N&R Workaway 2019 - Die EuroVision geht weiter


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March 14th 2019
Published: March 15th 2019
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Tag 6 – Abenteuer in den Picos de Europa bei Covadonga

Heute standen wir wieder um acht auf. Nach dem Frühstück brachte Lonneke uns zu den Picos de Europa. An unserem freien Tag wollten wir eine Wanderung dort unternehmen – diese Berge waren der Hauptgrund dafür gewesen, dass wir uns diesen Workawayplatz ausgesucht hatten.
Als erstes schauten wir uns die Kathedrale von Cavadonga an. Wir hörten Gesang aus einem Segment der Kirche. Das musste wohl ein Chor mit etwa einem Duzend Sängern sein. Doch als wir um die Ecke linsten, sahen wir nur zwei Männer, die gemeinsam sagen und dabei Weihrauch verräucherten.

Auf dem Rückweg von der Kirche hörten wir eine Sirene. Kurz darauf sahen wir eine Polizistin telefonieren. Wir liefen nun zur Santa Cueva – einer kleinen Höhle mit einem Denkmal. Dort durfte man nicht fotografieren, wohl, weil es ein heiliger Ort war. Auf dem Weg durch den Höhlengang dorthin liefen zwei Polizisten hinter uns. Lalala wir waren ganz harmlose Touristen und hatten auch überhaupt kein großes Taschenmesser dabei… Schließlich liefen sie an uns vorbei in die Höhle, zielstrebig auf den Altar zu. Wir waren ja schon etwas besorgt – vielleicht hatte ja jemand eine Bombe dort versteckt… Da zückte der eine sein Handy – vielleicht musste er ja ein Beweisfoto vom Tatort machen? Oder wurde irgendwas vom Altar gestohlen?
Da postierte sich der eine Polizist doch tatsächlich vor dem Altar, und der andere machte ein Foto von ihm. Echt jetzt? Diese mit Pistolen ausgerüsteten Männer der Justiz machten ein Erinnerungsfoto, und das an einem heiligen Ort, an dem Fotos machen verboten war? Nach dem homöopathischen Prinzip Gleiches mit Gleichen machten wir dann noch ein Foto von den verbotenerweise fotografierenden Polizisten – ein verbotenes Foto von einem verbotenen Foto müsste ja eigentlich wieder erlaubt sein, oder?

Lachend gingen wir weiter und begannen unsere Wanderung auf dem HR-PNPE-6. Als erstes mussten wir einen recht steilen Hang hochlaufen. Das dauerte ziemlich lange, da wir alle paar Meter stehenbleiben und tolle Quarzkristalle aufsammeln mussten. Außerdem wuchsen da natürlich auch noch ein paar schöne Pflanzen, und wir fanden sogar Fossilien. Das war so ein ganz großer Stein mit Fossilien von Wasserlilien, die waren ja schon tausende von Jahren alt! Oh, den wollten wir so gerne mitnehmen. Aber er war so in etwa 5 kg schwer… Vielleicht konnten wir ihn ja später holen.
Schließlich kamen wir auf einer Art
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Da machen die Polizisten doch tatsächlich verbotenerweise ein Foto vor dem Altar ;)
Plateau an, wo es eher kleinere Steine und große alte Buchen gab. Hier sammelten wir dann auch zwei neue Mitbewohner für die Pflanzen-WG ein. Kurz darauf war die erste Brotpause an der Reihe. Danach ging es erst mal bergab.

