Bogota - Villa de Leyva - San Gil - Taganga 18.07.-30.07.2010


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August 2nd 2010
Published: August 3rd 2010
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Bogota - Villa de Leyva - San Gil - Taganga 18.07.-30.07.2010

In Bogota bezog ich das Hostal Fatima.... nicht die beste Wahl, wie sich bald herausstellte, aber ich war zu faul um umzuziehen. Das Hostal ist sehr gross, hat eine Bar, eine duerftig eingerichtete Kueche, die Betten waren zwar bequem (was aberkeine grosse Hilfe war, weil ich zum einen Schnarchnasen im Zimmer hatte und zum anderen war das Zimmer unterhalb der Bar lokalisiert was es auch nicht ruhiger machte). Tja, so schlief ich halt wieder mal mit Ohrenstoepseln.
Bogota gefaellt mir nicht sehr gut... es ist schlicht und einfach zu gross, laut, versmoged und es hat viele komische Figuren auf der Strasse... und diesen Eindruck hatte ich, obwohl ich mich in der besseren Gegend (La Candelaria) aufhielt. Nicht, dass ich mich unsicher fuehlte, aber einfach nicht wohl.
Am Tag der 200 jaehrigen Unabhaengigkeit von Kolumbien schlenderte ich in den Strassen herum, hauptsaechlich auf der 7. Strasse welche unter anderem Plaza Bolivar mit dem Parque de Indepencia verbindet. Plaza Bolivar und Kathedrale konnte ich nicht besichtigen, war wegen der Feier gesperrt... das heisst ich haette 5 Stunden lang anstehen koennen um vielleicht noch einen Platz zu ergattern. Nein, danke - ich setzte mich anstelle davon in das Juan Valdez Cafe und bestellte eine grosse heisse Schokolade... ich endete mit 2 Bechern in den Haenden, weil es offenbar keine genug grossen Becher gibt. Am spaeteren Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum Monasterium auf dem Huegel... eine mords steile Standseilbahn bringt einem da hoch - ich genoss die Aussicht... Bogota von oben, beobachtete wie die riesige Stadt langsam von der Dunkelheit eingehuellt wurde und fror mich halb zu Tode, da ein eher kuehler Wind wehte... der sich ohne Sonne noch viel kuehler anfuehlte. Nach ca. 2 Stunden nahm ich die Seilbahn nach unten und spazierte zurueck ins Hostal.

Auch machte ich einen Ausflug nach Zipaquira - hat uebrigens eine huebsche Altstadt. 180 Meter tief in einer ehemaligen Salzmine führen Stollen zu einem kolosalen Gotteshaus. Wo früher die Bergleute um Schutz beteten, steht heute die Salzkathedrale (Catedral de la Sal). Im Innern dieser Höhlenkirche ist alles aus Salzkristall gemeißelt: prächtige Kreuze, grazile Engel und liebliche Madonnen. Neben der Hauptkathedrale gibt es kleinere Kapellen und einen Kreuzweg (Via Crucis), dessen 14 Stationen durch Stollen labyrinthartig miteinander verbunden sind. Sehr eindruecklich... vorallem weil die Beleuchtung blau und violett ist sieht alles sehr mystisch aus. Auch ging ich auf den sogenannten: Weg der Minenarbeiter... eine kurze Fuehrung wo die Arbeit von frueher und v on heute erklaert wurde und wir auch einige Werkzeuge zu Gesicht bekamen. Heute wird nur noch Nacht gearbeitet (tagsueber sind die Touristen da) und man kann nichts von dem besichtigen was heute noch von dannen geht - zu weit im Berg drinnen und der Ausgang ist wo anders. Auch ist der Salzabbau heute nur noch nebensaechlich - die ca. 200’000 Leute die die Kathedrale jaehrlich besuchen bringen wesentlich mehr Geld ein.... Das Museum besuchte ich auch noch... ja ja, war nett ;-)

