N&R Workaway 2019 - Die EuroVision geht weiter


Advertisement
Spain's flag
Europe » Spain » Asturias » Benia de Onis
March 12th 2019
Published: March 13th 2019
Edit Blog Post

20190312_16563720190312_16563720190312_165637

Schäfchen :D
Tag 4 – Walk to Sirviella & Benia de Onís & Waschaktion

Nach dem Frühstück bekamen wir ein paar Aufgaben, aus denen wir selbst wählen konnten, wann wer was erledigte. Ich begann damit, die Hölzer der large-Sortierung auf eineinhalb Handlängen zuzusägen. Ich hatte erwartet, dass es recht anstrengend sein würde, aber die Säge war scharf und so dauerte es gar nicht so lange, bis der ganze Haufen gesägt und ins Holzregal gestapelt war.
Namid legte derweil ein Beet in der äußeren Ecke des Gemüsegartens an. Dazu musste die Wiese umgegraben und die ganzen Wildkräuter entfernt werden. Hier konnte Namid dann später seine mitgebrachten peruanischen Kürbissamen aussäen.
Als ich mit den Ästen fertig war, half ich Lonneke noch beim Stapeln des restlichen Holzes. Dann meinte sie, ich könne den Müll runterbringen. Dazu lief ich etwa hundert Meter den Berg hinunter bis zur Tonne – und das war einfach total schön. Die Sonne schien, überall waren Vögel und ich genoss den Blick über das Tal. So einen schönen Weg zum Müll hatten wohl die wenigsten Menschen. Als ich wiederkam, stimmte Lonneke mir zu, dass sie das auch immer sehr genoss – na, dann danke, dass ich gehen durfte. 😉
Nach dieser ehrenvollen Aufgabe zupfte ich Unkraut in den bereits bepflanzten Beeten. Namid war bereits fast mit dem Anlegen des zweiten Beets fertig – gar nicht so eine leichte Aufgabe, denn bei dem Boden handelte es sich um einen Pelosol, also einen sehr tonreichen Boden, den wir in Bodenkunde auch schon als Minutenboden kennengelernt hatten - das bedeutete, er war nur in der richtigen Minute gut zu bearbeiten, weil er meist zu nass oder zu trocken war.
Es war richtig warm, fühlte sich fast an wie 23°C in der Sonne, und ich holte mir schließlich Sonnencreme, ein T-Shirt und mein Kopftuch.
Bis zum Mittagsessen schafften wir es, gemeinsam das dritte Beet anzulegen.
Heute gab es Tortillas mit einer leckeren Gemüsefüllung.

Danach machten wir uns auf zur Wanderung ins 4 km entfernt gelegene Dorf Benia de Onís. Lonneke begleitete uns das erste Stück des Weges, damit wir uns nicht verliefen. Wir hätten am liebsten schon eine Menge Fotos gemacht, aber wir wollten Lonneke ja auch nicht warten lassen. Aber die kleinen Kälber mussten trotzdem schnell fotografiert werden.
Schließlich tauchte das erste Schild auf, das uns den Weg nach Benia de Onís wies. 3,3 km – na das war ja nicht so viel. Wir waren dann allerdings etwa zweieinhalb Stunden unterwegs. Das lag natürlich daran, dass wir mal wieder ganz viele Fotos machen, Lizards jagen und Pflanzen bestaunen mussten. Heute hatten wir ja im Gegensatz zu den Tagen davor auch endlich mal Zeit, so lange zu bleiben, wie wir wollten.
Lonneke hatte uns erzählt, dass das Trinkwasser von hier aus einer Quelle kam. Wir fanden ein Rinnsal, wo ich mir gleich meine Wasserflasche auffüllen und den guten Tropfen kosten musste. 😉 Schmeckte echt gut!
In den letzten Tagen hatte es Waldbrände hier gegeben. Manche Landbesitzer brannten wohl ihre Wälder „aus Versehen“ ab, um mehr Ackerland zu gewinnen. Wir kamen an einer dieser verbrannten Flächen vorbei. Es war jedoch nicht alles restlos verbrannt – Namid nahm Samen eines Stechginsters mit, und wir konnten sehen, dass sich bereits einige Pflänzchen neu ausgesamt hatten, und ein Zentimeter große grüne Triebe zwischen der Asche hervor lugten.
Wir kamen an einer Kuhherde vorbei, die die typischen Glocken um den Hals hatte. Oh, die sahen ja auch echt lieb aus! Überall entdeckten wir Lizards, also Eidechsen, an den Steinmauern und Felswänden, die sich sonnten. Außerdem waren da zwei gelbe Schmetterlinge,
20190312_15415020190312_15415020190312_154150

