Das bessere Dubrovnik, noch mehr Wasserfälle und zu guter Letzt doch noch ein bisschen Sommer


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June 8th 2019
Published: June 9th 2019
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Nachdem wir nochmal zwei Stunden durch das wunderschöne bergige Hinterland Dalmatiens gefahren sind erreichen wir Split, die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Unser Campingplatz in Stobrec vor den Toren der Stadt ist gemütlich und sauber und hat einen eigenen Zugang zum Kiesstrand in einer ruhigen Bucht und tatsächlich ist es halbwegs trocken und ziemlich warm als wir ankommen. Und so verbringen wir hier drei entspannte Tage mit Spaziergängen im Ort, den Füßen immer mal wieder im Meer oder zumindest im Liegestuhl auf dem Campingplatz. Leider erwischt Dennis irgendeine fiese Magen-Darm-Seuche, sodass er leider einige Zeit im Bett verbringt, aber zwischendrin rafft er sich immer wieder auf, um das wenn auch nicht durchgehend sonnige, so zumindest ziemlich trockene Wetter hier zu genießen. Einen Nachmittag fahren wir dann auch mit dem Bus in die Altstadt von Split und sind total positiv überrascht, wie wunderschön die ist. Bei der Anfahrt auf die Stadt sieht man hauptsächlich die Wohnblocks der Vororte und dann erreicht man die, vollständig aus einem alten umfriedeten Palast bestehende „Altstadt“, den Diokletianspalast. Zugegebenermaßen hätte man vorher wissen können, was hier für ein Juwel schlummert, denn der gesamte Komplex gehört zum Unesco-Weltkulturerbe, aber irgendwie hatten wir Split vor der Reise so gar nicht auf dem Schirm. Jetzt wandern wir durch die autofreien Gassen und flanieren zwischen wunderschönen alten Gebäuden, über kleine gemütliche Plätze und durch enge Gassen voller Leben. Split muss sich wahrlich kein bisschen hinter Dubrovnik verstecken. Insbesondere gibt es hier im Gegensatz zu der kleinen Mole von Dubrovnik noch eine großzügige Hafenpromenade mit dazu. Wir setzten uns als Marlene Mittagsschlaf hält in ein kleines unscheinbares Restaurant und lassen uns nochmal kulinarisch verwöhnen mit Bruchetta und Fisch, genießen die Sonne und das Gefühl, dass wir hier nicht Teil einer Kreuzfahrtkulisse sind, sondern zwischen Einheimischen sitzen. Natürlich gibt es auch hier Touristen und Souvenirshops aber die Mischung macht es und man hat noch lange nicht das Gefühl, dass diese Stadt nur für seine Gäste lebt, man aus einer alten Mauer ein riesen Geschäft macht und man plattgetrampelt wird, wenn man versehentlich einmal stehen bleibt. Insofern können wir feststellen, dass Split für uns eindeutig das bessere Dubrovnik ist.Nachdem das Wetter jedoch auch hier wieder kippt und am dritten Tag der Himmel wieder alle Schleusen öffnet, beschließen wir weiterzuziehen und unser Glück noch einmal in einem Nationalpark zu suchen.

Nur etwa eineinhalb Stunden von Split entfernt befindet sich der viel gelobte Nationalpark Krka, der für seine Wasserfälle und den schönen Canyon des Flusses Krka bekannt ist. Da jedoch auch hier die Besucherzahlen inzwischen nahezu siebenstellig sind, stehen wir am Folgetag trotz Nieselregen um acht Uhr vor dem Toren des Parks. Im Laufe des Vormittags schon soll es aufklaren und dann den ganzen Tag trocken und warm bleiben, sagt unsere Wetterapp. Doch der scheinen nicht sehr viele Leute Glauben zu schenken, denn wir sind bei Öffnung der Tore des Parks nahezu alleine hier. Stolze 200 Kuna (das sind erneut wieder fast 30 Euro) zahlen Dennis und ich für den Park, wir befinden uns seit 1.6. in der Hauptsaison, was den Eintrittspreis mal eben fast verdoppelt. Dafür ist eine Busfahrt runter in den Canyon der Krka inbegriffen, die wir dankend annehmen, denn der Regen wird irgendwie immer stärker. Außer uns ist dann auch nur ein weiteres Paar im Bus, als wir langsam ins Tal hinunter fahren und die, wenn auch verregnete, Aussicht tief in den Canyon und auf den Fluss genießen können. Unten angekommen geht es dann auf Holzstegen, ähnlich wie an den Plitvicer Seen mitten durchs Wasser und an etlichen kleinen Wasserfällen und –läufen vorbei. Auch hier herrscht nach den vergangenen Wochen Hochwasser und die einzelnen
Krka (10)Krka (10)Krka (10)

