My Eurovision: Workaway in Europa - Step 7: Paris


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December 7th 2016
Published: December 7th 2016
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Château de Versailles
Tag 119 – Versailles

Heute war Françoise den ganzen Tag unterwegs, deshalb hatte sie mir freigegeben und vorgeschlagen, dass ich nach Versailles fuhr; unter der Woche war das ja besser. Heute waren aufgrund der immer noch hohen Luftverschmutzung die öffentlichen Verkehrsmittel der Île de France wieder kostenfrei. So konnte ich auch umsonst dorthin fahren - Versailles war ja eine Weile von Paris entfernt, da lohnte sich das auch. Der Empfehlung meiner App folgend fuhr ich mit meinem J-Zug bis Asnières sur seine, um dort die L-Linie Richtung Versailles zu nehmen. Als ich ankam, waren aber alle Züge der Linie in diese Richtung gecancelt. Es waren jedoch Leute zur Stelle, die einen mit einem anderen Zug weiterschickten; kurz darauf sagten sie diese Alternative auch durch. So fuhr ich nach La Garenne Colombes (da kam ich doch fast her) und fragte mich dann weiter bis zur Straßenbahn durch, mit der ich bis La Défense fuhr. Da gab es dann noch einen Zug, diesmal ein U, mit dem ich nach Versailles kam. Von dort musste ich dann zwar auch noch eine Weile bis zum Schloss laufen, aber dann war ich endlich da.

Bis ich dann wirklich im Schloss war, dauerte es dann aber doch noch ein bisschen. Erst Taschen öffnen, um auf den Vorhof zu gelangen. Am Eingang des Schlosses wurde ich dann zur Kasse nebenan verwiesen. Nach kurzem Anstehen zeigte ich meinen Ausweis vor, und wurde durchgewinkt. Ich hatte im Internet schon gesehen, dass ich umsonst reinkam (18 € gespart!), aber bei den anderen Museen hatte ich trotzdem immer ein Ticket gekriegt. Nun wieder zurück zum Eingang des Schlosses, dann eine Ticketkontrolle – wieder Ausweis vorzeigen, hatte ja keins – und dann wieder Flughafenscann wie beim Arc de Triomphe. Dann kam ich noch an einer Taschenabgabe vorbei, das war aber irgendwie nur, falls man Essen dabei hatte, und stand dann wieder draußen. Okay? Ah, an der gegenüberliegenden Häuserfront war der Eingang. Da konnte ich mir jetzt einen Audioguide ausleihen. Der erzählte mir dann noch eine Menge Blabla, und dann ging es endlich los.

Es gab drei Räume, in denen eine Art Einführungsvideos gezeigt wurden; den Ton konnte man in seiner jeweiligen Sprache mit dem Audioguide hören. Das eine war so ein Rundumschlag, wo ich einen Garten entdeckte, den ich mir unbedingt ansehen wollte.
Daraufhin ging es eine Treppe hoch und der Rundgang durch die Gemächer des Königs begann; hier konnte man immer die jeweilige Nummer beim Audioguide anwählen, ich hörte mir jedoch nur ein paar in den Zimmern an, die ich interessant fand. Man sah das Schlafzimmer, den Thronraum ohne Thron (komisch, die beschrieben da was, und ich sah gar nichts, nur ein kleines Podest), den Speiseraum, einen Spiegelsaal (Spiegelglas war wohl sehr teuer und zeugte deshalb von großem Reichtum) und viele andere Räume, darüber hinaus eine Menge Gemälde von irgendwelchen Mitgliedern der Adeligen. Außerdem kam ich auch noch in einen Raum, der voller Bilder von Schlachten war. Dann war der Museumsteil irgendwie auch schon vorbei, und es ging raus zu den Gärten.

Der Platz hinter dem Schloss mit den Wasserflächen und einem großen prächtigen Brunnen war ja schon recht gewaltig anzuschauen.
Als ich dann jedoch die Treppe hinunterging und den eigentlichen Garten betrat, war meine Begeisterung dahin. Überall breite Wege, zu beiden Seiten von umzäunten Hainen umgeben, die jetzt im Winter natürlich nicht belaubt waren – ein trister Anblick. Ein Weg mündete in andere, es war ja alles symmetrisch angeordnet. In der Mitte eines Quadrates befand sich meist ein kleiner Brunnen, aber die waren auch nicht gerade schön anzusehen, verrostet und bemoost. Und die etwas größeren Brunnen waren auch noch eingezäunt, und das Tor war verschlossen. Das war doch echt blöd. Was mich am meisten aufregte, war, dass fast gar nichts ausgeschildert war. Gut, fünfzig Meter vorher machten sie manchmal ein Schild, wie der Brunnen hieß, aber so Wegweiser, wo es zu den verschiedenen Bereichen des Gartens ging, gab es nicht. Das einzige, was sie überall ausschilderten, waren die Restaurants und Imbissbuden. Andauernd entdeckte ich ein Schild, um festzustellen, dass es doch nur zu einem Kiosk wies. Das konnte doch wohl echt nicht sein. Ich hatte es irgendwie verpeilt, mir einen Flyer mit Übersichtsplan mitzunehmen (hatte ja auch angenommen, es sei eh alles ausgeschildert), aber zum Glück hatte ich ja meine Offline-Karte mit GPS, sodass ich mich gut durchs Labyrinth gleichaussehender Wege navigieren konnte. Als ich feststellte, dass der interessante Teil des Gartens ziemlich weit ab vom Schuss war, aß ich erst mal ein Stück Pizza Margerita an einem der besagten Imbissstände.

