My Eurovision: Workaway in Europa - Step 8: Aalborg


Advertisement
Denmark's flag
Europe » Denmark » Region Nordjylland » Aalborg
January 15th 2017
Published: January 15th 2017
Edit Blog Post

Tag 137 – Aalborg bei Sonne & Kinderbelustigung

Anna Mari fuhr am Vormittag zum Training und brachte die Kinder solange zu Freunden nebenan. Sie würden erst nach dem Mittag wiederkommen, und da die Sonne endlich schien, beschloss ich, etwas zu unternehmen. Bis ins Zentrum lief man etwa eine halbe Stunde, aber bei so herrlichem Wetter war das ja kein Problem. Es war knapp unter null Grad und auf den Wegen lag Frost. Dabei war der Himmel jedoch strahlend blau – ideal für einen Winterspaziergang. Ich wollte schon die ganze Zeit mal den Hafen sehen, und dort wollte ich nun hingehen.

Über Google Maps hatte ich mir die schönste Strecke herausgesucht, die durch einen schönen Park namens „Østre Anlæg“ führte. Hier war auch ein See mit einer Menge Vögel – Schwäne, Stockenten, Blesshühner, Teichhühner, Möwen, Tauben, Krähen. Die meisten Wasservögel hielten sich am Randbereich auf, wo noch etwas freie Wasserfläche war; auf dem Rest des Sees lag eine Eisschicht. Ich war nicht die Einzige, die das gute Wetter ausnutze; es waren viele Leute mit Kindern und Hunden unterwegs, und auch einige Jogger.

Nachdem ich den Park durchquert hatte - nicht ohne bei dem schönen Licht ein paar Fotos zu
20170115_10234920170115_10234920170115_102349

Østre Anlæg
machen - folgte ich zwei Straßen und kam wenig später am Musikhuset und an Nordkraft vorbei.
Kurz darauf erreichte ich den Hafen. Ich folgte der Mole bis zur Brücke über den Fjord und kam dabei auch am Aalborg Slot, einem ehemaligen Schloss, vorbei, wo nun die Staatsverwaltung war.
Außerdem sah ich das Hafenbad, das im Sommer für alle geöffnet war – und da kamen doch tatsächlich welche aus dem Wasser! Sie schienen zum Winterschwimmklub zu gehören und deshalb eine Spezialerlaubnis zu haben.
Gleich gegenüber lag der Jomfru Ane Parken, mit einem Sportfeld und Spielplatz. Ich überquerte die Straße und gelangte direkt in die Innenstadt. Hier waren zum Teil urige alte Fachwerkhäuser, die meisten beherbergten Kneipen und Restaurants, und ich kam auch an „Flammen“ vorbei, wo wir an Ivanas Geburtstag gegessen hatten.

Mein nächstes Ziel war Nordkraft. Hierbei handelte es sich um ein ehemaliges Fabrikgebäude, das in ein Kulturhaus umgebaut worden war –ähnlich wie bei uns in Wolfsburg das Hallenbad. In der großen Eingangshalle war gerade eine Fotoausstellung namens „Childmothers“, die Bilder von jungen Mädchen aus unter anderem Zambia und Bagladesh zeigten, die bereits Kinder hatten.

Außerdem gab es eine Ausstellung des Künstlers Søren Martinsen mit dem Titel „Besat landskab“. Sie bezog sich auf die „besetzte“ Landschaft Nordjyllands – einerseits als Reaktion auf das heute touristisch überlaufene Skagen, einst Künstlerdorf der Skagenmaler, das mittlerweile seinen ursprünglichen Flair verloren hat und das man nicht mehr unbeeinflusst, sondern vor dem Hintergrund der berühmten Malereien, wahrnimmt. Anderseits ging es auch um die Besetzung der Künstlerdörfer, unter anderem Thy-lejren, durch Hjardemål Kirke – die Wertvorstellungen der Kirche passten natürlich nicht zum freien Künstlerleben, das die Bevölkerung dort führte.
Der Künstler hatte einige Acrylgemälde gefertigt und manche durch Skulpturen im Raum ergänzt. Als Einstieg konnte man sich einen Film ansehen, bei dem man ihn ein bisschen bei seiner Arbeit sah und er ein Interview zur Ausstellung gab.

Nachdem ich mir alles angesehen hatte, spielte ich noch ein bisschen Klavier in der Eingangshalle. Es hatte vorhin schon mal jemand gespielt und ich war gleich hellhörig geworden. Die Gelegenheit musste ich unbedingt nutzen; meine Gitarre und mein Keyboard fehlten mir.

Danach machte ich mich auf dem Heimweg. Anna Mari und die Kinder waren noch nicht zurück. So aß ich erst mal was, und schließlich kamen sie auch nach Hause.
Während Anna Marie Arthur schlafen legte, beschäftigte ich mich mit Adrian. Erst spielten wir eine ganze Weile mit einem Luftballon in „meinem“ Zimmer und dann gingen wir runter, wo er mir stolz seinen Gürtel mit dem Pfadfinder-Messer zeigte. Daraufhin saßen wir eine Weile auf dem Sofa und unterhielten uns, während er seinen Apfel aß. Er war echt erstaunlich ruhig und umgänglich heute.
Danach spielten wir ein Spiel, bei dem man verschiedene Teile in ein Quadrat puzzeln musste. Dafür gab es verschiedene Schwierigkeitsstufen, und es war meist ein Startteil vorgegeben sowie die Stellen, wo die Pinguine sich befinden mussten. Bei den Teilen handelte es sich nämlich um Eisblöcke, auf denen an manchen Stellen ein Pinguin saß.
Um kurz nach vier gab es dann Abendessen, wieder Spaghetti, die Sauce musste ja weg. Daraufhin musste Adrian noch Hausaufgaben erledigen – erst las er mir ein paar Seiten aus „Gummitarzan“ vor, und danach hatte er noch Rechenaufgaben. Für Arthur versteckten wir „Bamsen“, einen Plastikbären, der immer „Jeg gemmer mig. Jeg er herover(Ich verstecke mich. Ich bin hier drüben)“ rief – Arthur mochte ihn sehr gerne und ich fand die Idee auch recht originell. Außerdem spielte ich mit Adrian Tischtennis. Sie hatten so ein Netz, was man auf den Esstisch spannen konnte.

Schließlich schauten wir alle zusammen einen Dokumentarfilm über besondere Schulwege. Zum einen ging es um zwei Brüder im Senegal, die fünf Stunden durch die Hitze dorthin laufen mussten und unter der Woche in der Schule schliefen. Zum anderen wurde ein Zwölfjähriger gezeigt, der jeden Tag drei Stunden mit seinem Pferd über steile Hänge durch den Tiefschnee reiten musste, um zur Schule zu gelangen. Und dann drei Stunden wieder zurück.
Beim Fernsehen aßen wir noch etwas Schokoladenkuchen und tranken Tee. Anschließend wurde Arthur ins Bett gebracht. Ich schaute mit Adrian solange noch Kinderprogramm. Dort kam unter anderem Brandman Sam, Shawn das Schaf, Lillefinger, Peter Kanin – immer solche zehnminütigen Geschichten. Dann war es für Adrian auch Schlafenszeit.


Additional photos below
Photos: 41, Displayed: 25


Advertisement

20170115_10293920170115_102939
20170115_102939

Solskin! :)
20170115_10373820170115_103738
20170115_103738

Musikhuset
20170115_10501520170115_105015
20170115_105015

Aalborg Slot


Tot: 0.407s; Tpl: 0.013s; cc: 9; qc: 50; dbt: 0.1437s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.2mb