New York 2018 © Bernhard Sonnleitner


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December 13th 2018
Published: December 13th 2018
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New York 2. – 9. November 2018

2. November

Abflug von Wien mit Austrian Airlines. Unliebsame Überraschung: Der Online Check in funktioniert nicht. Der Grund: Ingrid wird als eine vieler zufällig ausgewählter Passagiere einer genauen Inspektion bezüglich Sprengstoff unterzogen – unangenehm und mehr als fragwürdig. Glücklicherweise sind wir 3 Stunden vor Abflug dort. Der Flug ist problemlos, die Einreise in JFK nach langer Warteschlange für amerikanische Verhältnisse ebenso. Die bestellte Limousine bringt uns in unser Quartier, „Oakwood at the Nash“, ein wunderbares Apartmenthaus in Midtown, Murray Hill, 222 East 39th Street. Ich gehe noch rasch fürs Frühstück einkaufen – die Geschäfte ums Eck haben zwar 24 Stunden offen, aber das Angebot ist mehr als Bescheiden hier im Zentrum Manhattans.

Wir wandern noch Richtung Times Square durch das abendliche Manhattan, drehen jedoch bald um, um erschöpft aufgrund der Zeitverschiebung in die Betten sinken.

3. November

Der Samstag beginnt regnerisch und nebelig. Wir gehen einige Straßen weit zum Grand Central Terminal, einem neuklassizistischen Bau aus dem späten 19. Jh. Schön renoviert und sauber ist er der wichtigste Bahnhof New Yorks ein Erlebnis. Wir erwerben eine Subway-Wochenkarte, was gar nicht so einfach ist, und gehen dann weiter zum Times Square. Die berühmte Kreuzung zwischen Broadway und 7th-Avenue ist der einzige Platz, wo Leuchtreklame nicht nur erlaubt, sondern erwünscht ist, und das macht sich im amerikanischen Übermaß bemerkbar.

Wir erwerben nach einigem Suchen New York Explorer Tickets (was sich als schlechtes Geschäft herausstellt, da die Einzeleintritte billiger gewesen wären als der Pauschalpreis), sowie Tickets für ein Eishockeyspiel der New York Rangers. Dann fahren wir mit der U-Bahn zum MOMA, dem Museum für moderne Kunst. Hier sind die bekanntesten bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts mit bedeutenden Werken repräsentiert. Picasso, Gaugin, Cezane, van Gogh, Klimt, Chagall, Matisse, Dali, Frida Khalo, sind u.a vertreten. Unseren Hunger stillen wir am Ende unseres heutigen Tagesprogrammes bei einem der gut besuchten Chinesen nahe unserem Apartment.

Nach kurzem Kleiderwechsel besuchen wir noch eine Broadwayshow: das Musical Chicago läuft im Ambassador Theatre nahe dem Times Square. Das Fahrradtaxi, mit dem wir hinfahren ist unverschämt teuer, das Theater morbid und ebenso teuer wie das Buffet, dafür wird im Zuschauerraum gegessen und getrunken wie im Kino. Die ausverkaufte Musik- und Tanzshow ist allerdings vom Feinsten, die Leistung der Schauspieler und Sänger großartig. Die Handlung des Musicals um Tänzerinnen, Mord, und Rechtspraxis im Chicago der 20er Jahre ist eher nebensächlich, die Musik vorgetragen von einem großen Lifeorchester vom Feinsten.



4. Nov. 2018

Heute ist Sonntag ist NYC Marathon. Das Wetter ist dafür ideal: kühl, sonnenklar und windstill. Wir gehen zuerst in eine Gospelmesse und zwar in die Times Square Church. Die evangelikale Kirche ist in einem ehemaligen Broadwaytheater einquartiert und dürfte steinreich sein – zu schließen nach dem Erhaltungszustand des Gebäudekomplexes. Der wunderschöne Theatersaal ist so voll, dass wir die Messe mit vielen anderen Gläubigen in einem Saal mit Riesenbildschirmen verfolgen können.

Anschließend gehen wir Richtung Central Park, und kommen gerade rechtzeitig und den Einlauf der Spitzenathleten des NYC Marathon – sowohl der Damen, als auch der Männer, mitzuerleben.

Dann fahren wir mit der Subway wieder nach Süden bis zur 33th Street und gehen zum Empire State Building, um zum Observation Deck hochzufahren. Der Ausblick an diesem herrlichen Herbsttag ist traumhaft.

Danach nehmen wir die Subway für eine lange Fahrt an die Südspitze Manhattans und erwischen noch die letzte Fähre nach Liberty Island zur Freiheitsstatue. Die ist aus der Nähe sehr beeindruckend. Der Höhepunkt des Tages ist allerdings die Rückfahrt mit der Fähre und die Skyline von New York im Abendrot, sowie die Freiheitsstatue vor der untergehenden Sonne.

