My Eurovision: Workaway in Europa - Step 8: Aalborg


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January 16th 2017
Published: January 16th 2017
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Singende Bäume
Tag 138 – Kakophonie der Singende Bäume

Anna Mari hatte am Vormittag wieder Training und die Kinder waren in der Schule beziehungsweise Krippe. Also nutze ich das immer noch gute Wetter aus und durchquerte die Stadt, um zum Kildeparken zu gelangen.
Dort befand sich nämlich der Park der Singenden Bäume. Es handelte sich dabei um eine Wiese, auf der 80 Bäume – von Promihand - gepflanzt waren. Ähnlich wie beim Walk auf Fame in New York hatten hier Stars zwar keinen Stern, aber einen Baum, den sie selbst gepflanzt hatten. Und der sang sogar – vor jedem Baum stand ein Klotz, der mit dem Namen des Künstlers sowie dem Pflanzdatum versehen war. In den Klotz waren Lautsprecher eingebaut, und wenn man auf einen Knopf drückte, ertönte ein Zusammenschnitt mehrerer berühmter Lieder der Person.

Das einzige Problem war, dass eine Menge Lieder gleichzeitig spielten, so dass eine kleine Kakophonie entstand. Normalerweise wurde auf Knopfdruck einmal der Zusammenschnitt abgespielt und dann war Ruhe im Karton. Da jedoch bei der Kälte die meisten Knöpfe eingefroren waren (manche ließen sich auch gar nicht drücken), hakten sie und kamen nicht wieder hoch. So liefen die Lieder in Dauerschleife, wenn
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Kollegiet - schickes Design
sie einmal gedrückt waren. Als ich kam, waren schon einige am spielen, und ich machte das Ganze natürlich nicht gerade besser, indem ich noch mehr Lieder startete. Ich wollte lieber nicht ausprobieren, wie es sich anhörte, wenn 80 Lieder gleichzeitig liefen - das konnte dann ja schon als echte Lärmbelästigung gewertet werten! Also drückte ich nur auf die, die ich kannte und unbedingt hören wollte, eine Menge bereits spielende bekam ich ja sowie noch dazu.

Der Musikpark war echt eine schöne Idee – ich lief überall lang und entdeckte unter anderem Leonard Cohen, Take That, Shakira, Elton John, Shakin‘ Stevens, Andrea Bocelli, Eros Ramazzotti sowie Teatro alla Scala – hey, das war ja das weltberühmte Opernhaus, das ich in Milano gesehen hatte! Ob es eine Band gab, die so hieß wusste ich nicht, aber vielleicht stammte die Aufnahme auch einfach vom Orchester dort.
Jedenfalls schloss sich da der Kreis mal wieder, wie schon so oft auf meiner Reise. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie die ganze Welt durch Menschen, Musik, Kunst und Kultur verbunden war! Zudem war ich auf dem Weg zum Kildeparken genau an der Stelle vorbeigekommen, wo ich im vergangenen Sommer das Auto geparkt hatte.
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Syngende træer
Bevor meine Workaway-Reise begonnen hatte, war ich ja eine Woche bei Catja gewesen, und wir waren einen Tag zusammen nach Aalborg gefahren. Schon witzig, jetzt wieder hier zu sein, an genau diesem Ort.

Als ich alle Bäume angeschaut hatte, durchquerte ich den Kildeparken und warf einen kurzen Blick aufs Kulturzentrum, das gleich daneben lag. Dann ging ich noch zum Kunstmuseum, wo es den sogenannten Water Pavilion von Jeppe Hein geben sollte. Schon wieder so eine Verbindung - letztes Jahr im Januar hatte ich nämlich eine Ausstellung von Jeppe Hein im Kunstmuseum Wolfsburg gesehen. Als ich jedenfalls ankam, war das Museum geschlossen – Montag Ruhetag – aber der Pavillon sollte sowieso draußen sein. Nachdem ich mich etwas ratlos auf dem Außengelände umschaut hatte, googlete ich schließlich noch mal, was das jetzt eigentlich mit dem Pavillon sein sollte. Und begriff, dass er direkt vor mir lag – allerdings gab es nicht viel zu sehen, da er nur im Sommer aktiv war. Eigentlich sollten aus dem großen runden Gitter Wasserstrahlen kommen, die verschiedene Räume bildeten. Nun, jetzt war es einfach eine weiße Fläche. Musste man sich wohl bei Gelegenheit im Sommer nochmal ansehen.
Dafür entdeckte ich durch Zufall den
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Dänisch & Englisch - wen es interessiert :)
Aalborg Tårn, ein Aussichtsturm an der höchsten Stelle der Stadt. Er war ein Wahrzeichen von Aalborg, und im Sommerhalbjahr konnte man dort auch mit dem Fahrstuhl hochfahren.

Auf dem Rückweg ging ich durch den Almen Kirkegård, den Friedhof direkt neben der Ansgars Kirke – der Frost auf den Grabsteinen glitzerte zauberhaft in der Sonne und ich konnte, fasziniert wie ich war, mal wieder nicht aufhören, Fotos zu machen.
Ich nahm einen etwas anderen Weg zurück und machte noch einen Schlenker durch den Park Karolinelund beziehungsweise den ehemaligen Tivoli, wo es auch einen Stadtgarten gab und wo gerade ein Kindergarten gebaut wurde.
Als ich nach einem vierzigminütigen Fußmarsch nach Hause kam, stieg Anna Mari auch gerade aus dem Auto. Das passte ja gut, dann konnten wir gleich erst mal zusammen Frokost machen.

Ich sollte mich heute um das Abendessen kümmern, und so suchte ich im Anschluss ein geeignetes Rezept heraus und ging dann runter zu Fakta einkaufen. Eigentlich hatte ich Chili con Soja machen wollen, doch da sie keine Soja- und Tofuprodukte dahatten, schwenkte ich spontan um zum Mexikanischen Tortillachips-Auflauf. Da schätze ich die Chancen auch etwas besser ein,
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Teatro alla Scala
dass die Kinder es mochten. Anna Mari hatte zwar gemeint, ich solle darauf keine Rücksicht nehmen; meistens würden sie eh nichts Unbekanntes essen wollen, aber daran müssten sie sich ja gewöhnen. Naja, man würde sehen.
Als ich das Gemüse geschnippelt, angedünstet, gewürzt und mit den Tortillachips in eine Form geschichtet hatte, fuhren wir erst mal die Kinder abholen.
Danach musste nur noch der Käse drüber und dann ab in den Ofen.
Zu meiner Freude fanden es alle lecker. Ivana meinte, sie hätte gar nicht gewusst, wie lecker vegetarisches Essen sein konnte, und ihre Mutter solle doch auch mal vegetarisch kochen lernen (Ivana wollte wohl auch schon mal Vegetarierin sein, mochte aber kein Gemüse).

Nach dem Essen spielte ich erst Tischtennis und dann Bingo mit Adrian. Außerdem ließ ich mir von Ivana zwei ihrer selbstgeschriebenen Geschichten schicken und sie zeigte mir ihre ellenlange detaillierte Übersicht über die Figuren und Begriffe, die sie erfunden hatte – wirklich beeindruckend. Sie hatte wohl schon so vier Duzend Geschichten angefangen, aber noch keine zu Ende gebracht. Ich war echt mal gespannt auf die beiden Texte, die sie mir gegeben hatte.


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Jeppe Hein: Water Pavilion... oder auch nicht ^^
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Aalborg Tårn
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Ansgars Kirke
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Almen Kirkegård
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Kildeparken
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Amsel mit Gendeffekt? Oder bloß Schnee?
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Rotkehlchen - wie gemalt oder?
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John F. Kennedy Plads
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Karolinelund


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