Advertisement
Published: January 28th 2017
Edit Blog Post
Tag 150 - Keine Langeweile in Vejle Diesen Samstag waren sowohl Ellen als auch Kurt nicht zuhause. Sie hatten mir jedoch angeboten, ihr Auto zu leihen, und beispielsweise nach Aarhus zu fahren – die Stadt war nämlich zur Kulturhauptstadt 2017 gekürt worden. Ich hatte mich aber entschieden, lieber nach Vejle zu fahren; da war ich nämlich noch nie gewesen und wollte dort schon immer mal hin. Nachdem die Pferde versorgt waren, machte ich mich gegen zehn auf den Weg. Ich spannte mein Handy in die Halterung und nutzte es wie Ellen als Navi. So kam ich ohne Probleme (abgesehen davon, dass das Navi die Straßennamen so absurd falsch aussprach, dass ich mehr als einmal ziemlich irritiert war) eine Dreiviertelstunde später an und parkte auf einem Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs. Die Parkuhr im Auto war automatisch (noch nie gesehen) doch leider noch auf Sommerzeit programmiert. Da ich nicht herausfand, wie sie zu verstellen ging, legte ich einen Zettel mit einer Nachricht und der Uhrzeit ins Auto. Dann machte ich mich auf den Weg. Ich hatte auf visitvejle.dk eine pdf-Datei heruntergeladen, die eine Karte und eine detaillierten Beschreibung einer Stadttour beinhaltete.
Die Tour startete bei der Touristeninformation,
20170128_113138
Parkhaus Tórdur die nur unter der Woche geöffnet hatte – wieso war die Samstag geschlossen, da kommen doch normalerweise die meisten Touristen?!
Danach kam ich am Økolariet, einem Umwelt-Erlebnis-Center, sogar mit freiem Eintritt, vorbei, das jedoch leider im Januar geschlossen war.
Nächste Station war der Søndertorv samt der Sønderbro, die über einen Fluss führte. Am anderen Ufer lag das Shoppingcenter Bryggen sowie der Kinokomplex Lido Biograferne. Ich bog jedoch in die Gågade ein. Von der Fußgängerzone aus gab es einen kleinen Abstecher in Den Smidtske Gård, einen gemütlichen Innenhof mit Restaurants.
Kurz darauf gelangte ich zum Rådhusplads. Ich ging um das Rathaus herum und durchquerte wenig später den Mariaparken, einen Aktivitätspark, der sogar eine Eislaufbahn hatte.
Daraufhin kam ich am Kunstmuseum und am Musiktheater vorbei. Genau davor befand sich – Sensation(!) – der einzige Kreisel Dänemarks, über den Fußgänger die Straße überqueren können.
Anschließend ging ich durch den Stadtpark und weiter bis zum Kulturmuseet Spinderihallerne . Es sah ganz interessant aus und der Eintritt war frei, so beschloss ich, es mir später anzusehen. (Ich musste ja nach zwei Stunden meine Parkuhr
„umstellen“ und hatte nicht mehr viel Zeit).
Ein paar Straßen weiter gelangte ich dann zum Nørretorv. Der weitere Weg führte an einem neu freigelegten Stück des Flusses Mølle Å entlang, über das eine Menge individuell gestaltete Brücken führten.
Ich kam an einem sogenannten „IT-Spielplatz“ am Volmers Plads vorbei, wo sich ebenfalls das Parkhaus Tróndur befand – das Treppenhaus war von einem färöischen Künstler mit Glasmalerei gestaltet worden.
Danach lief ich weiter bis zur Methodistenkirche Sct. Pouls Kirke und gelangte daraufhin wieder in die Fußgängerzone. Dank des guten Hinweises in meiner Tourbeschreibung entdeckte ich eine Granitplatte mit einer Inschrift wie auf den Runensteinen von Jelling (die ich in meiner Facharbeit erwähnt habe und die das erste Schriftzeugnis Dänemarks sind).
Als letztes sah ich noch die St. Nicolai Kirke (schon wieder eine?) und kam dann zurück zum Bahnhofsplatz.
Ich hatte noch eine halbe Stunde Parkzeit über und mittlerweile kam der Hunger auf, und so holte ich mir in eine Take-Away-Pizza und setzte mich auf eine Bank in die Sonne. Ich hatte mich für eine Pizza Danmark ohne Fleisch entschieden; die war mit Kartoffeln,
20170128_104250
Sønderbro & Bryggen Zwiebeln, Paprikagewürz, dem in Dänemark obligatorischen Crème Fraîche-Dressing sowie Knoblauchöl.