Nachdem wir unseren Hunger bei einem ausgezeichneten italienischen Schnellimbiss gestillt haben, besuch wir ein Match der Eishockey – NHL im Madison Square Garden, und zwar New York Rangers gegen Buffalo Sabres, also ein Spitzenspiel. Das Spiel ist Eishockey auf höchstem Niveau, die Halle, die 20.000 Besucher fasst, allerdings nicht ausverkauft und die Stimmung hätte besser sein können. Die Ranger gewinnen – Euphorie kommt nicht auf … In Bratislava bei den Spielen der KHL ist die Stimmung besser!

5. November 2018

Der Morgen beginnt mit richtigem Schmuddelwetter – kalt und regnerisch. Wir beschießen, dem UN Heaquarter, das nur 1 km von unserem Apartment entfernt ist, einen Besuch abzustatten. Die UN-Security ist genauso präpotent wie die amerikanischen Grenzer und die bürokratische Schikane wir voll ausgekostet, bis man registriert ist und den Sicherheitscheck passiert hat. Dann allerdings geht’s freundlich weiter. Wir erhalten eine Führung durch die berühmten Konferenzräume, wie Sicherheitsrat oder Generalversammlung mit historischen und politischen Backgroundinformationen.

Dann besuchen wir noch Macy´s, das angeblich größten Kaufhaus der Welt, wo praktisch nur Kleidung angeboten wird. Die Ware ist asiatischer Herkunft und eigentlich das Gleiche, was sonst wo auf der Welt auch angeboten wird.

Am Abend spielt das Ungarische Staatsopernorchester in der Carnegie Hall vor halb leerem Haus. Den Teil der Werke ungarischen Komponisten leitet Placido Domingo als Dirigent klassischer Operettenmelodien ein, bevor schwere Kost von Bela Bartok den Abschluss bildet.

Da wir mittlerweile schon Profis beim Benützen der U-Bahn sind, fahren wir hin und zurück mit der Subway, was aufgrund des unlogischen Aufbaus des Netzes und der Stationen schwieriger ist als in jeder anderen Stadt.



6. Nov. 2018

Heute ist wieder Regenwetter und wir entscheiden, ins Metropolitan Museum of Art zu gehen, bzw. mit der U-Bahn zu fahren. Die Erwartung, eines der größten Kunstmuseen der Welt zu sehen, wird nicht enttäuscht. Angefangen vom Originalen des assyrischen Palastes von Nimrud (9. Jh. v.Chr.; Skulpturen, Wandreliefs) über den nubischen Originaltempel von Dendur (von Augustus 15. v. Chr. in römischem Stil errichtet, der aus den Fluten des Assuanstaudammes gerettet wurde - über die Kunst des Mittelalters - zunächst zu den berühmten Malern der Renaissance und des Barock, wie Tizian, Lucas Cranach, Canaletto, Rubens, Brueggel, etc. Auch die moderne Zeit ist vertreten, z.B. prominent durch Rodin, vor allem aber durch die lokal bekannten Amerikaner.

Abends sehen wir in der Metropolitan Opera eine Aufführung von Carmen. Vor dem fast ausverkauftem Haus bietet ein Ensemble von jungen Künstlern eine hervorragende Aufführung. Das Gebäude ist Teil des Lincoln Centers, das mehrere Theater umfasst, und 1966 fertiggestellt wurde. Das Gebiet war bis in die 50er Jahre als Upper West Side eine berüchtigte Slumgegend („West Side Story“). Nach dem Abriss der Slums wurde hier der riesige Kulturkomplex des Lincoln Centers errichtet.

Unser Weg zurück mit der nervigen, schmutzigen, engen U-Bahn ist schon Routine. Wie immer spazieren wir vom Grand Central Terminal über die Lexington Street heim in die 39th Street. New York ist eine absolut sichere Stadt geworden, nervig sind nur, besonders in der Nacht die zahlreichen schrillen Sirenen der Einsatzfahrzeuge, ärger als in den amerikanischen Spielfilmen.

