Family Time und Mission Schweinefüße Accomplished - Tag 14

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Mein mehr oder weniger ausgeprägter Entdeckerdrang hat sich in den letzten Tagen schon öfter beklagt, ob es nicht schon an der Zeit gewesen wäre, Peking eher zu verlassen. In der Tat, 5 Tage Sightseeing für Peking selbst reicht. Tage, wie dieser Samstag, haben mich veranlasst doch länger zu bleiben. Wir starten heut wieder zur Lao Lao (also zur Oma) am frühen Morgen. Nachdem ich meinen Nescafe fast im stehen genommen habe, sitze ich auch schon wieder neben unserem übergewichtigem Huskyfreund im Auto. Es ist sonnig und warm, das ich hier nichts Besonderes. Aber heut ist sogar der Himmel klar und die Luftfeuchtigkeit recht mild.

Als wir ankommen wird wie immer Tee getrunken. Ich sitze vor dem Haus auf einem Brett zwischen der neugierigen chinesischen Nachbarschaft. Lius Vater muss sein altes Können als Übersetzer in Deutsch und Englisch aufbringen um den Sprachfluss zu gewährleisten. Anschließend zeigt mir Lius Vater wo er sich seine Brötchen während des Studiums in Peking an der Sprachuniversität verdient hat - in einer Glasfirma für Flugzeugfenster und Spezialfahrzeuge. Der Vormittag vergeht langsam - also mache ich das, was ich während meines MBAs selten gemacht habe: nichts tun. Tolle Tätigkeit im eigentlichen Sinne mit einem Glas Tee in der Hand.

Mit der Zeit treffen Familienmitglieder ein, die ich letztes Wochenende noch nicht gesehen habe. Wie groß so eine chinesische Familie trotz ein Kind Politik doch ist. Heut kommt ein Teil der Verwandtschaft, der des englischen mächtig ist - verspricht mehr Entertainment für mich. Mit Lius Cousine1 spreche ich ihre Europareisepläne während des Essens durch und versuche Sie davon abzuhalten, 12 Städte in 12 Tagen zu bereisen. Inwiefern mir das gelungen ist, wird sich im September zeigen. Lius Tante (u.a. Englischlehrerin) fragt mir ebenfalls Luftlöcher in meinen mittlerweile mit Shrimps, Yam Wurzel, bitterer Gurken und Pekingente gefüllten Bauch. Sie hat im Gegenzug in 2016 zwei Monate Zeit um Europa zu bereisen, warne Sie jedoch für bösen Franzosen die kein Englisch mögen ... haha.



Das Essen selbst war wieder sehr lecker, wobei ich heut einen etwas grätigen Fisch probiert habe, der so gar nicht meins war. Während der Heimfahrt versuchen Liu und ich seine hübsche Cousine2 sie ebenfalls für ein Auslandsstudium zu begeistern. Anschließend starten wir noch einmal in die Stadt um Freunde zu treffen um deren USA Reise zu planen. Beim späten Bier wird doch noch der ein oder andere Snack geordert. Ohne zu wissen auf was ich beiße, verrät mir Liu nebenbei, dass ich gerade meine Mission Schweinefuß erfüllt habe. Das ganze kommt mit scharfen Paprika, Frühlingszwiebel und recht kross und knusprig als Schabefleisch (kein ganzer Fuß!) daher - durchaus lecker. Somit habe ich mein erstes Etappenziel erfüllt und kann mich ab Sonntag aus meinem Pandakostüm (aufgrund des vielen Essens) so langsam wieder in mein sächsisch-hessisches Ich verwandeln.

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