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Published: June 20th 2017
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Geo: 20.6132, 96.7692
Wir sind um Punkt 8 abmarschbereit, aber der Start verzögert sich noch ein kleines bisschen.
Als wir los marschieren geht es erst einmal zum Boot, denn die erste Strecke wird gefahren.
In dem Ort, von dem wir loslaufen ist heute Markt und so ist jede Menge Betrieb. Die Boote stapeln sich förmlich und da sie eigentlich alle gleich aussehen fragen wir uns, wie der Besitzer seines jemals wieder findet. Der Marsch geht flach los und wir streifen durch Zuckerrohrfelder, Knoblauchfelder und ihresgleichen mehr. Als wir nach einem Kloster in ein Waldstück gelangen wird es nach einiger Zeit sehr steil und als uns bei der ersten Rast Franzosen entgegenkommen die uns "good luck" wünschen, ahnen wir Schlimmes. Es geht weiter bergauf und wir sind tatsächlich froh, als wir den Scheitelpunkt erreicht haben. Es bietet sich uns ein schöner Blick zurück auf das Inle-Tal und vor uns liegt ein Weg durch etliche Felder. Herrlich ist es - und nach dem vielen Sitzen auch wirklich eine willkommene Abwechslung, mal den Körper zu nutzen.
Wir machen bei einer ebenfalls rastenden Bauernfamilie eine kurze Pause und sind sehr dankbar für den uns angebotenen Tee, denn unser Wasser ist bereits leer. das war nicht so gut geplant.
Etwas gestärkt
geht es auf die nächste Etappe, die in dem Dorf endet, wo wir zum Mittagessen einkehren.
Unsere Guides kochen uns sehr gut schmeckende Spaghetti mit Gemüse und dazu gibt es Avocado und Bananen. Die andere Gruppe, die nach uns eintrifft und mit der wir uns kurz austauschen, ist ganz neidisch.
Frisch gestärkt wollen wir gleich weiter, aber die Mittagspause hat gerade erst begonnen.
So warten wir ein wenig und spielen dann "wer den Stein am nähesten an den abgefressenen Maiskolben wirft" - sehr zur Belustigung der Anwesenden. Unser Guide hat derweil ein irre aussehendes Tier (Käfer? Heuschrecke?) entdeckt und präsentiert es uns stolz.
Dann geht es endlich weiter. Zum Glück nicht mehr so steil, aber zu behaupten, wir würden unsere Beine nicht deutlich spüren, wäre eine Lüge.
Die Landschaft ist toll. Weiterhin von Ackerbau geprägt und sehr hügelig. Ein kurzes Stück wandern wir auf einer sich im Bau befindenden Straße. Wie diese komplett von Hand entsteht ist wirklich für unsere Verhältnisse unglaublich. Gerade Frauen ackern wie verrückt mit Hacke und Schaufel. Andere haben Schüsseln, in denen die Erde abtransportiert wird. Einzig eine Walze dient als technisches Hilfsmittel.
Als wir die Straße wieder querfeldein verlassen, sehen wir viele Weizenfelder und zudem einige Kirschbäume, die blühen.
Irgendwann kommen wir an einem Kloster vorbei und hoffen schon leise, dass wir es geschafft haben - aber gefehlt - es geht weiter. Die uns entgegen kommende Gruppe wird dort einkehren.
Nach ein paar weiteren Kilometern haben wir es dann aber für heute geschafft. Wir kommen in dem Dorf an, in dem wir nächtigen werden. Unser Schlafplatz ist auf einer Matte im ersten Stock einer Hütte. Das Wasser kommt aus dem Brunnen und die Toilette ist ein Verschlag.
Bei einem kurzen Bummel durch das Dorf treffen wir auf eine Japanerin, die heute von Ihrer 2ten Etappe aus Kalaw hier eingetroffen ist. Ein wenig ächzen wir bei dem Gedanken, diese beiden Etappen morgen an einem Tag zu laufen...
Als wir bei unserem Haus zurück sind, wird schon ordentlich gekocht und das Familienoberhaupt versucht sich in Konversation mit uns - natürlich ohne ein Wort Englisch. Janette zeigt auf dem Telefon ein paar Bilder unserer Reise, die staunend zur Kenntnis genommen werden.
Dann gibt es Essen - und es schmeckt wieder vorzüglich. Curry mit Kartoffeln und Huhn, Gemüse, Omlette, eine Suppe mit viel Ingwer und dazu Reis. Wir haben keine Chance es zu schaffen, aber das sollen wir sicher auch gar nicht, denn der Rest der Familie und unsere Guides essen nach uns.
Nun sind wir kugelrund und liegen bereits auf unseren Matten. Es wird sicher nicht lange dauern, bis uns die Augen zufallen. Es ist 19:27 Uhr...
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