7. Nov. 2018

Der Tag beginnt sonnig und schön. Wir fahren mit dem Sightseeingbus über Broadway und 5th Avenue bis zum World Trade Center. Zunächst geht es zum One World Tower in den 104. Stock auf die Aussichtsplattform des mit 1776 sic! Fuß (541 m) höchsten Gebäudes Amerikas. Die raffinierte Geometrie des von David Child entworfenen GBauwerks mit seinen verschachtelten Quadraten, die Lange, dreieckige Fassadenflächen ergeben, ist von beeindruckender Eleganz. Dann besichtigen wir das Ground Zero Memorial mit seinem 9m tiefen Wasserfall und schließlich die vom Star-Architekten Santiago Calatraba errichtete neue WTC - U-Bahn Station, genannt „Oculus“ (= Auge, Perle, Knospe), die angeblich teurer war, als das benachbarte Hochhaus One World Tower. (4 Mia. $!). Die Bauwerke am einstigen Platz der Zwillingstürme des WTC scheinen Unbeugsamkeit und Größe der USA demonstrieren zu wollen. Geld scheint keine Rolle zu spielen, zumal als Eigentümer keine Privatperson, sondern die New Yorker Hafenbehörde, also die öffentliche Hand, genannt wird.

Wir wandern weiter Richtung Norden, vorbei an den Gebäuden der NYC-Stadtverwaltung, der City Hall und vor allem des 25 Stockwerke hohen, bombastischen Municipal Buildings von 1914, das die Architekten einem Renaissancebau nachempfunden hatten, und das von einer Ampel mit Statue gekrönt wird (dieses Gebäude hat angeblich Stalin so beeindruckt, dass er die Moskauer Universität nach diesem Gebäude gestalten ließ).

Am weiteren Weg gehen wir mit vielen anderen Touristen auf dem Fußgängersteg über den Fahrbahnen der Brooklyn Bridge, der ältesten Brücke über den East River (1869 – 1883), um von dort den Blick auf Manhattan zu genießen. Leider ist das Wetter zwischenzeitlich etwas trüb und stürmisch geworden. Die Brücke galt bei ihrer Eröffnung 1883 als technische Pionierleistung. Die Brücke ist 1000 m lang und die Spannweite zwischen den aus Granit bestehenden Pfeilern beträgt ca. 500 m. Die architektonische Schönheit der Konstruktion ist bis heute unumstritten, sie forderte allerdings zahlreiche Tote unter den Bauarbeitern, darunter auch den des Konstrukteurs selbst. Anfangs hatte man ihrer Stabilität sehr misstraut, sodass man zur Probe eine Herde Zirkuselefanten darüber schickte… den täglichen Autoverkehr von heute hält sie allerdings problemlos aus.

Der weitere Weg führt über die Center Street und China Town nach Little Italy. Die Hoffnung, hier italienische Restaurants vorzufinden wird enttäuscht, da das Italienerviertel der 30er Jahre mittlerweile fest in asiatischer Hand ist. Eine einfache, aber gute Pizzeria ist die einzige Ausbeute. Wir suchen eine Subway Station und nehmen bei unserem Thailänder am Eck der Lexington Street noch eine herrlich frische Wotton-Gemüsesuppe mit, um später gestärkt zum Rockefeller Center aufzubrechen.

Um dem Subway Wahnsinn zu entgehen, nehmen wir den Bus (super bequem und mit NY App auch ganz einfach). Auf der Rockefeller Plaza begrüßt uns der echt vergoldete Prometheus am Skating Ring. Es geht hinauf ins 75. Stockwerk zur Aussichtsplattform Top oft he Rock. Unter freiem Himmel ist der Blick auf das Lichtermeer der Wolkenkratzer Manhattans überwältigend. Zu Fuß spazieren wir nach Hause in unser Apartment, wo wir uns schon richtig daheim fühlen.

8. Nov. 2018

Abreisetag. Gemütliches Frühstücken, zusammenpacken und dann noch einmal mit dem Bus zum Rockefeller Center. Diesmal besuchen wir aber die St. Patrick´s Cathedral, Bischofssitz von New York. Die schöne neugotische Kirche an der 5th Avenue wurde zwischen 1858 und 1878 aus kostbarem Marmor errichtet und ist die größte der USA. Die 120 m lange Kathedrale ist eigentlich riesig, aber die 100 m hohen Zwillingstürme erscheinen klein neben den umgebenden Hochhäusern.

Nach einem Spaziergang entlang der zahlreichen Modegeschäfte der 5th Avenue nehmen wir noch einen Imbiss in der Pariser Bäckerei Kayser an der Lexington Street, wo wir uns auch immer mit europäischem Brot fürs Frühstück eingedeckt hatten.

Problemlose Fahrt mit der bestellten Limousine zum JFK. Unser Fahrer ist einer der 860.000 Chinesen in New York, von denen 55%!!(MISSING) nicht Englisch sprechen. Auch er kann nach 18 Jahren in USA als US-Staatsbürger mehr schlecht als recht Englisch. Das Einchecken geht problemlos, ebenso wie der Sicherheitscheck, abgesehen von den eisigen Mienen der wortlosen und unhöflichen Sicherheitsbeamten…

Bye, Bye New York …



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