Schließlich ging ich zum Auto und fuhr zum Kulturmuseum. Hier war nämlich ein großer Parkplatz, wo man unbeschränkt frei parken konnte. Ich aß an einer der Picknickbänke meine Pizza auf und ging dann hinein.
Der Anfang des Museums handelte von der Spinnereifabrik, die hier bis 2003 betrieben wurde. Im Jahr 2013 wurde hier dann das Kulturmuseum eröffnet, und es war echt klasse geworden - man merkte, dass es so neu war. Es gab jede Menge Film-und Hörmaterial und auch so viel zum Ansehen. Der zweite Raum war wie ein Theater gestaltet. Hier konnte man sich vor eine Leinwand stellen und drei verschiedene Tänze erlernen – das probierte ich natürlich mal aus; es war eh keiner außer mir im Museum. 😉 Man wurde einem Lichtpunkt auf dem Boden erfasst und steuerte somit auch das Menü. Als erstes übte man die Schritte „trocken“, dann zu Musik und als letztes war es dann eine richtige Aufführung, wo zwischendurch Anweisungen wie „Drehung“ etc. eingeblendet wurden.
Der nächste Teil des Museums drehte sich um Archäologie; hier waren Fundstücke in Vitrinen ausgestellt und es gab einen Film, wo die Arbeit an der Ausgrabungsstätte
20170128_131037
Archäologie-Abteilung gezeigt und erklärt wurde. Außerdem konnte man in einer Art Sandkasten selbst auf Schatzsuche gehen. Dazu lieh man einen Metalldetektor an der Rezeption aus, konnte dann ein paar Schraubenmuttern finden und diese dann, wenn man 25 DKK bezahlte, gegen Münz-Kopien aus der Wikingerzeit eintauschen – ein gutes Andenken, wie ich fand.
Darüber hinaus wurde eine Moorleiche im Museum ausgestellt.
Dann gab es noch einen Teil über die alte Zeit am Meer. Man konnte das Prinzip eines Lastenzugs selbst an Getreidesäcken mit verschiedenen Umlenkrollen ausprobieren. Außerdem hatten sie einen Computer, an dem man eine Person mit der Maus durch das simulierte frühere Vejle steuern konnte. Hier und da blieb die Person stehen, um Verschiedenes zu erläutern.
Im letzten Raum befand sich eine Art Spielbereich, wo man sich auch hinsetzen und verschiedene Geschichten anhören konnte. Ich hörte die Geschichte über die Entstehung der ersten dänischen Kaugummifabrik.
Nachdem ich alles gesehen hatte, fuhr ich bis zur Straße „Ved Bølgen”, wo sich die wellenförmigen Gebäude befanden, für die Vejle berühmt war. Sie lagen direkt am Fjord, und gleich daneben befand sich auch der Lystbadehavn, der Hafen für Hobbysegler.
Daraufhin fuhr ich nochmal zurück in die Innenstadt und parkte diesmal
auf dem Aldi-Parkplatz. Zum dritten Mal änderte ich meine Zeit auf dem Zettel. Ich hatte plötzlich Japp auf Eis und kaufte mir dort eins aus der Tiefkühltruhe.
Dann begab ich mich auf die Suche nach meiner Andenken-Postkarte. Beim Kiosk im Bahnhofsgebäude gab es leider keine. Ich wurde dann jedoch in einer Buchhandlung im Bryggen-Shoppingcenter fündig, wo die Verkäuferin sie aus einer kleinen Kiste unter dem Verkaufstresen hervorzauberte. Im Winter kamen definitiv keine Touristen nach Dänemark, zumindest nicht im Januar. Das hatte ich jetzt schon mehr als einmal bestätigt bekommen.
Nun hatte ich alles „erledigt“ und mittlerweile war es auch schon halb vier; da wurde es Zeit für die Heimfahrt. Zuhause gab ich den Pferden ihr Heu und begann dann um fünf mit dem Kochen. Heute gab es was Indisches, Blumenkohl mit Kartoffeln, Erbsen und Tomaten. Wenig später kamen auch Kurt und sein Freund nach Hause, die den ganzen Tag bei der Jagd gewesen waren. Ellen war auf einem Reitwochenende.
Advertisement
Tot: 0.219s; Tpl: 0.013s; cc: 13; qc: 30; dbt: 0.1551s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb