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Published: November 27th 2016
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Tag 109 – À Vincennes Nachdem ich erst mal schön ausgeschlafen und gefrühstückt hatte, machte ich mich zu Fuß auf dem Weg zum Gare de Colombes. Von dort aus nahm ich dann wieder den Zug und anschließend zwei Metros bis zur Station „Château de Vincennes“. Dort war nämlich der „Parc Floral de Paris“, den ich am Morgen im Internet gefunden hatte. Und außerdem, wie der Name der Metrostation schon sagte, natürlich ein Schloss.
Als ich auf dem Weg in Richtung des Gartens war, hörte ich Musik. Automatisch machte ich einen Kurswechsel. Es schien eine Art Festival auf dem Gelände des Schlosses stattzufinden. Ich lief am Zaun entlang, und fragte schließlich Passanten, ob sie wüssten, was dort los war, und wo sich der Eingang befand. Die wussten es auch nicht, hatten sich aber auch gewundert und fragten durch den Zaun jemanden. Der Eingang lag wohl auf der anderen Seite, und so umrundete ich das gesamte Gelände, bis ich fast wieder bei der Metrostation war. Am Eingang des Schlosses wurde ich dann von Security-Personal empfangen. Ich fragte nach dem Festival, und bekam gesagt, dass das irgendwie privat sei, aber ich das Schloss besichtigen könne. Schade eigentlich, das Plakat hatte sehr interessant
ausgesehen. Aber dann schaute ich mir halt das Schloss an. Das Eintrittsticket bekam ich als junge Europäerin wieder umsonst.
Mit einem Flyer ausgerüstet klapperte ich alle Gebäude rings um den Innenhof ab, doch die Türen waren alle verschlossen, seltsam. So ging ich wieder zurück zur Kasse und fragte nach. Dort erfuhr ich dann, dass nur der Bergfried und die Kapelle besichtigt werden konnten.
Im Bergfried war gerade eine Ausstellung; ich würde das mal als Moderne Kunst bezeichnen. Die einzelnen Gebilde erschienen merkwürdig, doch wenn man sich den Infotext durchlas, erkannte man, dass manches echt originell war. So gab es zum Beispiel einen Koffer mit Diktiergerät, das Aufnahmen von Telefongesprächen abspielte, bei denen er als 20-Jähriger verschiedenen Galeristen die Frage gestellt hatte, wie man Künstler wurde. Dann gab es noch eine Maschine (wie in Andenkenläden), wo man sich ein 5ct-Stück umprägen lassen konnte. Hiermit wollte der Künstler seine Idee einer möglichen „Parallel-Währung“ realisieren. Ich hatte leider kein 5ct-Stück, und fragte ein Pärchen, die mit dann netterweise meine 10ct wechselten.
Als ich auf der Terrasse des Châtelets war, konnte ich auf das Festivalgelände hinunterblicken und ein bisschen der Musik zuhören.
Da wurde ich von einem Touristen auf Englisch
angesprochen, ob ich ein Foto von ihm mit dem Schloss im Hintergrund machen konnte. Klar doch. Ich nutzte gleich die Gelegenheit, und ließ mich von ihm auch noch fotografieren.
Als ich kurz darauf hinter ihm die Treppe hinunterlief, fragte er mich, ob es hier auch Gemälde zu sehen gab. Ich erzählte ihm von der Ausstellung und so kamen wir ins Gespräch. Er war aus Kolumbien (haha) und machte gerade ein dreimonatiges Praktikum für sein Biologiestudium in Paris. Da fragte ich ihn gleich, ob er irgendwelche guten Tipps abgesehen von den Hauptattraktionen für mich hatte, und er blätterte in seinem Notizbuch und schrieb mir auch ein paar Sachen auf. Außerdem empfiehl er mir die Seite „To be Erasmus in Paris“, wo man sich über Veranstaltungen informieren konnte, Erasmus-Student musste man dafür nicht sein. Das war ein guter Tipp, da musste ich wirklich mal schauen.
Dann wollte ich noch die Kapelle besichtigen. Ich sagte „Bonjour“ und zeigte mein Ticket, doch der Mann davor meinte in gebrochenem Französisch, dass er gar nicht hier arbeitete. Bei den vielen Security-Leuten hier konnte man aber echt durcheinander kommen! Ich hatte seinen Audioguide, den er um den Hals hatte, versehentlich für ein Funkgerät gehalten. 😉
Die Tür war zu, und er meinte, es würde wohl gleich geöffnet werden. Nachdem ich kurz den Hintereingang gecheckt hatte, kam dann als ich zurück war gerade jemand zum Aufschließen.
Nun wollte ich mich auf den Weg zum Botanischen Garten machen. Kurz darauf entdeckte ich jedoch eine Tafel, auf der ein Spaziergang durch Vicennes empfohlen wurde. Wenn ich schon mal hier war, konnte ich das ja eigentlich auch gleich machen. Also machte ich ein Foto von der Karte und ging los. Ich kam an einen kleinen Park, am Rathaus und an einer Kirche vorbei. Dort war dann gerade ein kleiner Weihnachtsmarkt für den guten Zweck, wo ich mir ein Mandelkipferl kaufte. Eine Straße war auch eine nette Wohngegend mit schönen Hausfassaden.
Als ich wieder am Schloss ankam, ging ich nun aber wirklich zum Garten. Ich betrat den Park durch den großen Eingang, ab Oktober war der Eintritt kostenlos. Nach wenigen Metern wurde ich mal wieder von Musik angelockt – da saß ein Mann auf einer Parkbank und spielte Gitarre, daneben zwei kleine Kinder und vermutlich seine Frau, die ein Schild „Free Hugs“ in die Luft hielt. Da ließ ich mich doch gleich mal umarmen!
Daraufhin warf ich
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Château de Vicennes einen Blick in die Naturbibliothek, wo ein paar Pflanzen, Bücherregale und Tische zum Arbeiten waren. Außerdem ging ich noch in ein paar Gewächshäuser, in denen tropische Pflanzen wuchsen. In der hintersten Ecke des Parks waren Security-Leute, denn dort war eine weihnachtliche Veranstaltung, doch leider wieder privat. Daneben war noch ein Restaurant, wo ich gehofft hatte, Kuchen zu finden, gab es aber nicht.
So lief ich noch mal in die Stadt zu einem Café, wo ich mich bei Forêt Noir und einem Petit Noisette kurz aufwärmen konnte.
Dann machte ich mich wieder auf den Rückweg, und war gegen halb sechs zuhause.
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