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"Minor Thread", v6, vor dem Schlüsselzug
Sechs Tage lang bin ich zu diesem Felsbock gepilgert bis ich die Züge aneinander reihen konnte. Squamish ist der Name eines Indianerstammes, der einst in der Gegend nördlich von Vancouver lebte. Für uns steht der Name für allerdings für größere Outdoor-Freuden, Boulder, Sportklettern, Wandern. Eine Stunde von Vancouver und eine knappe Stunde südlich vom Skiort Whistler entfernt finden am Wochenende auch viele Städter den Weg über den Sea-to-Sky-Highway 99 hier hoch. Dieser wurde für die Winterspiel 2010 in Vancouver/Whistler erweitert. Direkt neben diesem Highway steht majestätisch der Chief Mountain, eine Granitwand, die den Ort Squamish überblickt. Zu dessen Fuße liegen hunderte Felsblöcke und somit hunderte Gründe, warum wir hier sind.
Die letzten drei Wochen vergingen - mal wieder - wie im Flug. Für acht kanadische Dollar stellen wir unser Zelt auf den Chief Campground und laufen maximal zehn Minuten durch den Wald zu den Felsblöcken, die mit Boulderproblemen übersäht sind. Wir wärmen uns meinst gemeinsam auf, dann rennt Frieder zu seinem "Projekt", einem Boulderproblem, das ihm schwer fällt und für das er mehr Zeit braucht, bis er alle Bewegungen ("Züge") aneinanderreihen und somit den Boulder klettern kann. Dann packen wir die Crashpads und alles andere zusammen, und laufen ein paar Meter zu meinem Felsblock und ich verausgabe mich. Meist versuchen wir uns in verschiedenen Boulderproblemen, da
Frieder deutlich stärker ist als Peter und ich, und auch Peter inzwischen besser bouldert als ich. Und außerdem manchmal recht wählerisch ist :-). Die Tage sind momentan lang und wir kommen nicht selten abends um 9 Uhr zurück ans Zelt. Dann gibt es wieder lecker und viel (wirklich viel) Abendessen.
Das Wetter war am Anfang gut, wurde aber die letzten Tage zunehmend regnerisch, sodass wir seit einigen Tagen nicht mehr viel Fels berührt haben. So sind wir also, genauso wie an den Ruhetagen, die man zwangsweise nach einigen Bouldertagen einlegen muss, viel im Städtchen Squamish unterwegs. Hier haben wir unter anderem im Recreation Center eine gute Aufenthaltsmöglichkeit gefunden. Diese beinhaltet unter anderem eine Tischtennisplatte und ein Schwimmbad mit Dampfbad und Hot Tub. Und das kostet Mittags nur 2 Dollar pro Person.
Zwei Wochenenden war dann auch Nils aus Vancouver zu Besuch, einmal mit Begleitung. So begeistert war er vom Bouldern hier, dass er sich inzwischen sein eigenes Pad bestellt hat. Neben einer kürzeren Wanderung auf den Chief waren wir einen Regentag auch in Whistler und haben uns die Ressort-Stadt, Downhill-Biker, Outdoorläden und "World War Z" im Kino dort angeschaut. Kochen wir mal nicht, so gibt es Fast-Food-Pizza vom
Minor Threat in der Totalen
Das Bild hat Alex, ein Kumpel von Nils aufgenommen und zusammengeschnitten. Little Caesars, Sandwiches vom Quiznos, oder andere Snacks aus de, Nesters Farmer Market.
Neben vielen v0-v4 Bouldern gelangen mir einige v5 und zwei v6, von denen eine recht schnell ging. Die andere, "Minor Threat", war eine sechstägige Belagerung. Heraus kam jedoch mein schwerster Boulder ever. Nils' Kumpel Alex war beim finalen Go dabei und hat ein fantastisches Bild rekonstruiert.
Unser Auto macht uns auch ab und an ein wenig Sorgen. So wollte es dringend einen Ölwechsel, den wir hier in der Ford-Werkstatt machen ließen. Außerdem fanden diese auch den Grund für unser "check engine light": Ein Leck im Abgastrakt vor der Lambda-Sonde, das dieser vorgaukelt, dass zu viel Sauerstoff im Treibstoffgemisch ist.
Aufgrund von Dauerregen brechen wir unser Zelt hier nun ab und fahren Richtung Osten. Alberta mit Lake Louis, Calgary und dem Glacier National Park erwarten uns.
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