Essen bis du umfällst - Tag 8


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China's flag
Asia » China » Beijing
August 11th 2015
Published: August 11th 2015
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Ich habe es Samstagabend tatsächlich noch geschafft joggen zu gehen um mittlerweile Herr meiner chinesischen Pfunde zu werden. Bei geschmeidigen 30 Grad am Abend starte ich und komme nicht am lokalen Fußball auf Kunstrasen vorbei. Ich habe Glück und wenigsten einer kann englisch aus der Truppe - ich integriere mich also auch beim Fußball.

Sonntag geht es dann zur Lao Lao von Lius Mutter in den Südwesten von Peking in ein älteres Viertel. Liu führt mich auf den Spuren seiner Kindheit durch die Gegend und zeigt mir seinen Kindergarten. Sonntag ist zumindest bei meinem Kollegen traditioneller Familientag und so freue ich mich sehr heut Teil der Zeremonie zu sein. Wir starten mit dem Clan zum Mittag in ein Restaurant. Bestellt wird so ziemlich alles. Mein vollgefressenes Gedächtnis listet u.a. in Bier frittierter Fisch, scharfer Ochsenfrosch, mehrere Varianten Fisch nach Sezchuan Art (verdammt scharf), Peking Ente, Wan Tans ... eine Süßkartoffelsüßspeise mit Marmelade und jede Menge Reisschnaps.

Ich halte mich vornehm zurück, aber Lius Onkel überredet mich doch noch einmal alles zu probieren. Als Gast gebe ich natürlich mein Bestes und schiebe mir noch einmal ein wenig nach. Die Konsequenz davon ist, dass ich vor lauter Reisschnaps und Essen am Sonntagnachmittag erst mal Siesta mache auf dem Heimweg und den Tag mit Reiselektüre verbringe.

An dieser Stelle sei einmal erwähnt, dass meine Stäbchenkünste immer besser werden. Lius Onkel hat anerkannt genickt, als ich mir die Erdnüsse mit den Stäbchen geangelt habe. Auch noch wichtig, trotz mittlerweile mehrerer kurioser Speisen: es ist alles recht bekömmlich. Die Angst vor seltsamem chinesischem Essen ist für mich derzeit nur schwer nachvollziehbar. Wer Vegetarier ist, nicht gern scharf ist und gleichzeitig Angst vor neuem hat, wird es schwer haben in China zu überleben. Dank westlichem Anstrich gibt es aber auch hier Mc Donalds und KFC. Etwas worüber sich mein Gaumen freut aber meine Linie nicht, ist die chinesische Gastfreundschaft. Es wird grundsätzlich immer reichlich bestellt und meistens Fleisch und Fisch und Gemüse. Reis und Nudel sind eher verpönt und machen Arme Leute satt. Von daher kommt letzteres selten zum Zug wenn ich unterwegs bin.

Hier beißt sich die westliche mit der chinesischen Kultur extrem. Ich kündige meistens schon im Vorfeld an mit einer Miniportion zufrieden zu sein, dass wird aber immer großzügig überhört. In der Folge Fühle ich mich mittlerweile selbst wie eine Riesenfrühlingsrolle. Egal was soll, wenn ich alleine reise kann ich immer noch fasten.



Am Abend starten wir noch einmal in einen Hutong und genießen das bunte Treiben bei einem kühlen Tsingdao.

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