 200 Bath haben und wir handeln ihn auf 100 Bath (3,70€) runter, was wir noch immer für zu viel erachten. Der Fahrer ist ein junger, netter Kerl der wenig Englisch spricht und dennoch sehr kommunikativ ist. Der Weg ist deutlich weiter als wir gedacht hätten und nach 35 Minuten fahrt haben wir Mitleid mit dem Fahrer und ob des Regens und der allgemeinen Müdigkeit eigentlich auch gar keine Lust mehr auf den Thaibox-Abend. Wir versuchen also vergeblich dem Fahrer klar zu machen, dass wir nun doch nicht zum Boxing Stadium wollen, sondern in die Rhambuttri Road. „Not possible“ sagt er aber und fährt uns doch zur Halle und nicht nach Hause. Wir beschließen mal zu sehen, ob wir vor Ort doch noch Lust bekommen und ein wenig ist dem auch so, allerdings nicht mit der Aussicht 2000 Bath für das Ticket zahlen zu müssen und dann 4 Std. in der Halle zu sein. Einzelne Kämpfe sind natürlich leider nicht möglich und so entscheiden wir uns sowohl gegen das Halbtagsticket und auch das Tagesticket mit dem wir zumindest sofort rein gekonnt hätten und hoffen auf ein Taxi, dass uns fährt. Zu unserer Verwunderung ist unser Jungspund noch da und will uns auch fahren. Er hat offenbar tatsächlich gedacht es sei ein Witz, dass wir nun doch nicht zum Stadion wollten - kein Wunder bei der Begeisterung bei ihm, die schon der Gedanke dahin zu fahren ausgelöst hat.

Die Fahrt zurück mit dem jungen Mann gestaltet sich lustig und wir arrangieren, dass er uns auch morgen früh um 6 Uhr abholt und zum Flughafen fährt.

Wir duschen uns kurz den Dreck vom Markt von den Beinen und dann suchen wir uns einen Massage Salon. Bei uns auf der Ecke sind wir erst noch sehr wählerisch und zotteln so in Richtung Khso San Road bzw. daran vorbei. Der Salon, den wir uns dann aussuchen erweist sich als leider nicht so gut wie erhofft. Anjas Thai Massage findet auf dem Boden in einer Reihe mit allen anderen Kunden statt (ohne Vorhang-Trennung oder ähnliches) und der Ventilator ist einfach viel zu kalt um sich wohl zu fühlen. Auch Emma, Tyrone und Netti sind nicht am Schwärmen von ihrer Öl-Massage. Schade.

Wir ziehen weiter um etwas leckeres zu essen und das gelingt auch schon viel besser. Netti ordert reichlich Muscheln und Garnelen vom Grill und auch der Rest ist mit dem Essen zufrieden, während am Nachbartisch frittierte Skorpione und Vogelspinnen am Spieß gegessen werden. Bääh. Pfui Spinne.

Eines ist seit Stunden klar und wird sich auch nicht mehr ändern: unsere “Eine Nacht in Bangkok“ wird keine ausschweifende sein. Wir sind alle hundemüde und schlendern so nur noch einmal über die Khao San Road, die zur unerträglichen Partymeile verkommen ist bei der aus allen Clubs laute Musik bummert und es nur um den günstigsten „bucket“ geht. Die vielen, lustigen Stände scheinen verdrängt - oder aber sie sind so satt, dass sie auf den Regen heute einfach keine Lust haben.

Wir schlendern also die Rhambuttri Road herunter und freuen uns auf unser Bett. Eine Mütze Schlaf wird also unsere Nacht in Bangkok.


Additional photos below
Photos: 11, Displayed: 11


Advertisement



Tot: 0.065s; Tpl: 0.013s; cc: 12; qc: 23; dbt: 0.0434s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb