Praktikum in Auckland - Langweiliges Arbeiten? Von wegen!


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November 25th 2013
Published: December 9th 2013
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Auckland von Devonport aus (Teil von Auckland)
Es ist schon ueber zwei Monate her, seit ich mein Praktikum begonnen habe und es ist wohl an der Zeit mal etwas davon zu berichten, immerhin ist es ja der eigentliche Grund weswegen ich nach Neuseeland gekommen bin.

Am Tag nach dem ich aus Thailand zurueckgekehrt bin, bin ich morgens um halb zehn zur 70 Symonds Street gelaufen, was vom Hostel aus ein Fussweg von ca. 8 Minuten war. Hier wurde ich dann von Iain Anderson, meinem Supervisor, empfangen, der mich sogleich durch das Labor fuehrte und mir gefuehlte 100.000 Personen vorgestellt hat mit Namen und was sie so tun. Nachdem ich ihm in Erinnerung gerufen hatte, dass ich fuer das Submarine-Projekt da bin kam gleich die Frage, ob ich denn tauchen koenne. Nach bejahen dieser Antwort brach Iain in ein jubeln aus, welches sich dadurch erklaeren laesst, dass im Submarine-Team bisher nur 3 Taucher vorhanden waren und jeder weitere Taucher eine riesige Bereicherung ist. Da Iain ersteinmal den Rest der Woche nicht mehr da war, gab es fuer mich eine grobe Aufgabenstellung, die ca. lautete:

"Du arbeitest an dem Submarine, hol dir mal alle CAD-Files und mach was tolles damit."

Natuerlich war es etwas ausformulierter und mit
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Sonnenuntergang am Strand in Auckland, ja richtig Straende in der Stadt
ein bisschen mehr Detail, aber die Details haben nicht wirklich eine Aufgabe spezifiziert, heruntergebrochen war es fast die Aussage. Damit war ich ersteinmal heillos ueberfordert und hatte ueberhaupt keine Ahnung, was ich tun sollte. Dass die restlichen Leute aus dem Labor, einschliesslich derer, die die Aufgabenstellung gehoert hatten mir auch nicht genauer erklaeren konnten, was ich tun soll half nicht wirklich weiter. Also endete es damit, dass ich mir ersteinmal ca. 2-3 Tage lang die Bedienung des CAD-Programms Solidworks mit Hilfe von Tutorials aneignete. Welches ich auch benoetige um am Projekt arbeiten zu koennen.

Fuer alle die sich nun denken, was zur Hoelle ist ein CAD-Programm: Mit einem CAD-Programm kann man Bauteile am Computer Designen, von Skizzen bis hin zu 3D-Ansichten. Anschliessend kann man auch mehrere Bauteile in einer Gruppe zusammenbasteln. Die Bilder werden das alles etwas weiter veranschaulichen.

Solidworks ist zum Glueck nicht arg verschieden zu dem Autodesk-CAD-Programm, welches wir in Bremen kennengelernt haben. Als ich ein paar Grundlagen hatte, habe ich dann schliesslich angefangen an den vorhandenen Modellen des Submarines zu arbeiten, welches eigentlich nur aus dem Rundkoerper bestand. Also fing ich an, dass Ding auszuhoehlen und verschiedene Teile des Innenlebens mit zu integrieren. Bald fing
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Submarinehuelle, so wie ich das CAD-File bekommen habe
das ganze schon mehr an, wie ein Submarine auszusehen. Und mit der Zeit, fing ich an auch die Leute mit ihren Namen kennenzulernen, da ich am ersten Tag so ca. ueberhaupt nicht einen Namen behalten habe, da es einfach zuviel war.

Im Labor arbeiten fast nur junge Leute, die alle mit ihrem Master und PhD(Doktor) beschaeftigt sind und einem weiteren Deutschen, der ebenfalls ein Praktikum, so wie seine Bachelorarbeit hier macht. Alles in allem eine ziemlich coole Truppe, die einen sofort freundlich aufnimmt und man sich dadurch direkt sehr willkommen und gut aufgehoben fuehlt.

Ich bin zum perfekten Zeitpunkt hier angekommen, um ins Submarine-Projekt einzusteigen. Die Bauphase war gerade dabei zu starten und ich konnte von Beginn an dabei sein, was sehr spannend ist.

Zum Projekt selber eventuell noch ein paar mehr Worte: Wir bauen ein humanpowered Submarine, welches naechstes Jahr in England am European International Submarine Race teilnehmen wird. (Wer etwas mehr dazu lesen will kann auch mal auf der Website vorbeischauen, diese ist allerdings in Englisch geschrieben: http://www.subrace.eu/ wir sind das Team Taniwha (gesprochen Tanifa)). Das ganze Submarine wird voll mit Wasser sein und der Fahrer, der fuer den Antrieb sorgt, muss mit Taucherflasche darin
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Was ich soweit daraus am PC entworfen habe
eingeschlossen atmen und ordentlich treten. Dann gibt es verschiedene Kategorien, die gewertet werden, wie zum Beispiel: Geschwindigkeit, Wendigkeit durch einen Slalomkurs, Design usw...

So weiter zum Bau. Jedes Submarine braucht natuerlich eine Huelle, unsere wird aus einem Glasfaser-Expoidharz-Komposit bestehen. Hierzu haben wir uns mit Hilfe einer riesigen CNC-Fraese eine negativ-Form aus einem Styroporblock herausfraesen lassen. Anschliessend haben wir die Block in einen Vakuumsack gepackt, die Form mit mehreren Lagen Glassfaser ausgelegt und das ganze in einen weiteren Vakuumsack gepackt. Mit Hilfe des angelegten Vakuums konnten wir das Epoxidharz zwischen die beiden Vakuumsaecke ziehen und haben damit eine konstante Dicke ueber die gesamte Huelle erhalten. Am naechsten Tag ist das ganze ausgehaertet und man kann die Saecke von der Huelle abziehen. Das ganze haben wir zweimal durchgefuehrt, da wir jeweils nur eine Haelfte der Huelle auf einmal produziert haben.

Langsam aber sicher habe ich mich zur Schluesselperson bezueglich des Submarine entwickelt, da ich das Komplettdesign uebernommen habe und wenn jemand mal was bezueglich des Submarine machen sollte, dann wird es immer in Ruecksprache mit mir sein, da ich die Gesamtuebersicht ueber das Projekt habe. Das ist schon ziemlich cool, wenn man bedenkt, dass ich nur ein Praktikant hier bin.
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Vorbereiten der Form, um eine Huellenhaelfte zu fertigen


Jetzt geht es daran, Verstaerkungen fuer die Huelle zu bauen, so dass der Fahrer die Huelle nicht mit dem Antrieb zerstoert. Im Gegensatz zum haeufig verwendeten Propellor wird in unserem Submarine ein Mirage Drive System verwendet, einfach mal Mirage Drive googlen, dann findet ihre einiges dazu, man kann es auch in den Bilder sehen.

Heute, Montag den 09.12.2013 haben wir das Submarine zum ersten Mal zu Wasser gelassen! Ich hatte die Ehre der erste zu sein, der in das Submarine hinein durfte, einfach genial!

Nach diesem Tag fragte mich Iain wie es was als naechstes gemacht werden sollte, nach meiner Ausfuehrung was ich wohl nun machen wuerde, wurde ich als der Boss des Projekts bezeichnet und dass er macht was ich sage. Das war schon ziemlich aufbauend fuers Ego 😊.

So nun genug von meinem Praktikum, naechstes Mal gibts mehr zu meinen Freizeit und Wochenendaktivitaeten hier in Auckland.


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Unterer Vakuumsack in die Form gezogen.
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Auslegen der Form mit Glasfasermatte
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Zuschneiden der Glasfasermatte, links Andrew, rechts David
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Insgesamt vier Lagen haben wir benoetigt, so dass wir auf eine Enddicke von ca 2,3 mm kommen
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Fertig ausgelegte Form, fehlt nur noch der obere Vakuumsack
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oberer Vakuumsack
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Alles zusammengeklebt und die Luft rausgezogen. Durch den Schlauch in der Mitte wurde das Epoxidharz in die Form gezogen und an den beiden auesseren wurde das Vakkum angelegt.
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Wochenende in den Waitekere's mit Jessica (vom Studium zu Hause)
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Ein bisschen ab vom Weg durch den Fluss laufen an einem heissen Tag ist ganz angenehm. Im Gegensatz zu Australien gibts hier ja nichts giftiges!
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Waitekere's
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Jessica
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Im Hintergrund die Waitekere's
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Ganz aufgeregt auf das Ergebnis nach dem Wochenende
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Die erste Huellenhaelfte!
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Neuer Vakkumsack fuer die zweite Haelfte bereits aufgebracht. Von links nach rechts: Iain Anderson (mein Supervisor), Susan, David, Tony (er wird der Fahrer sein) und Andrew
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Schleifen der ersten Huelle


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