nach Camarinas


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May 22nd 2018
Published: May 22nd 2018
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Die Atlantikküste und das Wetter sind so schön, dass ich immer noch hier bin. Und nur genussvoll durch die Gegend geschlichen bin.
In Camelle gbt's das Museo Aleman. Der Deutsch Manfred Gnädiger hat hier viele Jahre seines Lebens verbracht und ist auch da gestorben. Er hat am Strand aus den dortigen Granitbrocken Skulpturen gebaut. Nach seinem Tod fand man in seiner Hütte Skizzenbücher, Zeichnungen und Objekte. Aus all diesem ist ein interessantes, kleines Museum gemacht worden.
Manfred Gnädinger kam im Jahr 1962 in das Fischerdorf Camelle. Woher er kam, ist unbekannt. Er wurde als zu jene Zeit gut gekleidet und gebildet beschrieben. Ein paar Jahre später baute er sich eine kleine Hütte am Strand des Atlantischen Ozeans. Hier verbrachte er die nächsten dreißig Jahre und wurde zu einer Attraktion im Ort. Mit einem langen Bart und bei jedem Wetter lediglich mit einem Lendenschurz bekleidet, ernährte er sich strikt vegetarisch von dem, was der von ihm bewirtschaftete Garten hergab. Regelmäßig schwamm er im Atlantischen Ozean. Die Einheimischen nannten ihn O Alemán oder nur Man.

Er schuf Skulpturen aus Stein, tierischen Überresten, die er mit Treibholz und anderem angeschwemmten Material ergänzte. Touristen besuchten das von ihm geschaffene Open-Air-Museum. Sein einziges Einkommen war der geringe Eintritt, den er für den Besuch des Museums erbat. Zudem bat er seine Besucher, kleine Zeichnungen in seinen Notizbüchern anzufertigen. Nach seinem Tod fand man Hunderte von diesen Zeichnungen.

Der Untergang des Tankers Prestige 2002 führte zu einer Ölpest, die auch den Strand erreichte, an dem Gnädinger lebte. Viele seiner Kunstwerke, seine Hütte und sein Garten waren davon betroffen. Einen Monat später fand man Gnädinger tot in seiner Hütte auf. Er hatte an Kreislaufproblemen und einer Atemwegserkrankung gelitten. Einheimische vermuteten, dass er an der Trauer über die Zerstörung seines Gartens und seiner Kunstwerke gestorben sei.

Dann wollte ich die Uferstraße zum Leuchtturm Cabo Villan fahren. Jeder kannte sie, aber ich glaube es gibt nur einen Fußweg stellenweise. Jedenfalls endete ich regelmäßig auf engen Pfaden oder Schwester Hanna wollte, dass ich Treppen fahre.
Irgendwann kam ich doch auf eine befahrbare Schotterstraße mit den unglaublichsten Ausblicken. Bis ich beim Leuchtturm war, war es schon spät und im nächsten Ort, Camarinas, fand ich ein Bett. Hier ist ein lebendiger Fischerhafen mit unbeschreiblich dreckigem Wasser.
Das Abendessen war schlecht und ausreichend. Das Eis, das ich mir zum Trost kaufte, war auch schlecht. Kulinarisch war dieser Tag ein Misserfolg aber ansonsten war er prima.


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23rd May 2018

Folge dir auf Google Maps!
Habe Dave gestern gezeigt, wo du gerade bist, ich war dort auch noch nicht, eine der wenigen Küstenstreifen, die ich nicht in Europa kenne, haha! Viel Spaß beim herumdaddeln!

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