My Eurovision: Workaway in Europa - Step 5: Treviso


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October 29th 2016
Published: October 31st 2016
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Tag 80 - Unter Deutschen und doch ganz anders (Caorle)
Als ich mich morgens auf den Weg zur Bushaltestelle machte, und gerade das Grundstück verlassen hatte, kam Renzo in den Garten gelaufen und reichte mir über den Zaun noch eine Thermoskanne Tee. Wie fürsorglich er doch war! Ich solle dann an der Haltestelle den Teeebeutel rausnehmen. Okay. Ich ging in die Cafeteria neben der nahegelegenen Haltestelle, um das Busticket zu kaufen. Da fragte ich dann auch gleich nach einem Mülleimer. Allerdings schaffte ich es nicht, die Kanne so aufzudrehen, dass ich den Beutel entfernen konnte, und auch die nette Kassierin bekam es nicht hin. Nun, musste er eben drinbleiben.

Nachdem ich in San Dona di Piave umgestiegen war, kam ich zwei Stunden später, gegen halb zwölf, in Caorle an.
Vom Busbahnhof waren es nur wenige Minuten bis ins Zentrum. Als erstes erreichte ich einen kleinen Hafen und war total begeistert; das sah so schön aus mit den ganzen Booten und die frohen Farben leuchteten in der Sonne. Dann ging ich Richtung Zentrum, das im Prinzip gleich daneben mit einem Platz voller Restaurants begann. Auch gut, konnte ich schon mal auf die Speisekarten gucken, um mir was für mittags rauszusuchen.
Als
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Da wollten sie echt sicher gehen, dass ich es verstehe!
die Wahl gefallen war, schlenderte ich die Fußgängerzone entlang, die aus einer breiteren und ein paar kleineren Sträßchen bestand. Renzo hatte mir schon gesagt gehabt, dass es in Caorle im Sommer von deutschen Urlaubern nur so wimmelte. Und auch jetzt noch hörte ich sehr viel Deutsch. Dementsprechend schienen auch die Läden auf den Geschmack Deutscher ausgerichtet zu sein, jedenfalls waren für mich einige nette dabei, unter anderem auch ein Schreibwarenladen mit einer Menge niedlicher Notizbücher.
Schließlich erreichte ich einen Wall mit Treppe - na, wenn es da nicht zum Meer ging! Musste ich natürlich gleich hochlaufen und Meer gucken. Und das war so schön blau, allerdings ohne Wellen, dafür aber mit glitzender Sonne und ein paar Segelbooten am Horizont. Eigentlich sollten hier auch noch irgendwelche Skulpturen sein, doch die sah ich noch nicht. Ich war aber auf dem Weg an einer Tourist-Information vorbeigekommen, da fragte ich einfach kurz nach und bekam auch noch einen Flyer. Danach lief ich eine kleine Gasse entlang und warf einen Blick in ein Atelier mit Ölgemälden. Außerdem kaufte ich mir eine Andenken-Postkarte und warf einen Blick in den Dom.
Nun wurde es Zeit für meine Pizza. Ich hatte mir eine Calzone vegetariano bei einem Take-away-Hüttche
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Richtige Richtung! :)
ausgesucht, mit der Überlegung, am Strand zu essen. Aber ich blieb dann doch davor sitzen und die Pizza wurde auch echt schön angerichtet.

Jetzt wollte ich aber endlich zum Strand! Ich ging zum Aufgang am Dom, wo ich nämlich eine Toilette ausgeschildert gesehen hatte. Die war dann aber leider geschlossen, Frechheit! Kurzerhand ging ich in so ein großes Gebäude rein, wo gerade eine Menge Touristen herausströmten. Es ging eine Treppe hoch und dann stand ich in einer Art Konferenzraum, jedenfalls war da eine Leinwand aufgestellt und ein großer Stuhlkreis, es herrschte allerdings Aufbruchsstimmung. Ach, ich tat einfach, als sei es selbstverständlich, dass ich hier war, dann fiel ich auch nicht auf. Also durchquerte ich den Raum und steuerte zielsicher auf eine Tür auf der anderen Seite zu - Bingo, eine Toilette! Ich überlegte kurz und zog mir dann vorsichtshalber gleich noch meinen Bikini drunter.
Daraufhin ging ich die Promenade entlang, wo in die vielen großen Steine am Wasser Figuren etc. eingemeißelt waren. Kurz darauf erreichte ich auch den Sandstrand. Es schien gerade Ebbe zu sein, denn das Wasser war sehr flach. Hier würde das mit dem Schwimmen jedenfalls nichts werden. Dafür sah ich ein Duzend Männer in Wathosen, die im flachen Wasser vemutlich Krebse oder Muscheln fischten. Es waren nur ein paar Leute am Strand unterwegs, aber ich wollte mir wirklich nicht vorstellen, wie es hier im Hochsommer aussah. Die ganzen Hotels deuteten auf Urlaub in der Sardinenbüchse hin.
Ich lief etwa eine halbe Stunde und erreichte dann dir Lagune. Hier schnitt das Meer wie eine Schneise in den Strand und bildete einen See etwas weiter im Inland. Das Wasser schien dort deutlich tiefer zu sein, denn es fuhren auch Motorboote dort entlang und legten an den Stegen in der Lagune an. Außerdem waren einige Schwäne auf dem Wasser; es war irgendwie auch eine Art Naturpark. Ich entfernte mich nun vom Meer und ging ein Stück am Ufer der Lagune entlang. Hier war nun wirklich niemand mehr, außer einem Fischer auf dem Steg bei seinem Boot sowie einem Mann mit drei Hunden. Den sprach ich an.