Kurz darauf gelangten wir zu einer Höhle. Wir kletterten über die Steine am Fluss entlang bis zum Eingang der Höhle. Darin stürzte das Wasser in einem Wasserfall nach unten ins Innere des Felsens. Namid wollte gerne weiterklettern, um die Höhle zu erkunden, und legte seinen Rucksack ab. Mir hatte die Kletterei neben dem Fluss schon gereicht. Deshalb setzte ich mich lieber auf einen Stein und zeichnete. Von meinem Platz aus konnte ich durchs Fernglas eine Gebirgsstelze beobachten – toll, die hatte ich noch nie gesehen! Schließlich kam Namid wieder, der Wasserfall in der Höhle war wohl sehr schön. Er wollte nochmal hineingehen und Fotos machen. Es war wohl relativ sicher, meinte er. Ich fand es trotzdem etwas riskant, und deshalb sollte er dann auch seine Pfeife mitnehmen, damit er zur Not um Hilfe rufen konnte. Es dauerte dann schon eine Weile, und ich hatte meine Zeichnung bereits fertig und schaute dann lieber doch mal zum Höhleneingang. Zum Glück kamen sowohl Namid als auch seine Kamera aber kurz darauf wieder sicher aus der Höhle.

Nun liefen wir über eine Wiese durch ein Tal, immer an einem Fluss entlang. Im Matsch entdeckten wir Spuren, die ähnlich waren wie Rehabdrücke, aber mit drei „Klauen“ – deshalb sagten wir einfach mal, dass das Bärenspuren waren. Sie waren ein ganzes Stück auf dem matschigen Weg zu erkennen.
Schließlich ging der Weg wieder aufwärts, wir kraxelten einen Gebirgspfad hinauf, und mussten auch eine Art Miniwasserfall durchqueren. Daraufhin wanderten wir eine Wiese hinauf. Als wir oben angekommen waren, mussten wir einem Pfad nach unten folgen. Damit war Namid gar nicht einverstanden, wir waren doch gerade extra hochgelaufen! Aber der Wegweiser, die Karte und ich haben ihn da natürlich eindeutig überstimmt.
Dafür setzten wir uns dann kurz darauf für das zweite Brötchen auf einen Felsen. Wow, was für eine toller Blick von hier, wir sahen all die Picos um uns herum und man konnte auch fast von Weite sprechen. So eine Woche waren Berge ja wirklich schön. Aber spätestens dann sehnte ich mich schon wieder nach dem Meer. Das war halt schon noch mal ein ganz anders Gefühl, barfuß am Strand langzulaufen und auf die Wellen zu schauen, da konnte das Gebirge halt einfach nicht mithalten.

