Eine aufregende Fahrt


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Guatemala's flag
Central America Caribbean » Guatemala
November 15th 2016
Published: November 29th 2016
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Seit einem Monat bin ich nun schon unterwegs und vor allem in Guatemala habe ich einiges im Bezug auf Busfahren erlebt. Angefangen von den überteuerten Touristenshuttels, über Colectivos (eine Art ausgebauter Van, in welchen systematisch so viele Menschen wie möglich regelrecht aufeinander gestapelt werden), Pick-up Trucks (wie in Semuc Champey, wo man stehend, ohne jegliche Sitzmöglichkeit, über einen schwindeligen Schotterweg tuckert) bis hin zu den allbekannten Chicken Buses (aussortierte amerikanische Schulbusse, welche mit einer Affengeschwindigkeit um die Kurven rasen, sodass man sich aufgrund des vielen Festhaltens nach einer halben Stunde wie nach einem Besuch im Fitnesscenter fühlt. Wie ich von einem Ehemaligen Mitarbeiter des berühmten Chicken Bus Museums in Antigua erfahre, werden die Busse werden in den USA versteigert, vom neuen Besitzer nach Zentralamerika gefahren, wo sie dann gekürzt werden, damit sie um die engen Kurven Zentralamerikas kommen. Weiters werden die Sitzreihen beidseits richtung Gang erweitert, sodass statt zwei Personen bis zu vier Personen in eine Sitzreihe passen. Da die Fahrgäste somit regelrecht wie Hühner an der Stange aneinander gereiht werden, erhalten die Busse ihren Namen).

Nun trete ich nichts ahnend die Fahrt von San Pedro la Laguna nach Quetzaltenango (Xela) an. Da sich der See in einem Becken inmitten 3000m hohen Vulkanen befindet, rechne ich bereits mit einem steilen Aufstieg. Statt dem erwarteten Chicken Bus jedoch wartet ein klassischer Reisebus, gefühlt aus dem Jahre 1980 auf mich. Fenster sind teilweise mit Tape zugeklebt, Sitze sind zerrissen und das vorhandene Frischlufgebläse über den Sitzen wirkt eher wie eine Atrappe. Bereits bei der Abfahrt überkommen mich erste Zweifel. Mit Mühe und sämtlichen vorhandenen Reserven manövriert der Busfahrer den vollen Reisebus durch die schmalen teils steilen Gassen San Pedros. Wie um alles in der Welt soll es dieser Bus auf einen Berg schaffen?! Vor lauter dröhnender Motorgeräusche kann ich mich selber kaum noch denken hören und beschließe, Kopfhörer mit meiner Lieblingsmusik in die Ohren zu stecken und nicht nach unten zu sehen. Lange gelingt mir dies jedoch nicht, denn noch so groß die Bedenken und die Schlaglöcher in der Straße, die Aussicht welche sich einem darbietet ist unbezahlbar. Fast eine Stunde lang plagt sich der beladene Bus einen schmalen Serpentinenweg hinauf, teilweise sind die Kurven so steil und eng, dass mehrmals reversiert werden muss. An der Spitze der Bergekette angekommen blicke ich nach unten und traue meinen Augen kaum. Wir sind am höchsten Punkt angelangt, unter uns nur eine Wand aus Regenwald welche sich über 1000 Höhenmeter erstreckt um dann in den Lago Atitlán zu münden. Atemberaubend.

Nach dieser aufregenden Teilstrecke wird es gemütlich und ich lehne mich entspannt zurück, um 2 Stunden später die Bergstadt Xela zu erreichen. Dort treffe ich auf eine alte Bekannte, eine deutsche Reisende namens Olga, welcher ich bereits zum vierten Mal auf meiner Reise begegne. Aufgeregt erzählen wir uns gegenseitig von unseren Erlebnissen der vergangenen Woche und planen die weiteren Tage.

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