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Published: July 28th 2008
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Und wieder einmal lasse ich Bangkok hinter mir und nehme ein Taxi zum Flughafen. 45 km von the Artists Place rast mein Taxifahrer wie ein irrer ueber den Expressway. Sowas habe ich selbst in Bangkok noch nicht erlebt. Links und rechts wird mir 130 ueberholt. 35 Minuten und sechs Euro spaeter sind wir am Flughafen. Ich fliege mit Cebu Pacific Air nach Cebu, die zweitgroesste Stadt der Philippinen, suedlich von Manila.
Ich schlage nachts um 4 Uhr Ortszeit auf und werde natuerlich gleich von Taxifahrern abgefangen. Die Suche nach einem billigen Guesthouse verlaeuft eher schlecht. Nur Hotels in Sicht, die Backpackerkultur hier ist nicht sehr ausgepraegt 😊. Ich komme also morgens um sechs im "Tuxedo Business Suites" fuer 8 Euro - somit die teuerste Unterkunft meiner Reise - unter. Erst einmal schlafen. Dann Internet, Essen und ab ins Immigration Bureau, Visum verlaenger. Das Standard-Einreisevisum gilt fuer 21 Tage, wenn man laenger bleiben moechte, wie ich - 25 Tage - muss man das Visum verlaengern. Das ganze dauert zwei Stunden, fuer einen lausigen Stempel in meinem Pass und verlaeuft recht chaotisch. Von einem Schalter werde ich zum naechsten geschickt, dann kopieren, dann wieder was ausfuellen, dann wieder eine Ewigkeit warten. Ich
Fort de San Pedro
von den Spaniern nach der Landung Magellans gebaut unterhalte mich mit dem Guard am Eingang, der auf seine Pumpgun (!) sehr stolz ist und sie immer spazieren traegt.
Irgendwie ist das Flair hier deutlich anders als in Thailand oder Bangkok. Es fuehlt sich mehr wie Indien an. Als Touri wird man hier noch mehr als auf dem Festland als wandernder Geldbeutel angesehen. Die Kinder betteln um "one money", Taxifahrer hauen einen gnadenlos uebers Ohr, wenn man die Grundregeln im oeffentlichen Verkehr hier nicht beherrscht. Ein weiteres und sehr amuesantes Verkehrsmittel hier sind die Jeepneys. Urspruenglich waren das vom Krieg umgebaute amerikanische Gelaendewagen, deren Ladeflaeche verlaengert und mit Sitzen ausgestattet wurde. Dazu werden die Jeepneys noch kunterbunt angemalt und die Fahrtroute wird aussen auf die Seite gepinselt. Das Fahrgeld gibt man dann dem Menschen hinterm Lenkrad und er gibt waehrend der Fahrt, nur unterbrochen von 23,5 mal hupen das Rueckgeld, dass dann durch alle Passagierhaende wieder ans Ende des Jeepneys wandert, oder wo man halt gerade sitzt. Vom Rueckspiegel baumelt nun nicht mehr eine Blumenkette und ein fetter Buddha, sondern Kreuz und Rosenkranz. Die Philippinen sind stark christlich gepraegt.
Alles ist auch eine spur aggressiver und bedrohlicher. Staendig wird man von Typen auf der Strasse angesprochen, die einem
Kids an der Hafenmauer
die amerikanische Kultur hat hier starken Einfluss. Die Kids kennen alle Rapper von East- und Westcoast :) nun nicht mehr TukTuk und Guesthouse anbieten, sondern Ladys und Ganja. Das ist noch deutlich nerviger. Aber trotz allem gefaellt mir das etwas hektischere, lebhafte und quirlige Flair.
Als Weisser wird man hier generell als Amerikaner angesehen und mit "Hey Joe" angesprochen. Was das Reisen hier deutlich erleichtert, sind die vielen des Englisch maechtigen Einheimischen. Englisch wird hier deutlich besser als in Thailand oder Laos gesprochen. Ausserdem haben die Philippinos keine eigene Schrift (zumindest nicht in Cebu 😊 und somit kann man auch Strassen- und Ladenschilder entziffern.
Am naechsten Tag habe ich mir noch den Carbon Market - eine Frontalattacke in Sachen Toleranz, Geduld und Beherrschung - angeschaut. Alles was irgendwie waechst oder lebt (oder schon nicht mehr lebt) kann hier gekauft werden. Wenn man hier nicht hoellisch aufpasst, steht man innerhalb von zehn Sekunden ohne Uhr, Kamera und Geldbeutel da. Anschliessen ein kurzer Besuch in der Basilika del San Nino, wo gerade eine Hochzeit gefeiert wird. Auch das Fort ist anscheinend ein Must-See, somit gebe ich mir das auch noch. Von den Spaniern kurz nach de Ankunft von Magellan erbaut und spaeter durch Steinmauern verbessert sollte es die ehemalige spanische Kolonie Cebu vor Piraten von See und
Einheimischen landwaerts beschuetzen.
Um am Abend nach Surigao, meinem voruebergehenden Zielort zu gelangen, suche ich an den Piers nach einer Faehre nach Surigao. Cokalignon faehrt die Strecke Cebu - Surigao und somit kaufe ich hier ein Ticket der "Economy-Klasse" fuer zehn Euro. Das Schiff legt um sieben Uhr abends ab und ich suche mir einen Platz direkt neben der Bruecke. Die Betten stehen hier einfach reihenweise am Deck entlang, man schlaeft am offenen Fenster, weswegen der Fahrtwind ausreicht, um die Nacht angenehm zu temperieren 😊.
Neugierig wie ich bin stehe ich vier Stunden auf der Bruecke rum und frage einem Offizier Loecher in den Bauch. Sehr interessant, wie sich so ein Schiff lenkt. Sie ihrerseits sind ebenfalls sehr neugierig. Irgendwann gegen zwoelf falle ich ins Bett, wache um fuenf wieder auf und das Schiff legt um sieben in Surigao City an, wo ich schon von einem Empfangskomitee von Pater Castro empfangen werde. Mehr, im naechsten Blogeintrag.
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Onkel W
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Alles Gute
Hi Flo. Erst mal Alles Gute zu Deinem Geburtstag (nachträglich); hatte vorher keine Zeit. Viel Spass auf den Phillipinen. Grüße von uns Allen.