Bishop bouldering and car problems in Sequoia NP


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Published: May 9th 2013
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Bishop in Kalifornien bietet neben Hueco Tanks in Texas das berühmteste Bouldergebiet Amerikas. Und da müssen wir natürlich hin. Umso mehr, als dass ich vor zwei Jahren mit Chris schon für zwei Tage hier war und unter anderem den Boulder "The Hulk" ungeklettert zurück lassen musste.

Der Weg von Las Vegas nach Bishop führt durch eine Einöde, nur unterbrochen von einigen Käffern und zwei Bergketten nördlich des Death Valleys. Hier leuchtete auf einmal die ABS-Warnleuchte auf und wir hatten wieder zwei Stunden Zeit, uns Sorgen um unser Auto zu machen. Nach einem Neustart blieb die Warnleuchte Windows-like wieder aus. In Bishop war jedoch die Ernüchterung recht groß, denn Bouldern war für mich immer noch nicht angesagt. Ich war bei nem Arzt und nem Physiotherapeuten dort (Mike Gale, Kletterer, sehr umgänglich). Die konnten mir aber auch nicht viel mehr raten, als noch zwei Wochen Pause zu machen. Während die anderen also in den Buttermilks über Boulder und Klapperschlangen stolperten lag ich im City Park von Bishop. Bishop ist eine super-entspannte Stadt mit 3.000 Einwohnern, allen Fast-Food-Läden die das Herz begehrt und einem Kino. Das habe ich mit Piet auch genutzt und "Oblivion" mit Tom Cruise angeschaut.

In die "Happies Bouldering
"The Pit""The Pit""The Pit"

unser Schlafplatz für zwei Dollar pro Nacht.
Area" bin ich mal wieder mit und durfte Frieder dabei zuschauen, wie er "The Hulk" (v6) flasht. Penner 😊. Einem sehr warmen April hier verdanken wir, dass es in Bishop schon sehr warm und die Höhenlagen außenrum schneefrei waren. Deswegen machten wir einen Abstecher in den Rock Creek Canyon, wo es schon sehr nach Hochgebirge aussah. Ein paar Jungs vom Boulder nebenan erzählten uns von einem NOFX-Konzert im nahe gelegenen Skiort Mammoth Lakes. Dort angekommen war das Konzert gerade vorbei. Aber jede Menge coole Snowboarder hingen rum. Man kann hier tatsächlich 30 Meilen vom 30 Grad heißen Bishop noch Skifahren gehen. Auf dem Rückweg chillten wir mit einem Bier unterm Sternenhimmel in den Hot Springs am Lake Crowley. Mitten in der kargen Wüstenlandschaft erreicht man über ungeteerte Schotterpisten einen kleinen Parkplatz von wo aus sich dann ein Holzsteg 500m weit bis zur heißen Quelle schlängelt. Wir waren alle begeistert, vor allem nachdem wir nach 5 Minuten allein im Hot Pot lagen.

Gewaschen haben wir uns ansonsten im Owens River, der auch für all das Grün rund um und in Bishop verantwortlich ist. Bishop liegt ja eigentlich mitten in der Wüste, östlich der Sierras. Richtung Westen gibt es entweder die Möglichkeit, die Sierra Nevada südlich zu umfahren, oder diese über den Tioga Pass oder einen weiter nördlich gelegenen Pass zu überqueren. Der Tioga-Pass öffnet allerdings erst im Winter, so dass wir uns für den Weg in den Süden und den Sequoia National Park entschieden.

Nachdem wir Thomas am "Flughafen" (es war ein Wunder, dass die Landebahn überhaupt geteert war) von Mammoth Lakes abgesetzt haben folgten wir der I395 in den Süden. Nach einem Abstecher über den Isabella Lake, den Kern River, Bakersfield und die endlosen Fruchtplantagen des San Joaquin Valleys übernachteten wir am Lake Kaweah.

Am nächsten Tag, 1000hm später, standen wir mit 10 Litern Getriebeöl weniger am Straßenrand irgendwo im Niemandsland des Sequoia National Parks. Eine Ölspur zog sich ca. 3 Meilen die steile Passstraße hinab. Ich stoppte ne halbe Stunde mit zwei Frankfurtern zu einem Besucherzentrum weiter hoch, wo ich versuchte einen Abschleppdienst zu rufen. Jedoch hatte keiner Lust uns dort oben abzuschleppen. Ich kaufte also in dem kleinen Shop neben dem Visitor Center zwei Liter Getriebeöl und stoppte mit einem älteren Schweizer Ehepaar in ihrem Camper wieder runter. Wir füllten das Öl ein und rollten mit unendlich vielen Pausen und im Leerlauf ne Stunde zu
Rock Creek CanyonRock Creek CanyonRock Creek Canyon

und die Angler
einem Campingplatz runter. Es ging kontinuierlich bergab. Die Stimmung am Abend war eine Mischung aus Frust und Galgenhumor. Während ich optimistischer war vermuteten die anderen beiden einen Getriebeschaden und das Ende des Mutterschiffs.

Am nächsten Morgen versicherte uns ein Mechaniker am Telefon, dass wir nur Getriebeöl nachfüllen müssten und alles würde wieder laufen. Fords neigen anscheinend dazu, das Getriebe bei höheren Drehzahlen zu überhitzen und das ist uns wohl passiert. Als Konsequenz öffnet ein Überdruckventil und lässt das "Transmission Liquid" ab. Der nette Ranger, der am Morgen am Campingplatz vorbei kam besorgte uns weiteres Getriebeöl und die Adresse eines Getriebefachmanns im 20 Meilen entfernten Woodlake. Wir wollten ganz sicher gehen. "Luis" hatte starke Ähnlichkeit zu Jabba the Hood aus Star Wars, bestätigte aber mit einem lässigen russischen Akzent die Theorie und wir starteten aufs Neue, einigermaßen beruhigt und mit vielen Pausen unseren Weg hoch in den Sequoia National Park. Diese Lehrstunde in Automechanik haben wir mit einem Urlaubstag und 50 Dollar für Getriebeöl bezahlt.

Die Sequoia-Bäume sind die größten (im Sinne von Gesamtgewicht) der Welt und bis zu 2000 Jahre alt. Der Grand Sherman Tree ist davon der größte, aber auch mit der hässlichste. Schauen ziemlich plump aus, diese Sequoias. Chemikalien in der bis zu einem halben Meter dicken Rinde halten Feuer und Insekten ab. Nach einem super Blick vom Moro-Rock folgten wir dem Generals Highway durch den Sequoia National Forest Richtung Fresno und Yosemite. Nach einem Futter- und Einkaufsstop trudelten wir nachts um 2 Uhr im Yosemite ein. Nach vier Stunden Schlaf reihten wir uns morgens um sieben in die Schlange der schon Wartenden für einen Platz im lengendären Campingplatz "Camp 4" im Yosemite ein.


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die drei Muskeltieredie drei Muskeltiere
die drei Muskeltiere

wie in der Kletterhalle
Lake JunoLake Juno
Lake Juno

nördlich von Mammoth Lakes
Sequoia TreesSequoia Trees
Sequoia Trees

werden bis zu 2000 Jahren alt
Wir, vor dem Grand Sherman TreeWir, vor dem Grand Sherman Tree
Wir, vor dem Grand Sherman Tree

dem fettesten Baum der Welt
Sonnenaufgang vor dem El CapitanSonnenaufgang vor dem El Capitan
Sonnenaufgang vor dem El Capitan

Die 1000m Granitwand im Yosemite
die bekannteste Tour daran: The Nosedie bekannteste Tour daran: The Nose
die bekannteste Tour daran: The Nose

Speedrekord der Huber-Brüder: 2:30h


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