Ob man hier wohl schwimmen könne? Keine animali pericolosi oder so? Nein, gefährliche Tiere gab es hier nicht, also war es theoretisch wohl möglich. Aber praktisch war es ja wohl viel zu kalt. Ich deutete seine Mimik richtig, und meinte, dass er mich vermutlich für verrückt halte, aber ich kaltes Wasser gewöhnt sei und es mich nicht störe. Wo ich denn herkomme? Germania. Aber ich schwamm oft in Danemarca. Okay, bei der Erwähnung Skandinaviens wunderte er sich dann wohl nicht mehr ganz so. Naja, ich bedankte mich und ließ mich mit meinen Sachen auf den Steinen am Ufer nieder. Handtuch schon mal bereitgelegt, und dann ab ins Wasser.
Ja, es war schon recht kalt, aber mit zwei, drei Schritten war ich drin und schwamm los. Ein kleines Stück, dicht am Ufer entlang, und dann wieder zurück. Und dann wieder Richtung Meer. Auf dem Hinweg war ich wegen der leichten Strömung deutlich schneller, aber es war trotzdem nicht allzu schwer, dagegen anzuschwimmen. Nachdem ich ein paarmal in der Nähe meiner Sachen hin und hergeschwommen und mich erfrischt hatte, ging ich wieder raus und zog mich schnell um. Das war gar kein Problem, da wirklich weit und breit keiner war. Nur am Strand, aber der war mehrere hundert Meter entfernt.

Anschließend machte ich mich barfuß und singender Weise auf den Rückweg. Als ich den Strand hinter mir gelassen hatte und auf der Strandpromenade entlang lief war es schon echt witzig - ich, barfuß und im T-Shirt, und alle anderen mit ihren Jacken. 😉 Wer wollte schon normal sein? Mich störte es jedenfalls nicht, dass sich manche vielleicht ein wenig wunderten.
Nun holte ich mir ein Eis (unter anderem Birne-Ingwer, das war ja auch mal was Neues!) und setzte mich auf die Steine an den Strand.
Dann ging ich zum Busbahnhof und wollte eigentlich um 16.30 Uhr den Bus nehmen. Als ich jedoch fragte, von wo er fuhr (war nämlich ein ziemlich großer Busbahnhof mit so 9 Bussteigen) wurde mir gesagt, dass ich erst um 17.50 Uhr fahren konnte, weil Samstag war. Na toll, ja was das Kürzel in der Spalte auf dem Busplan heißen sollte hatte ich natürlich nicht gewusst, und Google hatte die Verbindung ausgespuckt.
Nun, konnte man nichts machen, setzte ich mich eben noch an den Hafen und zeichnete, da war ich ja noch nicht zu gekommen.

So war ich dann erst kurz vor acht zuhause. Als ich Valeria Bescheid gesagt hatte, wann ich da sein würde, hatte sie was von einer Einladung zum Essen geschrieben. Ich hatte jedoch gedacht, dass Leute zu uns kommen würden. Doch als ich reinkam, fuhren wir quasi umgehend los zu Freunden.
Sie waren gerade neu eingezogen, und bis auf eine Menge Klangspiele, Lampions und Bongos war die Wohnung fast leer. Sie spielte Querflöte in einem Orchester, mit dem sie vor Kurzem in Polen aufgetreten war.
Es gab eine Menge zu essen. Erst Nudeln aus Napoli, die waren wie ganz dicke, hohle Spagetti. Dazu Materra-Brot, Oliven und Kürbischips. Dann gedünste Zucchini, Paprika und Ofenkartoffeln sowie Salat mit Granatapfel, Apfelsine, Sonnenblumenkernen und Krotons. Eigentlich hätte es auch noch Suppe gegeben, die wir dann aber doch nicht aßen, weil wir ja auch noch Valerias Schokokuchen hatten.
Um zwölf war ich dann im Bett. Wie gut, dass in der Nacht die Uhren umgestellt wurden, sonst wäre es am nächsten Morgen nämlich echt ziemlich früh geworden.


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Grüße nach Kopenhagen!
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Die Lagune
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Ja, also ich finde, hier kann man gut schwimmen! :)


31st October 2016
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Gut, dass der Bus erst später fuhr (war übrigens Samstag, nicht Sonntag ?) - sonst hättest Du das schöne Bild nicht mehr zeichnen können ? Chapeau!

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