Tag 9: Tjreborg - Vejers Strand


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June 11th 2008
Published: June 15th 2008
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Tag 9; Tjærborg - Vejers Strand, 59.47 km, Gesamtstrecke 765 km

Der Tag beginnt, wie der letzte aufgehört hat: starker Wind aus Nordwest, immer wieder Regenschauer. Mein erster Halt ist in Esbjerg, hier werden noch ein paar Fahrradkarten sowie Verpflegung gekauft. Ich überlege, ob ich auf Fanø, einer Insel vor Esbjerg, einen Ruhetag einlegen soll, entscheide mich aber dann doch dafür, weiterzufahren.

Am nördlichen Rand von Esbjerg steht ein Kunstwerk bestehend aus vier überlebensgrossen, weissen, sitzenden Männern, die auf das Meer hinausschauen. Als ich ankomme, steht dort ein Reisebus, und eine Gruppe älterer Dänen sieht sich das Kunstwerk an. Kaum stelle ich mein Fahrrad ab, sammelt sich schon eine Gruppe um mich und bestaunt meine Liegerad. Erst werde ich auf dänisch angesprochen, dann in englisch über diese seltsame Gefährt befragt. Einer der Dänen meint lachend zu mir, das sei interessanter als die Figuren...

Vor dort an geht es weiter Richtung Nordwest - immer dem Wind entgegen. Ein paar Kilometer weiter in einem Park mache ich erstmal Mittagspause. Leider gibt es hier nichts, wo ich mich bei den Regenschauern unterstelllen kann. Egal, die Jacke hält das meiste ab. Irgendwann raffe ich mich wieder auf, und weiter geht's. Aber heute bin ich definitiv nicht in Form. Die letzten paar Tagen gegen den Wind anzukämpfen hat mich doch wohl etwas mitgenommen. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der Radweg etwa 30 km hinter Esbjerg durch Vejers verläuft. Hier habe ich schon mal Urlaub gemacht, und ich beschliesse, dort einen Ruhetag einzulegen.

Kurz vor Vejers muss ich über einen Truppenübungsplatz. Die Strasse über den Platz ist auf, also sollte alles OK sein. Es geht ein paar Kilometer über offenes Gelände, gegen den Wind natürlich. Ich werde ein paar mal von Militärfahrzeugen überholt. Am Horizont sieht man einen Huschrauber im Tiefflug, und verschiedene Staubfahnen, die auf Panzer schliessen lassen. Als ich näherkomme, sehe ich eine ganze Gruppe von Militärfahrzeugen im Wald. Plötzlich stehe ich vor einem Panzer auf der Strasse, und der Kommandant erklärt mir erst auf dänisch, und als ich das offensichtlich nicht verstehe, auf englisch, dass hier eine Übung stattfände, ich ich doch bitte umehren möge. Irgendwie hat er die stärkeren Argumente, und ich fahre die letzten paar Kilometer wieder zurück. Zumindest habe ich jetzt Rückenwind.

Da ich also nicht direkt über das Gelände kann, muss ich einen Bogen ausserum machen. Nach ein paar Kilometern Umweg erreiche ich Vejers doch noch. Ich miete mir auf einem Campingplatz direkt hinter den Dünen eine Hütte für zwei Tage. Morgen wird erstmal ausgeruht und Wäsche gewaschen.




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Hütte statt ZeltHütte statt Zelt
Hütte statt Zelt

Mal zwei Tage in der Hütte statt im Zelt


16th June 2008

Einzelkämpfer in geheimer Mission...
Also diese vier weißen Heinis in Esbjerg sehen ja irgendwie so aus, als entstammten sie noch einer dunklen Epoche des letzten Jahrhunderts mit einem notorischen Hang zur Monumentalplastik. Gleichzeitig erwecken sie aber auch den Anschein, als hätte man sie seitdem nicht mehr auf die Toilette gelassen. Oder haben sie dort etwa genauso mit den starken Nordwestwinden zu kämpfen wie ein Radfahrer? Saßen sie etwa bei der Einweihung des Denkmals noch aufrecht? Fragen über Fragen... Die Sperrzeiten des Truppenübungsplatzes können übrigens jederzeit unter der URL http://forsvaret.dk/OKSBL/Skydninger/ nachgelesen werden. Dort steht beispielsweise auch, daß das gesamte Übungsgebiet einschließlich der Sicherheitszone, dem Kallesmærskvej und dem Strandabschnitt zwischen Vejers und Blåvand vom 9. bis 13. Juni wegen Sprengübungen und wegen Schießübungen mit "kleineren Waffen" gesperrt war. Seit wann die Dänen Panzer für "kleinere Waffen" halten, ist mir nicht bekannt (denn für Schießübungen der Artillerie und der Kampfpanzer gibt es eigentlich eigene Kategorien), aber vielleicht ist das ja auch nur in Größenrelation zu diesen vier weißen Statuen gemeint. Ich hoffe nur, daß sich, wenn schon die Absperrung offenbar nicht geklappt hat, wenigstens alle Touristen außerhalb des vorgeschriebenen Mindestabstandes von 5,40 nautischen Meilen gehalten haben. Was man ja als Radfahrer im Gelände bestimmt gaaanz leicht schätzen kann... ;-)

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