Dann studierte ich meine Karte und lief zum Eingang des anderen Gartens. Na toll – als ich ankam, war der Eingang geschlossen, und auch das Tor ein paar hundert Meter weiter war zu. Vermutlich, weil Winter war. Also versuchte ich, den größten Eingang auf meiner Karte auszumachen, und probierte es in die andere Richtung. Hier kam ich dann auch an einer Haltestelle eines Petit Train artigen Shuttles, allerdings ohne Musik und Infos, vorbei. Dafür brauchte ich ja nun wirklich kein Geld ausgeben, das Stück konnte ich auch gut laufen! Die kleinen Zweisitzer, die man leihen und damit die weitlaufenden Gärten erkunden konnte, waren aber eine tolle Sache. Vor allem, weil die Wege an sich langweilig zu laufen waren.
Schließlich erreichte ich dann einen Platz, von dem ich meiner Karte nach einem kleinen geschwungenen Weg in die richtige Richtung folgte. Nach einer Weile kam ich jedoch in eine Sackgasse – die Wege waren mit Toren verschlossen, ich konnte da nicht langgehen. Na toll, gut, dann musste ich wohl bis zu dem Petit Trianon gehen und da nachfragen.

Ich betrat das Gebäude und zwei Kontrollen später hätte ich mir dann das Museum anschauen können, doch ich wollte erst mal zu dem Garten, und hatte von hier auch endlich Zugang.
Ich spazierte durch den Jardin anglais, den von Marie-Antoinette angelegten englischen Garten, an einem künstlich angelegten Fluss entlang und am „Temple de l’Amour“ vorbei.
Schließlich erreichte ich dann endlich „meinen“ Garten, den „Hameau de la Renne“. Hier gab es einen Teich, an dessen Ufern sich kleine, reedgedeckte Häuschen befanden – eine Mühle, ein Haus für den Gärtner mit Gemüsegarten, ein kleiner Turm.
Ein paar Meter weiter gab es auch noch einen kleinen Bauernhof, der heute als ferme pédagogique genutzt wurde; man konnte hier also auch mit Kindergruppen herkommen. Hier gab es Hühner, Kaninchen, Hängebauchschweine, Schafe, Ziegen - und Esel! Wie liiieb! Wollten sich aber leider nicht streicheln lassen.
Auf dem Rückweg begegnete ich noch einem Eichhörnchen. Hier in diesem Bereich konnte man den Garten wirklich fast Natur nennen, Marie-Antoinette war etwas bodenständiger gewesen und hatte sich einen Ort zum Flanieren fern der Etikette gewünscht, deshalb auch der Bauernhof, und ebenso der englische Garten.
Daraufhin kam ich noch an die Grotte, hier war noch ein kleiner Teich mit künstlichem Felsen und kleinen, geschlängelten Pfaden.
Kurz darauf war ich wieder am Petit Trianon angelangt. Ich schaute ihn mir auch noch kurz an, das war so eine Art Rückzugsanwesen für die Königsfamilie, und deshalb einfacher gestaltet. Hier konnte man sich auch verschiedene Videos ansehen, wo ich in einem Film über die Gärten das von Marie-Antoinette erfuhr.

Anschließend ging ich zurück zum Schloss. Auf dem Weg dorthin wollte ich mir eigentlich noch ein Eis an einem Stand holen, aber sie hatten jetzt leider kein frisches da.
Zurück auf dem Vorplatz des Schlosses googlete ich dann nach der schnellsten Verbindung nach Hause. Es dauerte diesmal nicht so lange, und Google Maps hatte auch eine viel einfachere Verbindung für mich. Bloß bis zu einem Bahnhof laufen, der vielleicht ein kleines bisschen weiter war als der, den die App vorschlug, und von dort aus konnte ich direkt mit L nach Asnières sur seine fahren (der Zug war ja vorhin ausgefallen), von dort war ich ja mit J im Handumdrehen in Colombes.
Als ich auf dem Weg an einem McDonalds vorbeikam, zögerte ich nicht lange und holte mir einen Sundae – so, jetzt hatte ich mein Eis! Und wenn ich dann in den nächsten Tagen nochmal in der entsprechenden Gegend war, musste ich unbedingt zu Amorino, der besten Eisdiele Frankreichs (?) – das Eis war da noch nicht mal besonders teuer, da hatte ich in Paris schon teureres entdeckt – 7,50 € für 2 Kugeln, also mal ehrlich!
Als ich zuhause ankam, war niemand da. Und
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Der Füller ist dann doch noch ein "bisschen" teurer als meiner... und dabei ist meiner viiiiiel schöner!
ich kam nicht rein. Es gab ja ein Tor mit Code, das ich immer öffnen musste, aber die Haustür war normalerweise nicht abgeschlossen, jetzt aber schon. Mist, und jetzt? Ich rief Francoise an, doch es ging nur die Mailbox ran, und so schrieb ich ihr eine SMS. Nachdem ich die Hintereingänge inspiziert hatte, erhielt ich zum Glück eine Antwort - sie schrieb mir die Stelle, an der sie ihn für mich deponiert hatte. Wie gut, dass sie daran gedacht hatte! Dann konnte ich mich jetzt endlich von dem ganzen Gelaufe ausruhen!


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Schlafgemach des Königs
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Spiegelsaal
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Audioguide-Tour
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So sieht es überall im Garten vor dem Schloss aus
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Warum kann man sich den Brunnen nicht mal von Nahem ansehen?
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Temple de l'Amour


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