Wir wanderten dann wieder ein Stück aus den höheren Bergen hinaus, und fanden mal wieder tolle Steine auf dem Weg, diesmal Eisenkonkretionen. Dabei sangen wir „I walk this lonely road…“
Wenig später gelangten wir an ein Gatter. Daneben waren die Kennzeichenspalten unseres Weges. Das Gatter ließ sich nicht gut öffnen und davor führte ein Pfad nach rechts. Also folgten wir diesem. Hier waren einige alte Steinhäuser, wir nahmen mal an, dass sie so gut wie alle verlassen waren. Anschließend gelangten wir in die Welt der Gnome, hier waren nämlich ganz viele mit Moos bewachsene Steine inmitten einer rundlichen Felsformation. Wir liefen durch ein von der Natur aus Ästen geformtes Tor und folgten dem Pfad weiter, an ein paar alten Häusern vorbei und an einer wassergefüllte Felsvertiefung mit einer Menge Kaulquappen vorbei und dann weiter aufwärts in ein felsigeres Gebiet. Wir wunderten uns dann irgendwann doch, warum gar keine Kennzeichenstreifen mehr am Wegesrand auftauchten. Und der Pfad verlief sich dann irgendwie auch in der Nähe des letzten verfallenden Hauses. Mmh, was nun? Wir musste irgendwo dem falschen Pfad gefolgt sein. Obwohl wir uns eigentlich keiner zweifelhaften Abzweigung bewusst waren. Am Ende hätten wir vielleicht doch durch das Tor gehen müssen.
Nun nahmen wir erst einmal eine Georeferenzierung vor, das heißt also wir verglichen unseren Standort auf der Google Maps Karte mit einer Karte, auf der die Route eingezeichnet war. Okay, wir waren wohl nicht mehr so ganz richtig. Aber wir konnten von hier aus schon die Straße sehen, auf die wir früher oder später treffen sollten, und die war auf der Google Maps Karte auch nur ca. 500 m Luftlinie entfernt.
Es war natürlich nochmal eine andere Sache, dort dann im Gebirge auch hinzugelangen. Wir liefen am Rand einer Wiese entlang in den Wald, der aber nicht besonders dicht war. Dort trafen wir dann wieder auf einen Pfad, oh, der würde uns dann hoffentlich zur Straße bringen. Leider endete er jedoch kurz darauf an einem Stacheldrahtzaun. Na toll, aber was sollten wir machen, dann mussten wir da jetzt rüber, er war sowieso schon total niedergetreten, und dann irgendwie durch das Tal und wieder hoch zu Straße laufen. Wir liefen erst einmal ein bisschen um das Tal herum, und sahen dann auch, dass es viel zu tief und bewachsen war, um es gut durchqueren zu können. Rechts von uns lag eine höher gelegene Weide, auf der eine einzelne Kuh graste. Mmh, es war wohl am besten, da rüber zu laufen. Also kletterten wir über den Zaun und liefen quer über die Wiese. Kurz darauf trafen wir dann sogar schon auf die Straße. Wir kamen genau in einem U-Turn raus. Nun liefen wir auf der Straße bergab. Wir konnten bereits das, allerdings sehr weit entfernt gelegene, Covadonga sichten. Wir waren noch ein Stück weiter rechts von dem Straßenabschnitt rausgekommen, den wir zuvor gesehen hatten. Eigentlich sollte der Rückweg zum Ort etwa 3 km auf der Straße sein. Es war jetzt halb sechs, und Lonneke wollte uns spätestens um sieben abholen. Naja, das musste ja theoretisch zu schaffen sein, doch es sah irgendwie auch deutlich weiter aus. Wir wanderten und wanderten die Straße entlang. Einmal konnten wir über einen grasbewachsenen Hang abkürzen und uns so eine der vielen Serpentinen sparen. Plötzlich lief ein Hund die Landstraße hinab, er kam auf uns zu, schnupperte kurz und rannte dann weiter. Hallo, oh wer seid ihr denn, ach naja, tschüss dann, ich bin in Eile und muss weiter. Er war hellbraun, zottig und guckte wirklich niedlich drein, es war wohl der erste Hund, den Namid mochte. Kurz darauf sahen wir auch noch eine Kuh zwischen den Autos über die Straße gehen. Und dann trafen wir in einer Kurve plötzlich auf einen Wanderweg. Ach, hier hätten wir rauskommen sollen! Da hatten wir uns aber ein ordentliches Stück verlaufen! Also begannen die 3 km erst ab jetzt zu zählen, und ich sagte Lonneke kurz Bescheid. Nun mussten wir uns aber mal beeilen, wenn wir in einer Stunde in Covadonga sein wollten. Es ging ja die ganze Zeit bergab, aber Namid tat auch schon der Spann weh vom langen Laufen auf der Straße, und richtige Wanderschuhe hatte er ja auch nicht, was das Kraxeln auf den felsigen Pfaden auch etwas erschwert hatte.
Irgendwo sollte es noch eine Abkürzung von der Landstraße nach Covadonga geben. Wir waren zwar nicht ganz sicher, ob das auch wirklich gut gehen würde, aber nahmen sie dann doch, als wir endlich die Stelle erreichten. Und dann waren wir tatsächlich fünf Minuten später an dem Punkt, wo wir am Morgen den Aufstieg begonnen hatten. Und wir hatten noch reichlich Zeit!
Da konnten wir sogar noch kurz den Anfang des Hang hinauflaufen und den riesigen Fossilienstein mitnehmen. Nein, wir wollen den natürlich nicht mit nach Hause nehmen, also wollen schon, aber das ist ja echt nicht möglich. Aber Lonneke holte uns kurz darauf samt unseres Schatzes ab; der Plan war, bei ihr die Fossilien aus dem Stein herauszuschlagen.

Zuhause wollten wir dann beide duschen und telefonieren. Außerdem spielten wir mit Lonneke noch einmal das Navigador-Spiel vom Vortag, nun hatten wir ja endlich durchschaut, worum es ging, und konnten Strategien entwickeln.


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