My Eurovision: Workaway in Europa - Step 15: Vadehavscentret


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March 31st 2017
Published: April 1st 2017
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Tag 211 - Museumsführung & Sort Sol

Der nächste Tag begann dann um 5.40 Uhr – ich hatte nämlich ein billiges Zugticket von Aarhus aus bekommen, wegen dem ich in Ebeltoft den Bus um sieben nehmen musste. Um halb zwölf kam ich in Ribe an. Eva, eine der Biologen, holte mich ab und fuhr auch noch schnell mit mir einkaufen. Ab nun musste ich mich ja vollkommen selbst versorgen und hatte schon einen Einkaufszettel ausgearbeitet – da musste man ja echt an vieles denken, wenn man nicht mal „Basissachen“ hatte.
Im Vadehavcentret (Wattenmeerzentrum)bangekommen lernte ich dann auch den FÖJler Alex kennen, bei dem ich den Großteil der Zeit mitlaufen sollte. Ich bekam ein Zimmer im Bürogebäude, das anscheinend auch mal als Pausenraum genutzt wurde. So gab es einen großen Tisch und ein Schlafsofa. Ich musste erst mal durchsaugen; Eva meinte entschuldigend, dass irgendwie auch keiner gewusst hatte, dass ich kam.
Gegen eins aßen wir zusammen Frokost.

Danach hatte Alex eine Führung durchs Museum für eine Gruppe FÖJler von Sylt; da konnte ich dann gleich mit zuhören. Das Museum war echt schön geworden; nach einer großen Umbauaktion hatten sie erst Anfang Februar wieder geöffnet. Jetzt war es deutlich
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Projiziertes Wasser - faszinierend
größer und auch noch schöner. Ein Künstler hatte sämtliche Vogelaquarelle der Ausstellung gemalt, und alles war sehr kunstvoll designt. Man hatte es geschafft, Ästhetik mit Funktion gut zu kombinieren. Es gab auch eine Menge ausgetüftelter Modelle, bei denen man nur staunen konnte.
Das eine war eine Art Sandkasten. Darüber hing ein Projektor, der künstliches Wasser darauf projizierte. Nun konnte man im Sand einen Damm bauen, und der Wasserstand veränderte sich entsprechend. Man konnte Flüsse und Hügel machen wie man wollte, und das Wasser wurde entsprechend der Sandhöhe angepasst – wie echtes Wasser, nur ohne Schweinerei. Wirklich faszinierend, und die Gruppe spielte auch eine ganze Weile damit herum.
Ein anderer Höhepunkt war ein Vogelstimmenmischpult. Hier konnte man seinen eigenen Song aufnehmen, in dem man verschiedene Vogelstimmen kombinierte. Es gab auch ein großes Becken mit Fischen, Austern und Miesmuscheln, die man anfassen durfte, ein Kino, eine Papierfliegerbahn und vieles mehr. Definitiv einen Besuch wert. Und die Leute kamen auch; an einem Rekordtag hatten sie bereits über 900 Besucher gehabt.
Nach der Führung schlossen wir auch bald, und Alex und ich fütterten die Tiere in den Aquarien. Die Fische bekamen Austernfleisch (die Austern dafür holten wir aus einem anderen Aquarium)
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Sort Sol Tour
und die Muscheln so eine Algenlösung, die ich aus Algenkonzentrat und Wasser anrührte.

Am Abend gab es mehrere „Sort Sol“-Touren, unter anderem die Deluxe-Variante. Die Leute, die dort dabei waren, hatten von Eva eine Führung durchs Museum bekommen und konnten dann selbst noch schauen, dann gab es Suppe und um halb sieben fuhren alle gemeinsam mit einem Bus zur Stelle.
Ich konnte etwas später ins Café kommen und auch noch einen Teller Suppe essen. Danach half ich Grete, einer der Rezeptionsdamen, in dem ich die Tische abwischte. Daraufhin fuhr ich mit Evas Gruppe im Bus mit.

Vom Parkplatz aus liefen wir ein paar hundert Meter und stellten uns dann auf einen kleinen Hügel, von dem man eine gute Aussicht hatte. Dort erklärte Eva erst mal eine Menge.
Sort Sol, auf Deutsch Schwarze Sonne, bezeichnete das Phänomen, dass zur Vogelzugzeit eintrat: Starenschwärme sammelten sich und flogen dann in einer riesigen Schar über den Himmel, wo sie wilde Tänze aufführten- ein beeindruckendes Spektakel.
Nun mussten wir jedoch noch ein bisschen warten. Vereinzelt kamen kleine Gruppen von ihrer Futterstelle des Tages zurück und setzten sich in die Bäume. Später im Schilf saßen sie Stare wohl in drei Etagen,
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Starenschwarm über dem Horizont
wobei in der mittleren Schicht die stärksten, ranghöchsten Vögel saßen – hier waren nämlich die begehrtesten Plätze, da sie dort besser vor Angreifern geschützt waren. Während wir warteten sahen wir auch ein paar andere Vögel - Kormorane, Graureiher und Rohrweihen.
Schließlich flogen die Stare dann in größeren Scharen auf und drehten ein paar Runden über der Feuchtwiese. Dabei konnte man schon sehen, dass sie ein gutes drauf Tempo hatten und sich mit behänden Wendungen bewegten. Es gab keinen Leitvogel im Schwarm; das Individuum folgte immer der Masse und achtete dabei vermutlich auf die sieben nahesten Vögel.
Schließlich entfernten sich die Stare und man konnte sie häufig kaum sehen, wenn sie gerade gewendet hatten. Drehten sie uns dann wieder den Rücken zu, erschien plötzlich eine große schwarze Wolke am Himmel. Irgendwann waren sie ganz verschwunden, doch dann kamen sie doch zurück und mehrere Schwärme stießen zu der großen Schar dazu, bis es um die 10.000 waren. Nun führten sie nochmal eine tolle Flugshow auf, und es ging ein Raunen durch die Runde wie bei einem Feuerwerk.
Kurz nach halb neun ließen sie sich dann im Schilf nieder – Ende der Vorstellung, und wir fuhren mit dem Bus zurück.


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Mein Zimmer
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Führung durchs Museum
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Sonnenuntergang
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Starenwolke


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