My Eurovision: Workaway in Europa - Step 5: Treviso


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October 27th 2016
Published: October 27th 2016
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Tag 78 – Turtle-Day

Diesen Vormittag hatte ich als erstes mit einem Haufen Mandarinen zutun. Renzo hatte über fünfzig Kilo Mandarinen für zehn Euro gekauft, ein Spotpreis – dafür waren jedoch auch einige verschimmelte darunter.
Meine Aufgabe war es nun, die Mandarinen mit Schimmel oder Druckstellen auszusortieren. Danach presste ich noch einen Liter Saft.

Da das Wetter schön war, bekam ich danach eine Aufgabe im Garten. Renzo führte mich in den Nutzgarten, wo sich mehrere von Unkraut zugewucherte Beete befanden. Und was machte man nun mit den Beeten?
Falsch, nicht Unkraut jäten. Knoblauch pflanzen. So musste ich erst einmal die Zehen aus einem knappen Dutzend Knoblauchknollen puhlen. Anschließend wurden sie dann - immer mit einer Messerlänge Abstand – in die Erde gepflanzt. Es waren so viele Zehen, dass Renzo mir dreimal einen neuen Platz zuweisen musste. Daraufhin sollte ich dann noch eine Reihe rote Zwiebeln stecken. Das Unkraut sollte ich ignorieren beziehungsweise einfach etwas zur Seite schieben, falls es störte. Der Hintergedanke war dabei wohl, dass der Knoblauch so etwas gegen die Kälte geschützt wurde. Bei zwei Beeten machte Renzo mir jedoch das größte Unkraut weg, während ich schon zu pflanzen begann.
Dabei unterhielten wir uns
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Na, entdeckt ihr den Knoblauch?
ein bisschen, und er erzählte mir unter anderem von der Banca del Tempo, bei der man beispielsweise drei Stunden bei irgendwem im Garten arbeitete, und dafür die Zeit gutgeschrieben bekam. Wenn man dann Hilfe fürs Babysitten oder so brachte, bekam man diese drei Stunden von einem anderen Mitglied der Zeitbank geleistet. Echt eine raffinierte Idee, und alles lief ohne Geld. Gibt’s auch in Deutschland, hab ich gesehen, und einen Wikipedia-Artikel habe ich auch gefunden.
Außerdem meinte er noch, dass sie in einer Initiative seien, die jeden Monat Treffen zu ökologischem Anbau, natürlicher Küche, Spiritualität und Englischgesprächsrunden veranstaltete. Falls es mich interessierte, würden wir vielleicht noch mal eines dieser Treffen besuchen.

Da rief Valeria uns schon zum Mittagsessen rein. Elisabeth, die Verlobte von Valerias Bruder, war auch gerade da und spielte mit den Kindern. Nach dem Essen räumten Renzo und ich noch die Küche auf und dann hatte ich frei. Er meinte, ich solle doch das schöne Wetter ausnutzen und schlug mir vor, seinen Geocache zu suchen. Renzo gab mir eine große Dose mit, die ich gegen die alte austauschen sollte. Außerdem hatte er mir eine Thermoskanne mit Roibuschtee gekocht (weil ich am Anfang mal erwähnt hatte, dass ich
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Rotkohl-Nudeln mit Sojasahne, Valeria hat mir auf Ritas Wunsch hin eine Erdbeere damit draufgemalt :)
den am liebsten mochte) und eine Mandarine bekam ich auch noch für unterwegs mit. Er war echt super fürsorglich!
Ich lud mir noch die c:geo-App aufs neue Handy, meldete mich an, und kurz darauf lachte mich Gabrielles Schildkröte von meinem Profilbild an – die Autorisation hatte also funktioniert.
Und so konnte ich mich auf den Weg machen. Ich hatte bei meiner Offline-Karte Maps.me die neue Funktion entdeckt, sich, sogar als Fahrradfahrer, navigieren zu lassen. Das probierte ich nun aus –funktionierte genauso gut wie Google Maps.

Nach gut zwei Kilometern kam ich dann am Cache an. Er war direkt an den Bahngleisen versteckt, und damit meine ich, direkt an den Bahngleisen. Renzo hatte mir extra nochmal aufgemalt, wo er war, damit ich ihn auch auf jeden Fall fand. Als ich an dem kleinen Reglungshäuschen ankam, war die Schranke gerade hochgegangen. So konnte ich ohne Probleme auf den Steinen neben den Gleisen bis zum Cache gehen, der unter ein paar großen Steinen versteckt war. War ja irgendwie ein bisschen riskant, also wenn man hier gerade suchte und dann ein Zug kam…
Ich tauschte, wie mir aufgetragen, die vorhandene Dose gegen die neue aus, keine Ahnung warum, vielleicht war die neue besser gegen Nässe abgedichtet. Es war so eine Verpackung von Muskelaufbau-Pulver, und Renzo hatte zuvor mithilfe eines Föns das Etikett abgelöst.
Echt ein guter Trick! War ja auch logisch, Wärme löste den Kleber. Er hatte mir erzählt, dass dieser Trick angewendet wurde, um Aufkleber wie „Taxi“ von Autos zu entfernen, die weiterverkauft werden sollten. Hatte er wohl von irgendeinem Bekannten gehört.
Dann trug ich mich ins Logbuch ein, legte die kleine Figur, die Renzo mir gegeben hatte, in die Dose, und nahm mit dafür als Erinnerung eine rote Schildkröte heraus.
Als ich kurz darauf weiterfahren wollte, ich wollte mich noch zu einem zweiten Cache navigieren lassen, schloss sich natürlich prompt die Schranke. Und wie man das so kennt, ließ der Zug auf sich warten. Ich stand und schaute, und kein Zug weit und breit. Nun, vertrieb ich mir die Zeit eben mit Mandarine-Essen. Schließlich kam der Zug dann und ich konnte weiterfahren.

Der andere Cache befand sich vor einer schönen Villa, die Renzo mir so hatte zeigen wollen. Nachdem ich den Tipp gelesen hatte, fand ich ihn dann auch, es handelte sich hierbei um einen Microcache, also eine kleine Filmdose.
Daraufhin
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Cache Nr.1
beschloss ich, noch nach Treviso zu fahren. Ich suchte nach dem Dom, der für mich ein guter Orientierungspunkt war, und konnte dann sogar die Buchhandlung als Ziel auswählen.
Eine halbe Stunde später war ich da. Ich schloss mein Rad beim Dom an und machte dann meine Besorgungen in der Buchhandlung – ein Passwort-Buch, ein Ausgaben-Buch und Ladekabel-Zusammenhalter. Hatte mich bei meinem ersten Besuch schon fasziniert, war schließlich echt nützlich, besonders auf Reisen, und nun hatte ich mich entschlossen, die Sachen zu kaufen.
Danach holte ich mir noch ein Eis, diesmal Cioccolata fondante (das ist echt das weltbeste Schokoladeneis, schön dunkel und mega cremig) sowie Tiramisu.
Anschließend machte ich mich auf den Nachhauseweg; den fand ich mittlerweile schon so. Auf dem Weg hielt ich noch kurz bei der Apotheke und kaufte mir Ohrenstöpsel - so war ich gerüstet gegen Schreiattacken am frühen Morgen. ^^
Die Sonne stand schon recht tief und es war mal wieder eine schöne Stimmung auf der Via Alzaia, dem Weg am Flussufer entlang.

Zuhause angekommen setzte ich mich gleich an meinen Schreibtisch; da rief mich Valeria. Ob ich die tartaruga sehen wolle? Sie sei draußen im Garten. Die was? Schien sich um irgendein Tier zu handeln, keine Ahnung welches, aber ich wollte es mir natürlich gerne anschauen. Nina wollte auch, und so nahm ich sie mir raus.
Es handelte sich dann um die Schildkröte, Tarta. 55 Jahre hatte sie bereits auf dem Buckel, äh, Panzer.
Rita wollte, dass ich ihr half, die Kakifrüchte sauber zu wischen. Doch ich vertröstete sie auf den nächsten Tag, hatte jetzt nämlich erst mal ein bisschen zu „arbeiten“.
Kann mich grade nicht erinnern, ob ich die Kakifrüche schon mal erwähnt habe. Die sind so orange und wachsen im Garten, echt lecker, also falls ihr sie mal im Supermarkt entdeckt - lohnt sich zu probieren!

Jetzt habe ich grade die Travelblog-Seite aufgerufen, um meinen Blog hochzuladen, und welches Foto erscheint gerade auf dem Bildschirm? Das Bild einer Schildkröte! Unglaublich, heute ist wirklich Turtle-Day!!!


Additional photos below
Photos: 18, Displayed: 18


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Cache Nr. 2
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Einspurige Unterführung, wenn man durchwill muss man drücken und dann müssen die Autos auf beiden Seiten warten
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Nützliche Dinge
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Tarta(ruga)


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