My Eurovision: Workaway in Europa - Step 14: Ebeltoft


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March 26th 2017
Published: March 26th 2017
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Blick vom Jernhatten
Tag 206 – Steilküste Jernhatten & aufmüpfige Lamas


Am Sonntag frühstückten wir wieder um halb neun; allerdings war es jetzt eigentlich erst halb acht, weil die Uhren ja umgestellt worden waren. Ich hatte heute wohl frei; Beate und Hubert waren beide zuhause und kümmerten sich um den Hof. Morgens war es noch neblig und ich nutzte die Zeit, um mir schon mal ein billiges Ticket für die Heimfahrt zu ergattern und eine neue Bahncard zu beantragen.

Nach dem Mittagessen wollte ich dann aber einen Ausflug machen. Mittlerweile war der Himmel blau und die Sonne strahlte – schönstes Frühlingswetter. Beate hatte mir empfohlen, zum Jan-Hatte zu fahren. Konnte ich mir erst nicht merken, aber sie meinte, ich solle mir Eisenhütte auf Dänisch merken. Später fand ich dann heraus, dass der Name Jernhatte war, was Eisenhut bedeutete, also so ein Kriegerhelm. Der Name hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Steilküste wie ein Hut empor ragt, aber es geht vielleicht auch auf ein historisches Ereignis zurück: Am Parkplatz stand nämlich ein Gedenkstein für Tage Ingildsen, der hier 1946 Seeleute im Sturm von einem Schiff gerettet hat. Er zog seine Holzschuhe aus und lief dann ohne ein Wort in die tosenden Wellen, um die Menschen in Seenot zu retten. Dabei hatte er die ganze Zeit seinen Helm aufgehabt, also vielleicht auch daher der Name…

Wie auch immer, ich schloss das Fahrrad jedenfalls bei der Infotafel am Parkplatz an. Dort war ein Übersichtsplan vom Jernhatten; man konnte anscheinend einen schönen Rundweg gehen. Über einen Pfad lief man den Hügel hinauf und durch den Buchenwald, der auf dem Hochufer wuchs. Auf dem Weg kam man an drei Aussichtspunkten vorbei, von denen man aufs Meer beziehungsweise über die Landschaft blicken konnte. Am letzten legte ich mich ein bisschen ins Gras und genoss die Sonne. Im Windschatten brauchte man gar keine Jacke. 😊 Hier führte auch eine Treppe die Steilküste hinunter, doch ich ging den Pfad noch weiter, den Hügel runter und dann an den Strand.
Im Wasser sah ich jemanden tauchen. Ein paar Meter weiter saßen Mutter und Sohn am Wegesrand, und ich fragte sie, was es denn dort zu sehen gab. „Papa holt das Abendessen“, erklärte mir der Junge. Es gab da wohl irgendwelche Krebse oder so.
Ich lief am Strand entlang zum Parkplatz zurück und radelte wieder nach Hause. So eine große Tour war es nicht; gut zwei Stunden war ich
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Steilküste (nicht zu vergleichen mit Klippen natürlich)
weg gewesen.

Ich setzte mich raus zum Lesen, um die Sonne auszunutzen. Schließlich fuhr Hubert zur Arbeit und Beate musste noch mal zu Eva (sie waren am Nachmittag bereits da gewesen). So kümmerte ich mich um die Tiere. Ich füllte für die Lamas Stroh in die Raufen (ab und zu bekamen sie das anstatt Heu, da es ja wo sie herkamen hauptsächlich trockene Pflanzen gab) und sie kamen rein.

Daraufhin holte ich etwas Heu für Skuggi. Das Heulager befand sich in einem abgetrennten Bereich im Stall. Man musste ein Gatter aufmachen, das von außen mit einem Schraubenzieher verschlossen wurde. Während ich das Heu holte schob ich das Gatter zu, ohne es zu Verschließen. Das machte ich immer so. Als ich mit dem Heu wieder raus wollte, standen mehrere Lamas im Heulager und fraßen. Mist! Sie hatten das Gatter irgendwie aufgeschoben bekommen. 😞
Als ich es öffnete, um sie raus zu scheuchen, kamen noch mehr hineingelaufen. Mit einem Harkenstil versuchte ich sie hinaus zu dirigieren, und konnte ein paar auch erfolgreich rauslotsen. Nach und nach bekam ich sie nach draußen, immer eines hin scheuchen und schnell das Gatter wieder zuhalten. Mit Dark Chocolat war es am schwersten. Der zeigte nämlich auch nicht wirklich Respekt und ging gerne auf Körperkontakt. Die anderen hatten auch schon die Ohren angelegt und ich fürchtete, dass sie spucken würden. Wenn ich sie scheuchte, fühlten sie sich ja bedrängt und eventuell auch von der Harke bedroht.
Zum Glück bekam ich schließlich jedoch auch das letzte Lama raus. Puh! Jetzt musste ich allerdings das Gatter schnell aufmachen, mit dem Heu durchwitschen und wieder mit dem Schraubenzieher verriegeln. Und natürlich geierten mehr als ein Duzend hungrige Lamas hinter der Absperrung, streckten mir ihre langen Hälse entgegen und rupften mir das Heu aus den Armen, während ich mir schnell einen Weg durch die Herde zur Pferdebox bahnte. Schnell die Tür verriegeln, damit sie mir da nicht noch hinterherliefen. So, und jetzt holte ich Skuggi rein. Wie schön war es doch mit so einem Pferd, das man nur vom Grasen hochziehen musste und wo man genau wusste, wie es reagierte. Ich putzte ihn noch in seiner Box, holte ihm dann noch einen Arm Heu (schwere Operation, diesmal verriegelte ich das Gatter, doch dadurch war es auch noch schwieriger, schnell wieder raus zur Box zu gehen) und ließ die Tiere dann allein. Ich hatte seine Raufe zuvor nur halb gefüllt, damit die Lamas das Heu nicht schon durch die Gitterstäbe fraßen. Sie waren überhaupt nicht glücklich darüber, nur Stroh zu fressen, und waren glaube ich sauer auf mich. War ja auch ein bisschen gemein, dass nur Skuggi Heu bekam. Aber so sollte es eben sein.

Ich nutzte noch die letzten Sonnenstrahlen im Hof aus und ging dann rein.
Beim Abendessen bekamen Beate und ich einen riesigen Schrecken: Der Bewegungsmelder ging an, und ich sah eine menschliche Silhouette. „Hallo?“, rief Beate und ging todesmutig zur Tür. Es war Eva, die nochmal jemanden zum Reden brauchte. Hatte ich mir schon fast gedacht...


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Aussichtspunkt
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