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Published: June 20th 2017
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Da ist er also – der Tag des schwersten Anstieges. Um
7:30 Uhr gibt es Fruehstueck und wir bestellen einen ordentlichen
Energie-Lieferanten: Vegetable Fried Rice.
Nach 12 Std. Schlaf (immer ein bisschen frierend, trotz
dicker Decke ueber dem Schlafsack, der aber zumindest in meinem Fall auch schon
so gelitten hat, dass er im Oberkoerper-Bereich nur noch ein Saeckchen ist)
fuehlen wir uns ganz gut und harren der Dinge die nun kommen moegen.
Mein Knoechel schmerzt nicht so wie befuerchtet und die
Blasen-Ansaetze sind auch gut abgeklungen. Gut so!
Die ersten Stunden stratzen wir also los. Heute habe ich
auch die Stoecke im Einsatz und damit kommt mir alles leichter vor als gestern.
Kurz vor der Mittagspause wird der Anstieg dann deutlich schwerer und es faengt
zudem an zu schneien. Tja, und dann ist irgendwann auch alles gar nicht mehr so
leicht: Wir passieren den Fluss nach vorherigem Abstieg ein letztes mal ueber
eine schoene Haengebruecke und dann wird es richtig steil und der Sauerstoff
immer weniger. Ich war immer der Meinung mich gut quaelen zu koennen und an
meine Grenzen gehen zu koennen, wenn es um sportliche Herausforderungen geht.
Und genau das ist heute der Fall. Wir muessen alle oft anhalten und Pause
machen und fuehlen uns dann auch besser und gestaerkt – nach 5
Schritten will
man aber am liebsten schon wieder Halt machen. Durga versucht uns zu motivieren
indem er sagt es seien “nur noch 1,5 Std.” – ich haette ihn am liebsten
angeschrien…!
Ich weiss nicht, wie oft ich in der Folge darueber
nachgedacht habe wieviel ich wohl bezahlen muesste damit irgendein Muli oder
Yak meinen Rucksack und am besten gleich auch mich den Berg hinauftraegt. Der
zweite einen umtreibende Gedanke ist der, ob diese Etappe wirklich die
schwerste ist, denn wenn dem nicht so waere, wuerde ich den Rucksack in der
Folge wirklich nicht selber schleppen wollen.
Nach schier endlos erscheinenden Stunden kommt dann
endlich Namche Bazar in Sicht. Claudi's Enthusiasmus bin ich nicht mehr in der
Lage zu teilen, zudem es in dem Ort auch noch ein gutes Stueck ist – und zwar
mit schier unendlich scheinenden, grossen Stufen…
Als wir es am Ende wirklich geschafft haben und vor dem
Everest Hotel stehen, schaffe ich es nicht einmal mehr mich zu freuen. Zu alle
und durchgefroren bin ich.
Netti fuer ihren Teil klagt schon seit einiger Zeit ueber
Kopfschmerzen und Uebelkeit und kaempft nun wirklich stark gegen den heftigen
Brechreiz an. Das war wirklich ein hartes Stueck Arbeit und hat uns Alles abverlangt.
Als wir uns auf unser Zimmer geschleppt haben, heisst es
erst einmal heraus aus den
nassen Klamotten. Wo wir die nur trocken bekommen?
Im Zimmer ist es eiskalt und auch im Gemeinschaftsraum (dem Restaurant) ist
keine Heizung oder Ofen im Gange – das ist erst ab 18:00 Uhr der Fall. So
machen wir uns nach einem schnellen Essen, welches schon deutlich mehr kostet
als in Lukkla oder Phakding und zudem deutlich laenger in der Zubereitung
dauert (Wasser kocht ja auch spaeter), auf in unsere Schlafsaecke im Zimmer.
Der Wecker ist auf 18:00 Uhr gestellt – irgendwie muessen wir die Klamotten ja
wieder trocken bekommen – und wo, wenn nicht im Gemeinschaftsraum?
Nun sitzen wir also im Gemeinschaftsraum und versuchen
unsere Kleidung trocken zu bekommen – nicht leicht mit lediglich 2 popeligen
Heizlueftern, die den Raum kaum waermer werden lassen als unser Schlafzimmer.
Morgen gibt es nur einen Besuch im Museum und einen 3
Std. Kurz-Trip zum Everest Aussichtspunkt – ansonsten dient der Tag der
Aklimatisierung: einmal kurz hoeher krakseln und dann tiefer schlafen… In
diesem Sinne: NAMASTE!
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