My Eurovision: Workaway in Europa - Step 14: Ebeltoft


Advertisement
Denmark's flag
Europe » Denmark » Region Midtjylland » Ebeltoft
March 25th 2017
Published: March 25th 2017
Edit Blog Post

Tag 205 – Ebeltoft-Tag

Am Samstag konnten wir alle etwas länger schlafen und ich hatte am Vorabend gefragt, wann wir frühstücken würden. „Halb neun“, hatten sie schließlich entschieden. „Ist das in Ordnung für dich?“, wollte Hubert wissen. „Ja, klar.“ „Bist du dir sicher? Also für mich wäre das schrecklich so spät, bis dahin ohne Frühstück und Kaffee!“ Er stand unter der Woche um kurz vor vier auf… Sie tranken wohl schon mal einen Kaffee im Bett, bevor sie den Stall machten und mit den Hunden gingen. Also ich freute mich, als ich den Wecker auf 8.10 Uhr stellte – zu der Zeit hatte ich vergangene Woche aufstehen müssen. Jetzt war es wie ausschlafen. 😊 Ich wachte dann auch schon von selbst auf.

Beate arbeitete heute von 10-17 Uhr und nahm mich mit in die Stadt. So konnte ich den ganzen Tag Ebeltoft erkunden.
Die ersten zwei Stunden verbrachte ich in der Gågade, wo es eine Menge schöner Geschäfte gab. Ich fand auch ein paar schöne Sachen. 😊
Dann schaute ich mir die Siamesische Sammlung an. Im Rathaus war gerade eine Hochzeit, so dass ich das Museum leider nicht besichtigen konnte, und Farvegården hatte noch Winterpause.

Daraufhin ging ich ins Fregatten Jylland Museum. Der Eintritt war recht teuer, aber Beate und Hubert hatten mir einen Besuch wärmstens empfohlen.
Die Fregatte war mit 71 m das weltlängste (seetüchtige) Holzschiff. „Fregatten Jylland“ zählt zu einem der Nationalsymbole Dänemarks. Sie war unter anderem im Krieg gegen Deutschland um die Region Schleswig mit von der Partie gewesen. Am 9. Mai 1864 feierten sie den einzigen Sieg in der Schlacht bei Helgoland. Das Schiff wurde neben dem Krieg auch für den König und für Ferienkinder genutzt.
Im Museum konnte man alte Kanonen, kleinere Schiffe und Infotafeln sehen. Außerdem gab es eine nachgebaute Schiffswand, auf die eine Kanone gerichtet war. Hinter der Schiffswand war eine Nische, wo auf einer Leinwand ein Film gezeigt wurde. Sie hatten herausfinden wollen, wie präzise man mit solch einer alten Kanone eigentlich schießen konnte, und hatten ein Experiment durchgeführt. Im Film sah man, wie sie mit der Kanone auf die Schiffswand schossen. Aus einem Kilometer Entfernung trafen sie dabei etwa zwanzig Zentimeter neben das anvisierte Ziel – also echt ziemlich genau. Vom Standpunkt aus konnte man die zersplitterte Schiffswand sehen, und von der anderen Seite auch die Einschlugslöcher.
Woanders erklärten sie in einem Videoclip auch, wie man eine Kanonenkugel präparierte. Die Munition war in Stangen gepresst, und es gab mehrere Markierungen, so dass man je nach Entfernung die richtige Menge abbrechen konnte. Die abgemessene Munition wurde in die mit Löcher versehenen Eisenkugeln gestopft und dann in die Kanone eingelegt. Ein einfaches, aber gut funktionierendes System.

Das Museum war auch gut für Kinder aufbereitet. So gab es einen Gang, in dem die Lebensgeschichte von verschiedenen Seemännern geschrieben stand, und durch das Bewegen eines Gegenstandes erschien eine Zeichentrickanimation auf dem Bildschirm daneben. Außerdem konnte man mit einem Simulator Schiffe abschießen.
Ein Teil der Ausstellung war im Keller. Da ich die Treppe nicht gleich sah, nahm ich den Fahrstuhl. Um nach unten zu gelangen, musste ich den Knopf „1864“ drücken. Unten waren dann auf einer Schautafel Auszüge des Bordbuches von der Schlacht bei Helgoland abgedruckt.
Außerdem konnte man auf ein sich bewegendes Schiffsdeck gehen; auch die entsprechenden Geräusche waren zu hören. Das Steuerrad ließ sich drehen (da fühlte ich mich ja auf mein Spielschiff im Garten zurückversetzt) und an die Wand daneben war Meer mit Schiffen projiziert, die man vom Deck aus mit Kanonen abschießen konnte.

Als ich den inneren Teil des Museums gesehen hatte, ging ich aufs Außengelände und aß mein Sandwich in der Sonne auf einer der Picknickbänke. Danach besichtigte ich dann die „Fregatte Jylland“. Sie hatte mindestens vier Etagen, und man konnte überall hin.
Vom Deck aus konnte man in die Kajüte des Königs mit Esszimmer und Küche gehen. Ich hörte Stimmen und als ich eintrat dachte ich erst, ich würde in eine Kaffegesellschaft hineinplatzen, so authentisch sah das Ganze aus. Ich meine, sie eröffnen ja auch oft Restaurants auf Schiffen oder man kann sie für geschlossene Feiern mieten. Aber da war ich ihnen doch tatsächlich auf den Leim gegangen. 😉
In den Etagen darunter waren die Kajüten der Besatzung; mache schliefen auch in Hängematten auf dem Gang. Man sah Seeleute mit Kanonen nach draußen zielen und wie einem Verletzten das Bein amputiert wurde.
Man konnte außen auch bis runter aufs Trockendock gehen und neben dem über sechs Meter hohen Schiffsbauch stehen. Ich war ja total fasziniert von dem schönen aqua-gefärbten Metall, aus dem die Schiffsschraube war und mit dem auch das Schiff von außen beschlagen war. Da konnte man schöne (Makro-)Fotos machen. 😊

Daraufhin lief ich noch ein bisschen auf dem Gelände herum. Ich sah ein
20170325_14435020170325_14435020170325_144350

Fregatte Jylland
paar Leute ein Schiff anstreichen; das schien das Restaurationsteam bei der Arbeit zu sein. Man konnte auch einen Blick in die Restaurierungshalle werfen, in der auch zwei der Wikingerschiffe standen, die erst neu anlässlich der Kulturhauptstadt Aarhus 2017 hergebracht wurden. Die Wikingerschiffe waren neu nachgebaut und mit verschiedenen künstlerischen Skulpturen beladen.
Als ich alles gesehen hatte, setzte ich mich noch aufs Deck der Fregatte und zeichnete.

Als ich fertig war, war es auch schon fast drei, und da machte das Museum zu. Leider jedoch nicht nur dieses Museum, sondern auch das kostenlose Museum um Rathaus sowie eigentlich alles in der Stadt; einige Läden machten auch noch früher zu. Ein Samstag in Dänemark. Zumindest die Museen hatten aber wohl im Sommer länger auf.
Schade, ich hätte mir gerne noch was in der Stadt angesehen, zumal ich ja noch Zeit hatte, aber das ging dann eben nicht.
So schaute ich mir den Hafen an, lief kurz zur Kirche, holte mir ein Softeis und ging dann noch am Strand spazieren, bis Beate Feierabend hatte.


Additional photos below
Photos: 41, Displayed: 26


Advertisement



Tot: 0.276s; Tpl: 0.031s; cc: 11; qc: 28; dbt: 0.1956s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb