Stahldrache - Tag 15


Advertisement
China's flag
Asia » China » Beijing
August 17th 2015
Published: August 17th 2015
Edit Blog Post

Die Spannung steigt und ein wenig kribbelt es doch. Wir starten 6 Uhr in der Früh Richtung Peking Westbahnhof. Die ganze Prozedur gleich dem eine Flughafen light. Schließlich sitze ich. Obwohl ich ab heute fasten wollte hat mich Lius Mutter erfolgreich davon abgehalten. Ich habe gefühlt einen ganzen Rucksack voller Verpflegung und 1 kg chinesischer Chickenwings für meine 11 Stunden Fahrt. Na ja, Pandatransformation um einen Tag halt verschoben. Wahrscheinlich gibt's morgen einen anderen Grund.

Die Schnellzüge (Meine Zugnummer: G529 - vielleicht für G=GEIL SCHNELL) sind entweder die ICE-3 Baureihe (mit leichter chinesischer Modifikation) oder eine Art Schinkansen Version (die Variante aus Japan). Der Fahrtkomfort ist klasse - kaum losgefahren zeigt der Bordscreen durchgehend Tempo 305 bei butterweicher Federung. Die ersten 4 Stunden sind recht unspektakulär - links und rechts Maisfelder. Hier und da mal ein Millionenstädtchen mit unzähligen Großbaustellen. Irgendwo müssen ja die 5-8% Wachstum noch herkommen.

Was man auf den Baustellen sieht, ähnelt eher Dresden-Prohlis oder Frankfurt Bonames - nur doppelt so hoch. Wenn die Stadtplaner ganz kreativ waren, gibt's von Stadt zu Stadt mal eine andere Farbe. Ich rase an Städten vorbei, die Bahnhöfe haben wie der Berliner Hauptbahnhof und Stuttgart 21, nur dass diese hier schon fertig sind und gleich größer geplant wurden. Dennoch frage ich mich wer hier leben will - ich zumindest nicht.

Nach 5 Stunden habe ich die den Zug und die leere Business Class mal kurz zum schlafen genutzt. Sehr bequem. Ab Stunde 6 wird die Landschaft auch interessanter und wir durchqueren richtige Industriestädte. Endlich sieht es so aus wie ich das ursprünglich erwartet habe. Zu meinem Unmut fängt jetzt mein chinesischer Sitznachbar an zu essen - so ein lautes Schmatzen habe ich in den letzten 14 Tagen noch nicht gehört. 45 Minuten am Stück - ich bin kurz davor, ihm seine Stäbchen für quer in den Mund zu schieben. Eine mögliche Alternative wäre das Handy des alten chinesischen Brüllaffen hinter mir mit zu den Stäbchen im Mund meines Nachbarn zu packen. Dann hätte ich erstmals Ruhe. Mal sehen was noch kommt.



Ab Stunde 7 bekomme ich einen neuen Sitznachbarn. Die Landschaft wird zunehmend bergiger und die Trasse ist von lauter Reisfeldern gesäumt. Jetzt sehe ich auch Städte mit Schwerindustrie und typischen Gebäuden, wie man Sie von einem Entwicklungsland eigentlich erwartet hätte. Während die Zeit vergeht komme ich endlich in den Karstbergen in Guilin an. Ich steige aus und werde erst mal von einem Regenschauer erwischt, tolle Begrüßung. Den Abend verbringe ich in witziger Gesellschaft mit Enrique aus Spannanien, Abid aus Montreal und Marie aus Frankreich. Wir tauschen noch Tipps für die kommenden Tage aus, bevor jeder am nächsten Morgen wieder seine eigenen Wege geht.


Additional photos below
Photos: 6, Displayed: 6


Advertisement



Tot: 0.084s; Tpl: 0.017s; cc: 8; qc: 44; dbt: 0.0477s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb