My Eurovision: Workaway in Europa - Step 17: Samsø


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June 1st 2017
Published: June 2nd 2017
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Ilse Made Helligkilde
Tag 257 – Große Samsø-Tour

Donnerstag war mein freier Tag – da dies hier eine WWOOF-Stelle war, hatte ich sechs Arbeitstage. Da musste ich mir natürlich gut überlegen, wie ich den Tag am besten ausnutzen konnte. Das war eine ganz schöne logistische Herausforderung, unter Berücksichtigung der geografischen Verteilung, der Öffnungszeiten der verschiedenen Museen sowie des Busplans eine sinnvolle Reihenfolge zu erstellen. Dabei musste ich ja auch noch darauf achten, dass meine Ich-will-viel-sehen-Mentalität den Tag nicht in Stress ausarten ließ, und ich mich bezüglich der Fahrradstrecke nicht übernahm.
Ich wollte mehrere Orte auf dem südlichen Teil der Insel besuchen und fuhr deshalb mit dem Bus. Da der Bus allerdings bloß alle paar Stunden zu den entsprechenden Orten fuhr, und zu den meisten gar nicht, musste mein Fahrrad auch mit – das musste ich leider extra bezahlen.

Um 8.15 Uhr nahm ich den Bus nach Tranebjerg und radelte von dort via Pillemark zur Ilse Made Helligkilde – einer Quelle, die seit der Bronzezeit (seit ca. 3000 Jahren) am Strand aus einem Baumstamm sprudelte – spannend.
Anschließend fuhr ich zum Museumshof Fredensdal, der von 10-12 Uhr aufhatte. Ich konnte schon etwas eher
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Fredensdal
rein und unterhielt mich nett mit einer der Freiwilligen, die den Hof in Schuss hielten. Die einstigen Eigentümer hatten nur einen Sohn gehabt, und als dieser schließlich verstarb ging der Hof an diese Freiwilligen-Stiftung. Sie hatten nun ein, zweimal die Woche für Besucher geöffnet. Man konnte das Bauernhaus besichtigen und etwas über das Leben der Familie erfahren. Draußen gab es einen Gemüsegarten sowie einige Tiere: Einen alten Norweger, Schweine, Kühe, Hühner, Enten sowie zwei Ziegen und drei kleine Zicken, die gerade erst ein paar Tage alt waren.

Als ich alles auf dem Hof gesehen hatte, radelte ich zurück nach Tranebjerg. Hier ging ich ins Velkomscentret, wo es eine kleine Ausstellung über Samsø zur Wikingerzeit sowie einen kurzen Film gab. Ich lernte, dass Samsø, in der Mitte von Dänemark gelegen, ein zentraler Punkt für die Verteidigung im Krieg gewesen war. So war auch der Kanhave Kanal durch die Mitte der Insel gebaut worden, damit die Schiffe besser kontrolliert werden konnten. Mittlerweile war der Kanal aber trocken, und Samsø wieder „ganz“. Außerdem erfuhr ich, dass es 103 Orte in Dänemark gab, die das Wort „Snekker“ im Namen trugen – eine Bezeichnung für ein Kriegsschiff. Dass auf Samsø
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Café Kunst
die Konzentration solcher Namen am größten war, deutete auch auf die zentrale Rolle der Insel hin.
An das Velkomscentret grenste das Historie Universet an. Hier konnten Kinder alles Mögliche ausprobieren – ein Hünengrab bauen, einen Kanal anlegen, ein Rundbogenfenster mauern, vom Kanu einen Wal erlegen, Kalkfarbe zur Wandmalerei anrühren, Schmuck herstellen… ganz viele tolle Aktionen, aber alles musste mit Personal ausprobiert werden, und es war anscheinend auch nur für Kindergruppen gedacht. Jedenfalls konnte man als Besucher hier gar nichts machen.
Die Frau an der Kasse verwies mich gleich noch auf den Samsø Museumsgård nebenan. Hier konnte man alte Stuben besichtigen und es gab einen Raum mit einer Menge Funde, die aus verschiedenen Zeitaltern stammten.
Nachdem ich erst mal in der Sonne etwas gegessen hatte, fuhr ich weiter zur Touristinformation. Als ich auf der Fähre nach einem Ø-Pas gefragt hatte, hatten sie mich nämlich hierher verwiesen. Nun, dort schickten sie mich wieder zurück ins Museum, wo sie auch keine hatten. Irgendwie hatte in diesem Jahr noch niemand welche bekommen. Schade eigentlich.
In Tranebjerg gab es das Café Kunst, kombiniert mit einer Schmuck- und Deko-Werkstatt -
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Brundy Stubmølle
da schaute ich rein und holte mir dann auch noch ein Eis. Die Besitzerin des Cafés hatte gerade alle Hände voll zu tun und bat mich um Geduld. Als sie dann schließlich Zeit für mich hatte, gab sie mir noch eine Kugel umsonst, weil ich geduldig gewartet hatte – wie lieb von ihr.

Nun hatte ich den ersten Teil meiner Tour abgeschlossen und radelte weiter ganz in den Süden der Insel. Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel kam ich durch Brundby, wo ich mir gleich noch die Stubmølle, zumindest von außen, ansah. Dann ging es durch Ørby durch und eine Eichenallee entlang bis zum Schloss Brattingsborg Gods. Es war von einem Park umgeben, aber leider durfte man keines von beiden besichtigen; es war Privatbesitz.
So radelte ich weiter bis zum Brattingsborg Skov, einem idyllischen Waldgebiet in der Nähe. Google Maps kannte hier keine Straßen, aber meine Offlinekarte maps.me zeigte mir eine Menge Wege an. Da konnte ich doch einen netteren Weg zum Leuchtturm fahren, anstatt den Umweg über die Straßen zu nehmen. So radelte ich durch den Wald, dann ein Stück übers Feld und bis runter zur
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På vej til Brattingborg Gods
Küste. Hier führte auch ein schmaler Weg am Wasser entlang, und den Leuchtturm konnte ich sogar schon sehen.
Doch da hörte der Weg plötzlich auf. Und der Alternativweg, der auf meiner Karte verzeichnet war, verlief sich auch im Gestrüpp. Nun, dann musste ich wohl doch zurück zur Straße. Ich folgte dem Feldweg wieder von der Küste weg, und irgendwann kam ein Schotterweg, der zur parallelverlaufenden Straße zum Leuchtturm führte. Und er war endlos – ich musste bestimmt zwei Kilometer über die holprige Schotterpiste gegen den Wind anstrampeln, bis ich endlich die Straße erreichte.

Schließlich kam ich am Leuchtturm an und las mir erst die Infotafeln zu Samsø im Mittelalter durch, bevor ich hinaufstieg. Von oben konnte man bis zur Küste Fyns und Jyllands blicken. Außerdem sollte man wohl ein paar Reste der um 1350 entstandenen Burg Vesborg sehen, doch zwischen dem dichten Baumbewuchs war das kaum möglich. Dafür konnte man aber noch ein paar Mauersteine in der Steilküste entdecken, wenn man runter ans Wasser ging. Die Burg war aufgrund des guten Überblickes ein wichtiger Verteidigungspunkt gewesen, von dem man die Küsten bewachen konnte. Der Vesborg Fyr selbst war wohl um 1858 hier erbaut worden,
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Ruiner af Vesborg
um die Postschiffverbindung zu sichern. Vom danebengelegenen Krudthus hatte man bei Nebel Signalschüsse für Schiffe gegeben.
So, nun hatte ich mein Besichtigungsprogramm für heute „abgearbeitet“. Ein Blick auf den Busplan sagte mir, dass ich den nächsten Bus in Kolby Kås noch schaffen konnte. So war ich dann eine Stunde eher als gedacht zuhause – aber fix und fertig. Die vier, fünf Kilometer, die ich zwischen den einzelnen Orten zurückgelegt hatte, hatten sich zum Schluss zu 30km aufsummiert…


Additional photos below
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Fredensdal Husmandsgård
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Historie Universet
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Samsø Museumsgård
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Velkomscentret
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Café Kunst & Butik
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Brundby Hotel
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Ørby Kirke
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Brattingsborg Gods
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Brattingsborg Skov


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