Skradinski Buk
Flussläufe bahnen sich ihren Weg über alles hinweg, Marlene müssen wir gut festhalten, da sie mehrmals auf den rutschigen Stegen ausrutscht und schließlich möchte sie sogar freiwillig in die Kraxe. Wir können uns alles in Ruhe ansehen, denn von den erwarteten Besuchermassen ist hier weit und breit nichts zu sehen. Ob das jetzt allerdings an der Uhrzeit oder dem Wetter liegt, können wir nicht beurteilen. Die Hauptattraktion des Parks ist der Skradinski Buk, ein Wasserfall, dessen bis zu 100 Meter breiten Stufen sich auf eine Fläche von 400 Metern verteilen. Aus irgendeinem Grund, sei es wetterbedingt oder weil wir einfach so langsam genug Wasserfälle gesehen haben, lässt uns diese Sensation allerdings relativ kalt und so sind wir bereits nach etwa einer Stunde durch diesen Teil des Parks marschiert und da es Dennis immer noch nicht sonderlich gut geht, der Regen überhaupt nicht aufhört, und so langsam auch die Reisegruppen eintrudeln, beschließen wir zurück zum Camper zu gehen und uns noch einen anderen und weniger bekannten Teil des Parks anzusehen. Der Nationalpark besteht nämlich aus einem rund 45 km langen Flussabschnitt der Krka, den man über mehrere Zugänge von verschiedenen Seiten begehen kann. Wir beschließen nach dem meist besuchten Teil um den Skradinski Buk noch zum Visovac See zu fahren, wo es eine hübsche kleine Klosterinsel, einen weiteren Wasserfall und eine Höhle zu besichtigen gibt. Auf der Fahrt kommt endlich ein bisschen die Sonne heraus und so können wir die Fahrt über kleine Dörfer in denen wir die Einwohner beim sonntäglichen Kirchgang aufschrecken, ein bisschen genießen. Zunächst können wir auf halber Strecke einen Blick auf die kleine Klosterinsel Visovac im gleichnamigen See werfen. Der 12 km lange See ist hier von einer hübschen Hügelkette eingerahmt aber die Insel selbst liegt längst nicht so hübsch und fotogen wie die kleine Kircheninsel von Bled. Dafür leben hier auch noch eine Hand voll Mönche. Am anderen Ende des Sees kann man dann nochmal einen kleinen Spaziergang von einem Parkplatz zum Roski Slap machen, einem weiteren Wasserfall, der sich 15 m tief in den Visovac See ergießt. Auch den finden wir ganz nett aber nicht wahnsinnig spektakulär und so wollen wir nach einer kleinen Kaffeepause am See selbst noch einen der umliegenden Hügel erklimmen, von dem man aus in eine tiefe Schlucht und auf einen weiteren terrassenförmigen Wasserfall blickt. Allerdings beginnt es gerade als wir mit dem Fahrzeug zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren wollen wieder wie aus Eimern zu regnen, sodass wir mal wieder leicht gefrustet beschließen, dass wir genug Wasser fallen gesehen haben und uns so langsam auf die Heimfahrt in Richtung Deutschland begeben. Insgesamt sind wir vom Nationalpark Krka etwas enttäuscht, insbesondere für den Preis hatten wir irgendwie etwas mehr erwartet allerdings stelle ich es mir im Sommer schon toll vor, hier zwischen all den kleinen Wasserfällen oder vor der Kulisse des Skradinski Buk zu baden. Im Gegensatz zu den Plitvicer Seen ist das hier im Nationalpark erlaubt und wird wohl auch rege genutzt. Dafür soll es im Sommer aber auch so rappelvoll hier sein, dass man sich im Wasser fast auf die Füße tritt. Wir wissen dass Tausende auf Tripadvisor das anders sehen aber wir finden, der Nationalpark Krka ist nicht unbedingt ein Muss wenn man in Kroatien ist. Nice to know: In dieser Region regnet es eigentlich nur 50 Tage im Jahr. Aber September ist ja auch der beste Reisemonat in Kanada… Nachdem Marlene im Auto sofort einschläft beschließen wir so lange nach Norden zu fahren wie wir heute kommen und noch ein paar Tage in Österreich oder Süddeutschland anzuhängen. Denn im Gegensatz zu hier soll es dort seit Tagen wunderschön warm und sonnig sein. Gegen Abend kommen wir bei Karlovac auf einem unspektakulären aber netten Campingplatz unter und bekommen dort von einem Nachbarn den Tipp, den Altaussee in der Steiermark als Zwischenstopp zu wählen. Nachdem wir den spektakulär in einem Naturschutzgebiet liegenden Alpensee einmal gegoogelt haben sind wir überzeugt und da sie auch den örtlichen Campingplatz empfehlen können, ist der Plan schnell gemacht. Nach nur ein paar Stunden Fahrt erreichen wir am nächsten Morgen die Gemeinde Altaussee, einen kleinen idyllischen Kurort, und unse ren Campingplatz inmitten einer Bergwiese. Lediglich ein kleines Stück der Wiese wurde gemäht, um die Stellplätze zugänglich zu machen und um uns herum blüht es wie wild, weiden schwarze Schafe, Hochlandrinder und stolzieren Hühner durchs Gras. Aus dem Fenster blicken wir auf den prächtigen Dachstein-Gletscher und unsere Liegestühle platzieren wir vor der Kulisse des Tressenstein. Außer uns sind auf dem Campingplatz nur fünf andere Urlauber und es ist so beruhigend hier einfach nichts zu tun zu haben außer etwas um den See zu spazieren, ein Schnitzel essen zu gehen und abends draussen unter den Sternen den Grillen zuzuhören. Wir wagen auch eine kurze Schwimmrunde im See, der auf Grund der immer noch anhaltenden Schneeschmelze eiskalt aber wunderbar
Altaussee (37)Altaussee (37)Altaussee (37)

Der Tressenstein- unser Frühstücksblick
klar ist und verbringen zwei herrlich faule Tage hier oben. So hatte ich mir das Campen vorgestellt: den ganzen Tag draußen und in der Natur. Marlene kann sich hier wunderbar selbst beschäftigen, pflückt stundenlang Blumen und Gräser, jagd den Vögeln hinterher, beobachtet die Kühe und spielt mit ihrem Ball. Am Ende der beiden Tage hier bin ich schon wieder geneigt dem Campen noch einmal eine Chance zu geben. Aber dann wirklich nur noch im Hochsommer…







Ein kleines Fazit: Wahrscheinlich war es nicht zu verbergen, Bosnien war unser Favorit und wir würden diese kleine wunderbare Land, das noch in seinen touristischen Kinderschuhen steckt uneingeschränkt empfehlen. In Kroatien haben uns die Plitvicer Seen, Rovinj und Split am besten gefallen und Montenegro steht definitiv nochmal auf der Liste. Bled würde ich gerne auch mal im (echten) Winter oder Hochsommer erleben und am Altaussee waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal. Es war ein sehr schöner Trip, der uns zwar manchmal die Laune verregnet hat aber auch oft die Herzen erwärmt hat. Jetzt sind wir bereit für das nächste Abenteuer, das uns in knapp zwei Monaten bevorsteht.


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Krka (6)Krka (6)
Krka (6)

Skradinski Buk
Krka (17)Krka (17)
Krka (17)

Skradinski Buk
Altaussee (34)Altaussee (34)
Altaussee (34)

Dachstein Gletscher


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