nach Khorixas 460 km, davon 160 km Schotterstraße sehr heiß


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Africa
September 23rd 2015
Published: September 23rd 2015
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mKhorixsa 460 km Sehr heiß

Frühe Abfahrt. 12°C um 7.00, nur 45 Min später hatte es schon 22°C und um Mittag waren es 32°C. Danach schaute ich nicht mehr - keine Zeit.
Zuerst ging es zurück zur Teerstraße, entlang am Etoscha Nationalpark Zaun. Auch außerhalb gibt es viele Viecher, mir gefallen die Dikdiks besonders, es sind ganz kleine Antilopen, die immer sehr vorsichtig sein müssen, weil sie von allen Fleischfressern gern als Snack genommen werden.
Die nächsten 150 km ging es gemütlich auf Teerstraßen, hier war mehr Verkehr, Lastwagen natürlich, aber auch viele Leihwagen und Jeeps.
Danach begann für mich das große Wundern. Es kam nämlich 160 km Schotterstraße - und alle waren ganz außer sich vor Freude. Die Schotterstraße war nicht besonders schwierig, aber 160 km sind lang und man muss schrecklich aufpassen. Und man muss immer wieder im Stehen fahren. John ist sogar die ganze Strecke im Stehen gefahren.
Am Anfang war ich ja noch ganz flott, so zwischen 80 - 100 km/h, aber die letzten 20 km war ich sehr müde und heiß und deutlich langsamer.
Dabei hätte es eine wunderbare Teerstraße gegeben, nur 30 km mehr (da wäre man auf jeden Fall schneller gewesen...)
Ich weiß nicht, was an Schotterstraßen toll sein soll. Alles ist voller Staub, auch in den Koffern, wenn einer überholt, dann sieht man zeitweise nichts mehr, weil es so staubt.
Ich jedenfalls hatte das Gefühl, beim Anblick der Teerstraße, dass ich jetzt sofort absteigen sollte und den Teer küssen sollte. Was ich dann aber doch nicht tat. Da standen nämlich schon einige von der Gruppe und priesen diese wunderbare Schotterstraße.
Die Lodge, Damara Mopane Lodge, ist wieder mal im Nirgendwo. Die einzelnen Häuser sind jeweils von einem Gemüsegarten umgeben, in dem Mais, Gelbe Rüben, Avocados, Papayas etc. wachsen. Auch gibt es einen riesigen Swimming Pool. Aber das tröstet nicht darüber hinweg, dass rundherum Halbwüste ist, dass es sehr heiß ist und dass man absolut nichts machen kann, als da herumsitzen.
Am ersten Tag war das ja noch ok - Haushalt machen, Schlafen, ...
23.9.15



Aber am freien Tag war das zu langweilig.



Ich fuhr zum versteinerten Wald (petrified forest), etwa 80 km westlich. 50 km Schotterstraße, und ich spielte mich und probierte Sachen aus. Ich war zwar ganz allein und niemand von der Gruppe fuhr auch da hin, aber die Straße war befahren und alle halbe Stunde oder so kam ein Auto vorbei, so dass ich auch im schlimmsten Fall auf jemanden warten konnte, der Paulchen wieder aufhebt. Brauchte ich aber nicht, alles ging glatt.



In dem versteinerten Wald liegen mehrere Baumstämme herum und haufenweise kleinere versteinerte Holzstücke. Es ist bei Strafe verboten, sie aufzuheben (1 Jahr Gefängnis). Es sind nur Stämme da, keine Äste und Wurzeln, deshalb nimmt man an, dass die Stämme von zentral Afrika her geschwemmt wurden.
Als ich zu dem Parkplatz kam, war ich momentan der einzige Besucher. Ich war etwas verschreckt, als aus der Hütte, in der die Führer und Wächter im Schatten warten, lautes Gebrüll und Gestreite kam. Ich hatte fast das Gefühl, ich sollte mich davon machen, so lange die sich noch nicht auf mich stürzen. Aber dann kam die Kassiererin und ich fragte sie nach dem Lärm. Sie planen eine Party für die Angestellten und wollen T-Shirts machen lassen und jeder hatte einen anderen Vorschlag, was auf die T-Shirts drauf soll. Es war also nur eine angeregte Diskussion, aber für mich klang es wild.
Bei der Heimfahrt hielt ich an einem Craft Center der örtlichen Gemeinde. Die Frauen und Männer machen aus lokalen Gegenständen Schmuck und wollen ihn hier verkaufen. Es wurde erst am 1.9.15 eröffnet und hat noch nicht viele Besucher gehabt, aber sie hoffen halt auf eine Einnahmequelle, denn sonst ist in dieser Halbwüste nicht viel zu tun.
Die Frau war eine Herero, ihr Urgroßmutter heiratete einen Deutschen, mit dem sie 5 Kinder hatte. Die Familie hat noch einen deutschen Familiennamen. Auch die Haut dieser jungen Frau ist nicht schwarz sondern ein schönes dunkles Braun. Sie ist sich ihrer deutschen Vorfahren bewusst, manche aus ihrer Familie sind sogar schon nach Deutschland gefahren und haben die Verwandten besucht.
Die Festtagstracht der Hererofrauen ist ein wilhelminisches, langes Kleid mit Puffärmeln - ich finde den Anblick einfach merkwürdig, das Kleid ist auch sehr unpraktisch in diesem Klima, aber die Frauen lieben es und sind stolz darauf.
Immer wenn ich mit Leuten rede, frage ich sie nach dem Zusammenleben von Schwarzen und Deutschen (Nachfahren) in Namibia. Die Antwort ist immer gleich: kein Problem. Sie arbeiten gut zusammen zum Wohl des Landes.
Dann war ich noch im Ort beim Einkaufen (2 Orangen, 1 Buttermilch, 1 Tüte Marshmallows) und habe den örtlichen Handel studiert. Fleisch nur in gefrorenem Zustand, ansonsten ein recht breites Warenangebot, auch wenn es eher so aussieht, wie bei Aldi in den Anfangsjahren - sehr schlicht. Das Auge kauft hier noch nicht mit ein.
Dann zurück zur Lodge, Haushalt etc.


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