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Published: June 20th 2017
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Geo: 15.0167, 74.0167
Die wenigen Stunden Schlaf im Bett tun gut, aber
gerädert fühlen wir uns trotzdem, als wir aufwachen. Wir
wollen eigentlich erst einmal einchecken, finden aber niemanden im Hotel.
Als wir uns dann gegen 8:30 Uhr auf den Weg in
den Ort machen, ist dieser nocht nicht wach. Die Uhren ticken ganz
offensichtlich anders in reinen Touri-Gegenden.
Wir finden einen Platz zum Frühstücken und
begeben uns danach ohne über Los zu gehen direkt an den Strand und trinken noch
einen lecker Kaffee. Auf den ersten Blick ist Palolem wirklich nett. Der Strand
ist breit und Palmen-Gesäumt, die einzig wirkliche Straße kann vor Souvenier-Shops
kaum atmen. Es ist irgendwie vergleichbar mit vielen anderen Örtchen, die am
Wasser liegen und von Touristen angesteuert werden. Nett, aber auch nichts
Besonderes. Zudem ist es natürlich noch immer Indien und somit etwas Chaotisch
und extrem vermüllt.
Nach dem Kaffee versuchen wir es dann noch
einmal mit Check-In und siehe da – es sind auch angestellte anwesend. Wir
entscheiden uns spontan ob der Hitze doch ein bisschen tiefer in die Tasche zu
greifen und gönnen uns ein Zimmer mit Klimaanlage und vor allem einem
Kühlschrank. Ich träume schon so lange davon eine Wassermelone zu kaufen und
diese gekühlt zu geniessen.
Da die Saison schon vorbei ist bezahlen wir
für das Zimmer zum Glück auch längst nicht
den vollen Preis.
Als wir einige Zeit später am Strand liegen
dauert es nicht lange bis wir das Urteil fällen, dass Indien als
Strandurlaubsland für uns nicht in Frage kommt. Es werden junge Inder in Bussen
and den Strand gekarrt und deren einziges Ziel scheint zu sein mit ihren Handys
am meisten Fotos von westlichen Frauen im Bikini zu haben. Das geschieht auf
eine derart offensive art, dass man sich als eben solche westliche Frau ein
wenig vorkommt als sei man ein im Zoo ausgestelltes Tier. Als ich zu Beginn
(übrigens voll bekleidet) gebeten werde „Mam, can you help us with a photo“
habe ich mir natürlich Nichts dabei gedacht und wartete darauf, dass mir jemand
die Kamera in die Hand gibt und sich die Gruppe zum Bild aufstellt. Aber was
geschieht stattdessen? Es wird sich um mich herum gestellt! Meine Hilfe ist
also die, ein gutes Fotomotiv zu sein... Oh, man....
Darüber, dass die jungen Männer auch am
Strand zweier ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachkommen, wollte ich eigentlich
gar nicht schreiben, aber dieses laute hochziehen und dann in den Sand gerotze
ist echt zum Kotzen...
Am Abend, als die Heerscharen junger Inder
dann weg sind und die Sonne im Meer versinkt ist dann aber endlich alles gut.
Wir sitzen bei einem Cocktail am Strand, das Meer rauscht, es ist noch
immer
heiß, aber ansonsten fühlt es sich glatt an wie in Südostasien.
Wir kommen ins Gespräch mit 2 Engländern
vom Nachbartisch. Es geht erst einmal – na, klar – um Fußball und später in
Dreierrunde um Gott und die Welt. Der gute Mann führt ein echtes
Aussteigerleben, ist seit 4 Monaten hier in Palolem einen Freund besuchen und
fliegt nächste Woche mit kurzem Zwischenstopp in der Heimat nach Griechenland,
wo er die Sommermonate über als Barkeeper arbeitet. Wenn er genug Geld zusammen
hat will er eine Yacht kaufen und dann bis zu seinem Lebensende auf dieser
Wohnen...
Irgendwie ist es doch gut zu merken, dass
diese Flausen noch immer nicht in unseren Köpfen Einzug erhalten haben...
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