N&R Workaway 2019 - Die EuroVision geht weiter


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Europe » France » Aquitaine » Lacanau
March 27th 2019
Published: March 28th 2019
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Tag 19 – Etwas hektischer aber schöner Reisetag

Ich habe dann tatsächlich in der Nacht ein bisschen geschlafen. Um 11.33 Uhr kamen wir in Hendaye an. Das kam irgendwie etwas plötzlich, aber da es die Endhaltestelle war, hatten wir trotzdem genug Zeit zum Aussteigen. Im Bahnhof wollten wir dann erst mal Zähne putzen und auf die Toilette gehen. Dazu war dann im Zug irgendwie keine Zeit mehr gewesen, und es war ja auch meist recht eklig dort. Zum Glück gab es eine, und die war sogar umsonst. Es war allerdings so eine komische Automatiktoilette, die sich erst mal stundenlang reinigte, bevor sie wieder zur Benutzung freigegeben wurde. Um Zeit zu sparen gingen wir zusammen mit all unseren Sachen in diese automatische Nasszelle. Nach dem Zähneputzen war dann das Problem, dass ich eigentlich noch auf die Toilette gehen wollte. Als Namid rausging erklärte ich der ungeduldig wartenden Dame, dass wir Zähne geputzt hatten, und ich wollte eigentlich noch drinbleiben aber sie schaute mich so auffordernd an und meinte, he, das ist eine Toilette, dass ich dann doch erst mal rausging. Es waren dann drei andere Französinnen, die schon gewartet hatten und jetzt dran waren. Schließlich konnte ich dann endlich auf die Toilette gehen. Und dann hämmerte nach zwei Minuten irgendjemand an die Tür und ein Mann rief ungeduldig. Mein Gott, konnte man denn hier nicht mal in Ruhe auf der Toilette sitzen? Fand ich schon ein bisschen respektlos, also ein bisschen Geduld konnte man ja schon mal haben. Aber es war halt auch dämlich, an einem Bahnhof nur eine einzige Toilette zu installieren.

Nun hatten wir noch etwa eine Stunde Aufenthalt. Ich kramte schnell meine Armbanduhr heraus, und dann machten wir uns mit Sack und Pack auf die Suche nach einem Supermarkt. Dort fanden wir Bio-Mango-Joghurt sowie Knoblauch-Kräuter-Frischkäse, njam. Außerdem kauften wir beim Bäcker ein Mehrkornbrot.
Anschließend nahmen wir den Zug nach Bordeaux. Erst mal essen! Und dann spielten wir Kanaster. Wir mussten immer wieder über die Ansagen lachen, weil die so typisch französisch betont wurden, dass es schon etwas albern klang. Nein, Französisch war nicht wirklich unsere Lieblingssprache. Englisch war da schon besser. Und Dänisch natürlich erst recht. 😉 Und da fing ich plötzlich an zu lachen und deutete mit dem Kopf hinter uns. Namid hörte es auch. Da saßen doch tatsächlich Dänen hinter uns. Ohhh! Das klang so vertraut. 😊 Namid musste dann auch zugeben, dass es eine niedliche Sprache ist. ^^