An dieser Stelle etwas Geschichtliches:
Schon die Ureinwohner vom Volk der Chibcha hatten hier mit einfachen Werkzeugen Salz gewonnen. Im Jahre 1537 kamen erstmals die spanischen Eroberer nach Zipaquirá und interessierten sich für das „weiße Gold“. Aber der Salzabbau blieb sporadisch und nicht sehr ergiebig Die systematische Nutzung des Salzreservoirs in Zipaquirá begann 1801 und geht auf Alexander von Humboldt zurück. In der Folgezeit veranlassten deutsche und kolumbianische Ingenieure, dass immer mehr Stollen in den Berg getrieben wurden und bald entstanden auch die ersten Kapellen für die Bergarbeiter. 1954 wurde dann die erste „Salzkathedrale“ erbaut, die 1992 aufgrund von Sicherheitsrisiken geschlossen werden musste. Neben dieser baute man zwischen 1992 und 1995 die neue Salzkathedrale, größer und imposanter als ihre Vorgängerin. Es wurde die unheilige Menge von fast 80 Tonnen Sprengstoff benutzt, um durch Beseitigung von 250.000 Tonnen Gestein und Salzkristall einen riesigen Hohlraum für die gigantische Kathedrale zu schaffen. Sie gehört zu den größten religiösen Bauwerken überhaupt: Sie ist dreischiffig, 120 Meter lang 3-schiffig und über insgesamt mehr als 8500 Quadratmetern Grundfläche wölben sich ihre in den salzhaltigen Fels gesprengten Kuppeln.

Bevor ich nach Villa de Leyva reiste besuchte ich noch das Museo de Oro in Bogota - es war das erste Goldmuseum, das ich auf meiner ganzen Reise besucht habe und es gefiel mir gut. Ich nahm ein Taxi zum Terminal de Transporte und nahm den Bus nach Tunja.... wir brauchten eine Stunde um durch die Stadt zu wursteln und zum Portal del Norte zu gelangen... ich haette mir das sparen koennen und einfach mit dem Transmilenio zum Portal fahren koennen... waere viel schneller gegangen und guenstiger gewesen (der Bus hat eigene Fahrbahnen und somit viel weniger Verkehr), aber nein, die Pfeiffen im Hostal hatten keine Ahnung und behaupteten, dass man da nicht in die Busse einsteigen koenne - Wahrheit ist, dass die Busse dort gefuellt werden.
In Tunja stieg ich dann sogleich in einen Mini-Van nach Villa de Leyva wo mich ein Taxi zum Colombian Highland Hostal brachte. Ein total schoen gelegenes Hostal, sauber, bequeme Betten, heisse Duschen (wenn man weiss in welcher man duschen muss), schoenem Garten, Feuerstelle, saubere Kueche und Wifi.
Ich verbrachte 4 Naechte und 4 Tage dort... Ich ging spazieren (einmal etwas off the beaten back was mir ein paar Kratzer und blaue Flecken einbrachte und Spass und ein paar Fotos einbrachte und einmal in Begleitung von einem niedlichen Hund... die auf der Strasse den Motorrad fahren an die Beine ging und mir einige eindeutige Bemerkungen einbrachte), reiten (war nicht ganz so voll von Action wie damals in Manizales, weil die guten Tierchen ihrem Besitzer sehr gut gehorchten...), besichtigte El Fosil (das versteinierte Skelett eines Platosaurus) und einen archaeologischen Park (war super... da standen nichts als Stein-Penise in der Gegend rum... die Steine sahen zu mindest so aus), ich ging einkaufen und kaufte eine Tonne Gemuese (ich hatte so Lust auf Gemuese - das Standard Menue - Kochbananen, Reis, Fleisch - kam mir zu den Ohren raus), ich erkundete das Staedtchen und kaufte feine Mandelgipfel in der Franzoesischen Baeckerei! Villa de Leyva ist ein gemuetlicher Fleck zum ausspannen und es gemuetlich nehmen.... und das tat ich auch. Ich genoss die frische Luft, erfreute ich am Vogelgezwitscher und versuchte die nervigen immer bellenden Hunde bestmoeglich zu ignorieren.... das ging mit Hilfe von meinem MP3 Player sehr gut!!!

