Der schwere Gang nach Kalaw


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January 2nd 2015
Published: June 20th 2017
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Wir haben tatsächlich vor 20:00 Uhr in den Schlaf gefunden und so sollte uns der frühe Morgen eigentlich nichts ausmachen - aber da ist diese Kälte, die uns schon in der Nacht zu schaffen gemacht hat. Ich habe mich irgendwann unter die Decke gekuschelt, auf der wir eigentlich lagen und hatte zudem Jacke und lange Hose an, Janette für ihren Teil war kurzbeinig und kurzärmelig unterwegs - brrrr.
Das Frühstück kommt quasi "ans Bett" - wir hätten uns nur aufrichten zu brauchen.
Wir schenken unserem Herbergsvater unsere Kopflampe und bekommen daraufhin das Angebot, doch noch einen Monat länger zu bleiben... Der alte Mann war wirklich der Knaller - sehr interessiert - wenn er auch kein Wort Englisch sprach. Er schaute schon die ganze Zeit auf unser Marmeladenglas, als Netti ihm einen Löffel davon anbietet. Das Gesicht, was er macht, als er den Löffel in den Mund nimmt, hätte man filmen müssen. Es war vermutlich das Süßeste, was er je gegessen hat.
Um kurz vor 8 ist dann Abmarsch. Wieder geht es durch Dörfer und über Stock und Stein und so manchen Hügel, der uns an den Mount Everest erinnert - zumindest, was die Anstrengung angeht.
Heute marschieren wir ohne viele Pausen und wir überholen zu Beginn einige andere Trekking-Gruppen, sodass uns schnell klar ist: das heute, wird eine Aufgabe.
Nach etwa 3 Stunden (und 2 weiteren Blasen für mich), machen wir zum ersten Mal Halt.
Eine Stunde später kommen wir in ein Dorf und suchen sofort einen Shop auf und kaufen Cola - Unterzuckerung! Nur 100 Meter weiter ist dann unser Mittagessen-Stop...
Ich bin zuerst nicht sonderlich begeistert davon, dass es nur Tofu zu Essen gibt, stelle dann aber fest, dass die frittierten Brocken wirklich lecker sind und die Soße dazu allemal. Als Hauptgang gibt es dann auch wieder Tofu - dieses Mal als Salat. Und der schmeckt fantastisch! Heute geht also als der Tag in die Geschichte ein, an dem ich den Tofu lieben lernte.
Nach einer Std. Rast, geht es weiter: erst mit frischen Kräften, und dann irgendwann nur noch mit Krampf. Unser Fährtenleser Kuong zeigt uns, wo Schlangen den Weg gekreuzt haben und wenngleich wir nicht so in Panik verfallen, wie unser Guide Zawthe, hoffen wir angesichts der beachtlichen Größe der Spuren, dass wir keiner Schlänge auf den Schwanz treten...
Irgendwann ist dann gerade bei Netti der Akku leer. Jeder Schritt fällt schwer und so sind wir heilfroh, als Zawthe irgendwann verkündet: das da ist Kalaw.
Leider ist "das da" noch in weiter Ferne, und scheint nur über einen Abstieg ins Tal und einen Wiederaufstieg zu erreichen zu sein - die Freude steht uns ins Gesicht geschrieben.
Das Ziel vor Augen, mobilisieren wir letzte Kräfte, aber der Weg zieht sich wie Kaugummi. Selbst als wir die Stadtgrenze schon erreicht haben, liegen noch 40 Minuten Marsch vor uns. Zumindest die letzten 2 Kilometer versüßen wir uns mit Popcorn, welches wir wie die Tiere aus dem Napf futtern, weil unser Hände, wie der Rest unseres Körpers saudreckig ist.
Irgendwann geht Zawthe in ein Hotel, kommt aber bedröppelt guckend wieder heraus. Hier ist unser Gepäck schon einmal nicht...
Wir gehen etwas weiter zum Winner Hotel - aber auch hier kein Gepäck. Nachdem Zawthe dann telefoniert hat, kommt nun aber ein Motorroller mit unserem Gepäck. Wir verabschieden uns von Kuong und Zawthe und freuen uns auf die Dusche. Netti bekommt beim Aufstehen einen heftigen Krampf in der Wade, der sie so schnell auch nicht wieder verlassen wird.
10$ soll die Dusche kosten. Wucher - aber leider in unserer Lage jeden Cent wert... zumindest wenn das Wasser ginge, denn das ist erst nicht der Fall.
Die Dusche, die dann in anderem Zimmer Folgt ist eine unserer Top 3 Duschen in unserem Leben, stellen wir fest. Auf der 1 bleibt die in Kathmandu nach dem Base Camp Track und 14 Tagen ohne Dusche...
Nach der Dusche essen wir schlechte Fried Noodles uns stehen dann an der Straße auf den Bus wartend. Gegenüber dem Winner Hotel soll dieser halten. Aber es kommt und kommt kein Bus, der da hält. Nachdem allgemein aber diverse Busse verkehren, haben wir Sorge, unseren verpasst zu haben. Eine freundliche Burmesin mit sehr gutem Englisch eilt uns aber zur Hilfe, ruft von ihrem Handy beim Busunternehmen an und verkündet dann, das der noch unterwegs ist und nach welchem Nummernschild wir Ausschau halten müssen.
Gegen 21:00 Uhr (nicht 19:30) kommt dann unser VIP Bus nach Yangon und überrascht uns tatsächlich mit Komfort. Essen, Trinken, Zahnbürste, Decken. Alles da. Frieren tun wir trotzdem...


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4th January 2015

?... welches Bett, wo ?

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