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Published: August 23rd 2014
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paraty ist bei tageslicht noch schöner und rund um das wunderbare historische zentrum schmiegen sich belebte, leicht abgewohnte, einkaufsstraßen mit schief hängenden gehwegen und rumpeligem pflaster. mit den herrlich organisierten öffentlichen bussen fahren wir durch regenwaldähnliche vegetation und durch dörfer voll ärmlicher hütten, zum strand. vier der angeblich schönsten strände paratys weiten sich am ende der busstrecke zum meer hin. der letzte soll besonders idyllisch sein und so machen wir uns auf, über sand und barfuß durch einen kleinen trail bis zum fast vereinsamten plätzchen zwischen felswänden, eingerahmt in eine grünlich schimmernde bucht. und noch etwas weiter gibt es sogar einen natürlich von runden steinen eingerahmten pool voll fischen. durch flachen sand kann man durch das becken wandern, abgeschieden und sicher von den großen surfwellen. ein kleines paradies! markus liest, wie passend, “der alte mann und das meer”, wir naschen unser picknick und genießen die letzten warmen sonnenstrahlen. denn, so wie es aussieht, werden wir zu hause diesbezüglich wohl eher nicht verwöhnt werden…
dann, nach so einem entspannten tag am beach, ist man ja aus unerfindlichen gründen, immer schrecklich ausgelaugt und müde. eine gute portion açai und ein spaziergang durch die altstadt helfen da ein bisschen.
später, beim essen, wundert es
mich einmal wieder, dass wir nach fast einem halben jahr unentwegter gemeinsamkeit, immer noch gesprächsthemen finden. immerhin essen wir auf der einen seite drei mahlzeiten täglich miteinander und auf der anderen seite erleben wir aber auch alle neuen eindrücke zu zweit. und irgendwie wird dann auch noch erwartet, dass wir konversation machen ;-)).
witziger weise funktioniert das aber erstaunlich gut! innerhalb der letzten paar monate sind wir dadurch auf die irrsten themen gekommen… wer also, von unseren lieben zu hause, auf die verrückte idee kommen mochte, wir würden euch vergessen - weit gefehlt! denn natürlich seid gerade ihr oft genug unser gesprächsthema. neben anderen, weltbewegenden (ggg) themen…
später, in unserem muffigen loch - es ist erschreckend, wieviel man für ein hotelzimmer hier in brasilien zahlen kann und dann immer noch eine miese bruchbude erhält - herrscht dann, laut markus, eine kakerlaken-party direkt neben dem bett. weil er aber eben ein ausgezeichneter, einfühlsamer (reise)gefährte ist, erzählt er mir das erst am nächsten tag, im sicheren bus. “riesig” sagt er, waren sie. und dann müssen wir einander eingestehen, dass uns die viecher, je öfter wir sie sehen, immer weniger ausmachen.
ich bin also nicht nur zu einer meisterin des “schranzhocke-pinkelns”, des “klopapier-eigenvorrat-mitschleppens”,
des “reiseproviant-organisierens” und “sprach-interpretierens” geworden. nein, sämtliche, im sauberen österreich von kindheitstagen an erworbenen, ekelgefühle sind uns nach und nach verloren gegangen und wir hegen ernsthafte bedenken, dass wir diese, rechtzeitig vor unserer wieder-eingliederung in die arbeitswelt, zurück erlangen. tischmanieren inklusive. und die eingelernte handbewegung “gebrauchtes klopapier in den mistkübel und nicht ins klo”… die müssen wir dann auch möglicht schnell wieder vergessen…
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