Von Villa de Leyva aus nahm ich einmal mehr den Bus und reiste via Tunja nach San Gil - eine angenehme Stadt, nicht allzu gross, aber deutlich groesser als Villa de Leyva und zog ins Sam’s VIP Hostal ein.... In ein Zimmer mit den hoechsten Betten die ich je gesehen hatte! Ich schlafe zu oberste in einem 3-stoeckingen Bett, auf etwa 3,5 m Hoehe. Super J Das Hostal ist der Hammer - sauber, moderne super ausgeruestete Kueche, in den Baedern in den Zimmern hat es eine Badewanne und meistens warmes Wasser, Dachterasse, einen Pool, riesen Fernseher in der Lounge... vom Standard her das beste was ich auf meiner ganzen Reise angetroffen habe.
San Gil hat viel Action zu bieten und ist auch beruehmt dafuer... es gibt Paracliding, Abseiling, Caving, Hydrosurfing (was auch immer das ist) und River Rafting... und genau das machte ich auch. Zwar nicht auf dem Suarez, weil der wegen zu hohem Wasse im Moment nicht befahren wird, sondern auf dem Chicamocha - es war der Hammer! Das Wasser war zwar ziemlich braun und am Anfang sah alles nach Kaffee-Fahrt aus, aber das aenderte sich... und wir meisterten Rapids zwischen 3 und 4,5! Das ging ganz schoen ab! Wir waren ein Boot und mit 3 Guides unterwegs. Einer war bei uns im Boot und 2 waren in Kayaks... zum voraus fahren und rekognoszieren, zum ins Wasser gefallene rausfischen und zum Fotos schiessen. Wir gab gelegentlich Pausen, meistens zum abwarten bis die Jungs in den Kayaks Instruktionen gaben. Bei vor 2 Rapids mussten wir vorher aus dem Boot und unser Guide schaute sich die Stromschnelle zuerst selber an bevor wir uns in die Fluten begaben. Wir meisterten die ganze 2,5 h lange Fahrt ohne kentern und es flogen nur einmal 3 Leute ins Wasser, aber alle hatten danach ein paar Schuerfungen, blaue Flecken und muede Muskeln.... Es war wirklich klasse und dieses Abenteuer degradiert alles was ich bisher an Rafting gemacht habe zu Kaffeefahrten. Als Abschluss an die Tour gab es ein Bier und ein reichhaltiges Essen - Ziegenfleisch, Yucca, russischen Salat.
Was ich auch noch tat, war ein Besuch von einem Wasserfall in der Naehe - war eindruecklich, weil der Wasserfall auch ein ziemlich grosser war und nicht nur ein Bach der ein paar Meter hinunterplaetschert. Auch die Umgebung war sehr schoen. Ich machte zusammen mit Marco (einem netten Kerl aus Deutschland.... 35 Jahre alt und seit 2 Jahren in Rente... ich glaube, an Stelle von Novartis Animal Health sollte ich bei der Credit Suisse im Sektor Investment Banking arbeiten!) auch einen Trip nach Barichara - ein kleines verschlafen wirkendes huebsches Kaff. Wir fuhren mit dem Bus dahin und marschierten auf dem Camino Real nach Guane.... einem noch kleineren und noch ruhigeren Kaff. Als wir dort ankamen, regnete es in Stroemen. Der Transport zurueck nach Barichara war der Hammer... ein steinalter Taurus, wo der Auspuff irgendwie nicht mehr die ganzen Gase ableitete sondern irgendwie in das Auto leiteten - wir hatten eine halbe Vergiftung als wir wieder in Barichara waren - die Fenster waren offen und wir versuchten den Kopf so gut es ging rauszustrecken.... Nach einer heissen Schokolade und einem Kaffee ging es dann wieder im Bus zurueck nach San Gil.
Am gleichen Abend noch bestieg ich den Nachtbus nach Santa Marta.... es war eine Hoellenfahrt - holperig und das war nichts von Semi-cama wie damals in Peru. Ich ueberlebte die Fahrt aber ohne Probleme und kam gut aber totmuede in Taganga an wo ich einen gemuetlichen Tag machte... den ersten und letzten bis jetzt, denn es ist einiges los und ich werde jeden Tag gebraucht... was mich sehr freut! J



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