Während des Spiels schauten wir ab und zu auf die Uhr. Wie spät war es jetzt? Drei, gut dann hatten wir ja noch eine. Plötzlich hielt der Zug, und neben unserem Fenster tauchte das Schild Bordeaux auf. Oh nein, schnell!!! Wir rafften alle Spielkarten, Müll, Taschen und Jacken zusammen und beeilten uns, auszusteigen. Aber zum Glück war Bordeaux ja die Endhaltestelle. Mist, ich hatte meine Armbanduhr nicht umgestellt. Das mit der Zeitverschiebung war mir ja bewusst gewesen, und ich hatte mein Handy auch schon umgestellt gehabt, weil das diesmal doch nicht automatisch funktioniert hatte. Meinen Laptop hatte ich gar nicht erst umgestellt gehabt, und ich hatte eigentlich auch gedacht, dass meine Armbanduhr ebenfalls noch die deutsche Zeit hatte, weil ich sie in letzter Zeit auch nicht benutzt hatte. Puh, wie gut, dass wir das Schild gesehen hatten beziehungsweise auch, dass Bordeaux die Endhaltestelle war!
Wir warfen unseren ganzen Kram auf eine Bank und packten alles richtig ein. Mmh, der Zug stand noch da. Dann hätte man ja jetzt noch mal die Möglichkeit, zur Toilette zu gehen. Aber das war uns dann doch etwas zu riskant. Wir ließen uns im Bahnhof einen Stadtplan geben und hielten dann auf dem Vorplatz Ausschau nach einer Bank, auf der wir überlegen konnten, wo wir hinwollten. Wir hatten nämlich zwei Stunden Aufenthalt bevor der Bus fuhr, den unser Host Danièle uns rausgesucht hatte. Die Nummer 702, links hinter den Taxis, hatte sie gesagt. Ach, wie schauten lieber schon mal, wo das war. Oh, da war ja eine 702. Mit dem richtigen Ziel, Lacanau-Océan. Ich fragte kurz nach, wann der Bus abfuhr. In zwei Minuten. Okay, na dann nichts wie rein! Komisch, wir hatten Danièle ja gesagt, wann unser Zug ankam, weil sie uns den Bus hatte raussuchen wollen. Dann hätte sie uns doch auch diesen vorschlagen können. Wir hätten zwar gern ein bisschen Bordeaux angeschaut, aber mit den Sachen war das ja nicht so optimal, da kamen wir lieber an unserem freien Tag nochmal her. Leider hatte der Bus keine Toilette. Und unser Essen hatten wir in der Eile auch in den Busbauch verladen. Zum Glück hatte ich ja die Notfallnussmischung sowie Müsliriegel dabei. Nun mussten wir erst mal Danièle Bescheid geben, dass wir eher kommen würden. Sie hatte auch gesagt, wir sollen eine SMS senden. Da sie meine WhatsApp-Nachricht nicht empfing, machten wir das dann auch. Mein Handy hatte irgendwie noch keine Willkommen-in-Frankreich-SMS erhalten und streikte, aber Namids Handy sendete die Nachricht brav. Kurz darauf erhielten wir eine lange SMS, und Namids Handy klingelte. Hä, warum rief sie denn jetzt an, um genau das zu sagen, was sie eine Minute vorher geschrieben hatte? Aber gut. Wir hatten schon gesagt, dass wir erst mal an den Strand gehen würden, falls sie noch nicht bereit war, uns zu empfangen. Das fand sie gut, aber wollte uns dann trotzdem abholen kommen. Bis Lacanau-Océan waren es allerdings noch zwei Stunden, und wir hörten meine Musik. Danièle holte uns ab, erklärte und erzählte uns viele Dinge, und dann gingen wir zum Strand. Sie hatte wohl den ganzen Tag das Ferienhaus geputzt, in dem wir wohnten und das wir renovieren sollten, und war noch nicht fertig. Abendessen zu machen würden sie doch nicht schaffen. Okay, kein Problem, wir hatten Baguette und Chèvre von ihr bekommen.

Wir liefen zum Strand. Ich überlegte noch kurz, ob ich mir kurz über GPS anschauen sollte, wo das Haus auf der Karte lag, weil ich die exakte Adresse nicht kannte. Aber es war ja nur ein paar Straßen weiter, und man wollte ja auch nicht andauernd FGM bemühen.
Oh Dünen. Und Strand. Und Meeer! Aber was war das denn für ein hässlicher Klotz? Auf der linken Seite waren irgendwie mehrere komische Gebäude. Aber davon abgesehen sah es echt fast aus wie in Dänemark! 😊 Wir liefen ein bisschen barfuß am Strand entlang und sahen, wie die Sonne unterging. Dann liefen wir über die Dünen parallel zum Strand zurück. Wir fanden nach kurzem Zweifeln den richtigen Aufgang, es war der, der am nächsten an dem hässlichen Gebäude lag, und machten uns auf dem Heimweg.
Wir liefen einfach mal drauflos. Wir waren doch von links gekommen, oder nicht? Da war aber ein Parkplatz mit ein paar Autos, der kam uns nicht so bekannt vor. Und der andere Weg am Waldrand erschien uns etwas dunkel. Da war auch so ein Bordeauxschild gewesen, erinnerte ich mich, aber das wies in die andere Richtung. Oh, in dem einen Auto saß ja sogar jemand. Nein, es war bestimmt der andere Weg. Ja, das fühlte sich richtig an. Und wo jetzt lang? Wahrscheinlich links, aber vielleicht gingen wir erst mal gerade aus. Wobei, ne, irgendwie nicht so. Also doch links. Ja, das war richtig. Und da vorne musste auch das Schild gleich kommen. Ja, da war es. Und dann kamen wir auch an dem Straßenschild vorbei, das Namid versucht hatte, richtig vorzulesen. Und ein paar Meter weiter lag das Haus. Sehr gut, hatten wir es doch noch gefunden. ^^

Nun wollten wir erst mal essen. Wir hatten ja noch unseren Proviant sowie die Sachen von Danièle. Sie hatte uns sogar Feuer im Kamin angemacht, wie gemütlich. Musik hörten wir auch. Bei manchen Liedern sangen wir auch mit. Später setzten wir uns dann lieber in unser Zimmer, damit wir Danièle nicht störten. Sie lebte ja in der ausgebauten Garage, wenige Meter vom Ferienhaus. Namid suchte Lieder auf seinem Handy aus, und ich googlete dann schnell den Text. Wlan hatten wir hier nicht, weshalb wir nicht Youtube-Karaoke machen wollten, aber so war es recht datensparend. ^^ Ach, das tat gut, endlich mal wieder richtig zu singen! 😊 Hoffentlich waren wir nicht zu laut gewesen…

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