saturday in tupiza


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Published: June 8th 2014
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beinahe habe ich mich durchgesetzt - ich wollte heute gar nichts tun… doch markus motiviert mich dann doch noch für den cerro jesus und eine kleine canyon-wanderung. wir schlendern also, mit reichlich wasser-proviant durch die stadt, am weg zum kleinen hausberg, dem cerro jesus mit obligatorischem kreuzweg und riesiger jesusstatue inklusive leuchtendem heiligenschein.
unter dem arm ein trockenes brot und einen halben käse, der bessere tage gesehen hat. der plan ist, die reste an die zahlreichen streunenden hunde zu verfüttern. gut möglich, dass tupiza gleich viele vier- wie zweibeinige einwohner zählt! wir finden also einen gemütlich rastenden köter und entledigen uns der mitgebrachten mahlzeit, als eine frau ums eck kommt. die zierliche, klassisch in tracht gehüllte, alte frau, plappert auf uns ein und anfangs denken wir, sie schimpft mit uns, aber dann sagt sie :“no lo quiere” (das mag er nicht). der hund schnüffelt und frisst genüsslich alles auf. die dame, verwundert: “oh, lo quiere!”, lächelt uns an und verlässt den eingang des beerdigungsinstitutes mit einem kleinen weißen (kinder?)-sarg. wir stehen, völlig verwirrt da und sehen der niedlichen omi mit ihrem glitzernden kästchen erstaunt nach. das ist südamerika! immer für eine makabre überraschung gut!
nachdem wir sowohl den großen jesus als auch den müllhalden/canyon-platz besichtigt haben und nebenbei auch noch in den genuss eines bolivianischen samstag-fußballspiels gekommen sind, beginnt die suche nach dem futter-markt. hier getroffene vorarlberger haben uns von dem local food market vorgeschwärmt - für asiatische preise ließe sich hier essen! bald ist er gefunden, der lebensfrohe, kunterbunte platz mit verschiedenen kleinen cocinas im ersten stock. an einer der lagerhallen-wände hängt ein schild, das ernsthaft vor durchfallerkrankungen durch verunreinigtes essen warnt… wir ignorieren das und finden schließlich suppen, henderl, schwarze kartoffeln bei einer entzückenden marktschreierin, die uns alle verschiedenen speisen dreimal erklärt! inmitten von bowlerhüten, schulkindern und alten herren genießen wir unser bislang sicher authentischtes südamerikanisches essen.
der restliche tag fällt dann nach meinen wünschen aus, mit herumliegen und kaffee trinken gehen. das gefällt mir immer besonders auf unserer langen reise. die zeit zu haben, einfach nur im kaffeehaus zu sitzen, menschen beobachten, mini-small talk zu führen, dem tumult lauschen!


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