Die Wüste des Waldbrands
denen wir hinterherrannten. Wir hofften, sie würden sich mal hinsetzen - es schienen nämlich keine Zitronenfalter zu sein, und wir hätten sie schon gern fotografiert und bestimmt. Aber die waren einfach zu schnell!
Schließlich gelangten wir in ein kleines Dorf, Sirviella. Es war geradezu malerisch. Dort waren einige alte, einfache Häuser, die mehrere hundert Jahre als sein mussten. Manche Teile waren recht verwildert, doch die meisten Häuser waren gepflegt, und wir sahen einige ihn ihrem Garten werkeln. Ein älterer Herr fuhr auf seinem Minitrecker vorbei und grüßte uns freundlich. Ein sehr heruntergekommener Hof war zu verkaufen, aber wir nahmen dann doch lieber die gratis Apfelminze mit. 😉 Im Zentrum des Ortes waren eine Menge Schafe mit total niedlichen Lämmchen.
Von Sirviella war es dann nochmal ein guter Kilometer bis zu Benia de Onís. Es wurde kühler und windiger. Schließlich erreichten wir das Dorf. Als erstes schauten wir den Friedhof an. Hier wurden die Särge immer so übereinandergestapelt, dass man von vorne nur eine Wand voller quadratischer Grabsteine sah. Dann liefen die Hauptstraße entlang, drehten eine kleine Runde durch die Seitenstraßen und warfen einen Blick in den kleinen örtlichen Supermarkt.
Als wir uns schließlich auf den Rückweg machten, begann es zu regnen. Es war bereits nach sechs Uhr und ich sagte Lonneke kurz Bescheid. Dabei sah ich, dass Andrea mich angerufen hatte. Ohhh, das hieß, sie hatte Mathe bestanden! Endlich, beim Drittversuch hatte es dann wirklich geklappt! 😊 So riefen wir Andrea an, beglückwünschten sie und unterhielten uns noch ein bisschen mit ihr, während wir durch den Regen Richtung Sirviella liefen. Der Rückweg war dann doch deutlich schneller als der Hinweg. Zum einen, weil wir den Weg schon kannten, und zum anderen, weil das Wetter auch einfach nicht mehr so schön war, als dass man schöne Fotos hätte machen können. Die Tiere am Wegesrand hatten sich auch verkrochen. Nur ein Hund verfolgte uns bellend, kam aber zum Glück nicht näher. Wir liefen zügig, aber ein Teil des Weges ging nun auch bergan. Trotzdem schafften wir es tatsächlich in nicht mal einer Stunde zurück.

Damit waren wir pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit und der Abendessenzeit gegen halb acht zu Hause. Wir hätten dann auch gegessen, doch Namid wollte erst mal duschen, wir waren am Ende doch recht nass geworden. Danach wurde noch das Projekt Wäschewaschen gestartet. Ich hatte mir ja genug Anziehsachen mitgenommen, um zur Not drei Wochen
20190312_17263820190312_17263820190312_172638

Benía de Onís Kirche
damit auszukommen. Namid hatte nur für ein paar Tage ausreichend Sachen dabei und musste deshalb schon waschen. Ich hatte Saptil , mit genommen, mit dem er im Handwaschbecken waschen konnte. Das Problem am Waschen war aber ja nicht das Waschen selbst, sondern das Trocknen der Sachen. Er wollte sie gern in unserem Zimmer aufhängen und hatte dafür auch eine Art Paketband als Wäscheleine dabei. Nun begann eine witzige Aktion, denn es war eben gar nicht so einfach, diese vernünftig anzubringen. Wir probierten Verschiedenes aus, und am Ende war sie dann zwischen Fenstergriff und Türklinke gespannt. Es war nun zwar etwas umständlich, aus dem Zimmer hinauszugehen, aber es ging. So ganz hielt die Konstruktion dann aber noch nicht. Als sie gerade mal wieder abgestürzt war, gab es zu allem Überfluss auch noch einen Stromausfall, und das Licht ging aus. Aber ich hatte ja eine Taschenlampe griffbereit. Schließlich ging der Strom wieder, die Wäscheleine hielt endlich und wir konnten runter zum Essen gehen. Danach hörten wir noch eine Weile niederländische 80’s-Musik mit Lonneke, das war echt ganz witzig. Als wir später in unser Zimmer kamen, stürzte die Wäscheleine natürlich wieder ab. Wir versuchten es statt der Türklinke alternativ mit einem Stuhl. Das
20190312_18501220190312_18501220190312_185012

Im Regen geht's zurück, vielleicht schaffen wir es noch vor dem Dunkelwerden
Paketband war nicht besonders stabil und riss, wodurch der eine Stuhl umkippte und Namids Metallbrotdose zu Boden schepperte. Oh, hoffentlich war Lonneke davon nicht aufgewacht! Ich hatte ja auch noch ein Bungee-Cord mit Karabinern in meinem Survival-Kit, aber das war viel zu kurz. Am Ende hängten wir die Leine dann zwischen zwei Stühle, hoffentlich hielt das dann über Nacht…

PS: Ich habe noch gar nicht erwähnt, dass wir heute fast nur Englisch geredet haben. Für mich ist es mittlerweile total normal, und Namid macht wirklich Fortschritte. 😊


Additional photos below
Photos: 34, Displayed: 27


Advertisement

20190312_10095220190312_100952
20190312_100952

Katzenparadies
20190312_10332520190312_103325
20190312_103325

Feuerholz sägen
20190312_13202120190312_132021
20190312_132021

Neue Beete anlegen
20190312_15141220190312_151412
20190312_151412

Kälbchen :)
20190312_15335920190312_153359
20190312_153359

Aus dieser Quelle kriegen wir auch unser Trinkwasser - muss ich gleich mal probieren :)
20190312_15574220190312_155742
20190312_155742

Mit Kuhglocke! Überall bimmelt's ;)
20190312_15593520190312_155935
20190312_155935

Eukalyptusbäume


Tot: 0.17s; Tpl: 0.026s; cc: 11; qc: 30; dbt: 0.0662s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb