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Zwei freie Tage und die letzte Pause vor dem Angriff auf Peking. Natürlich war der eine Tag der Terrakotta Armee gewidmet. Ich bin wieder mit, denn sie graben ja dauernd weiter. Und außerdem ist es wirklich eindrucksvoll.
Statt lustiger Geschichten von der Prinzessin gibt es jetzt Kriegsberichte von Bob. (Bob ist der, der immer alles macht, egal was es ist. Sozusagen ein Sammelbegriff.) Er ist mir böse. Und es ist mir egal. Und deshalb ist er noch schneckenwilder. Ich fragte ihn heute Früh ganz lieb, ob es ihm jetzt besser ging. Aber seine Körpersprache sprach Bände und er trollte sich ins entlegenste Eck des Speisesaals und verschlang sein Frühstück.
Das wird sicher noch lustig, denn es gibt halt Leute, denen es an Social Skills mangelt. Er ist ganz zufrieden, wenn man ihn ohne Unterbrechung reden lässt. Er kennt allerdings nur wenige Themen und es muss sich immer um ihn drehen. Ich habe mir schon länger eine Auszeit gegönnt von diesen Gesprächen, was ja ganz leicht geht, indem man sich woanders hinsetzt.
Am 2. Tag bin ich mit Bus 609 zu einer Pagode und Tempel gefahren. Busfahren ist leicht, man zahlt 2 Yuan, die man in eine Kasse beim Fahrer wirft.
Da sollte sich der MVV mal eine Scheibe abschneiden. Selbst als Eingeborener muss ich immer wieder nachschauen, wie es nun eigentlich geht.
Busse sind keineswegs mehr hoffnungslos überfüllt, wie ich es noch in Erinnerung habe. Als ich einmal in Shanghai zum Bahnhof wollte, 89, musste ich etwa fünf Busse vorbeifahren lassen, sie waren so voll, dass keine Chance war hinein zu kommen. Als ich dann endlich im Bus war, klaute mir ein Nebenmann den Geldbeutel aus der Hosentasche. Obwohl ich es gemerkt hatte, konnte ich nichts machen, denn es war so voll, dass ich meine Hände nicht bewegen konnte.
Dann zu Fuss zu dieser Pagode. Vorbei an einer Großmutter, die auf einem kleinen Stühlchen am Bürgersteig sitzt und ihren Enkel hält. Er hat gerade eine Wurst gemacht, gebieselt hat er auch. Ich kann berichten, dass seine Verdauung in Ordnung ist. All dies ist ganz einfach, denn viele kleinen Kinder haben immer noch den Hosenschlitz statt Windel. Was ich allerdings nicht erklären kann ist der kleine Stuhl der Großmutter. Hat sie ihn eigends für diesen Zweck mitgenommen, oder immer dabei?? Und warum hat sie den Zwerg nicht über das daneben liegende Gebüsch gehalten? Manche Sachen sind eben einfach unergründlich.
Ich
ging weiter, kam zu einem Tourist Service Point - ja, die Aufschrift war auch in Englisch. Dort fragte ich, wo genau der Eingang zu Tempel und Pagode sei, denn die Anlage war von einer hohen, torlosen Mauer umgeben. Es waren drei Damen anwesend, davon war eine im Kundengespräch, die anderen zwwei aßen. Es war 11.10 und ich weiß daher nicht genau, ob das Frühstück oder Mittagessen war.
Ich wartete.
Dann wartete ich noch etwas.
Bin ich übersehen worden?
Ich beschloss, die Esserin direkt vor mir anzuprechen. Vielleicht kann sie ja essen UND mir eine einfache Antwort geben? Nur das Handyspiel müsste sie kurz unterbrechen. "Wei" = Hallo. Ein völlig erstaunter Blick. Ich frage sie auf Englisch, wo der Eingang ist. Panik bricht aus. Ich frage das Gleiche auf Chinesisch und sie antwortet "go straight and turn right." Geht doch!
Im Tempel treffe ich zwei Nonnen, sie stammen aus Vietnam, leben jetzt in einem Kloster in USA und die eine macht gerade einen Kurs in Xian. Sie wollten meine email Adresse und ich bin gespannt, ob wir in Kontakt bleiben, es wäre sicher interessant.
Pagode fertiggestellt 652, um die buddhistischen Sutras, die aus Indien gebracht worden waren, unterzubringen. Um die
Pagode herum der Da Ci en Tempel.
Am Nachmittag in einem Ancient Folk House im Moslemviertel, ein wunderbares, altes Haus mit vielen Höfen und Zimmern, genauso wie man es in alten chinesischen Romanen immer liest. Kein Handy dabei, weil es geladen werden musste. Schade. Ich Trottel.
Leckeres Abendessen bei McDonald.
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Barbara
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Fremdsprachen lohnen sich!
Hihi, das gefiel mir, Essenstante so anraunzen, daß die ihr Butterbrot fallen lässt, prima!