Phnom Penh - Hauptstadt Kambodschas


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February 25th 2011
Published: February 28th 2011
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Heute machen wir einen kleinen Stadtbummel durch Phnom Penh, um die Hauptstadt Kambodschas etwas näher kennenzulernen.
Die ersten Erfahrung auf dem Rundkurs machen wir mit dem hiesigen Straßenverkehr. Hier gibt es weniger Autos, dafür aber viel mehr Motos (Motorräder, Roller, Mofas) und Tuk-Tuks. Straßen zu überqueren sollte für anderthalb gelernte Stadtkinder (Sarah ist in Bernau groß geworden, was für einen Berliner kaum zur Menge der Städte zählt) ja wohl kein Problem sein. Mal eben nach links, rechts und links geschaut und rüber. Rechts ist soweit frei, links kommt eine kleine Lücke, die gerade groß genug für zwei schlanke Menschen ist, also los. STOP. Geht nicht. Von rechts kommt direkt am Bordstein fahrend ein wild hupendes Tuk-Tuk angebraust, welches quer durch die Horde von links kommender Motos fährt. Ohne Hektik, ohne weiteres Hupen, ohne Drängeln kommt es ganz mühelos hindurch und hat schwups die Fahrbahn überquert. Die Horde von links hat Platz gemacht, wo keine Lücke zu sehen war. Einfach so. Gut, versuchen wir es auch einmal langsam. Sechs Fahrspuren bis zur anderen Straßenseite ist ja garnicht so viel. Und bevor wir hier verhungern. Und tatsächlich, es ist gar nicht so schwer, wenn man standhaft langsam bleibt.
Nach zahlreichen Test kommen wir zu dem Ergebnis, dass es am Besten ist, wenn man einfach die Augen schließt und ganz ganz langsam die Straße überquert. Von den zahlreichen Geräuschen und dem Fahrtwind der vorbeirasenden Fahrzeuge sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Es funktioniert. So bald man etwas schneller als ganz ganz langsam läuft, können die hunderte Motorroller, die schon immer auf sich selbst aufpassen müssen, kaum noch ihre Fahrtwege, die eher irgendwelchen chaotischen Zick-Zack-Linien ähneln als einer Geraden, koordinieren und fahren dich einfach um. Und mit geschlossenen Augen bekommt man es dann auch nicht mehr mit der Angst zu tun, wenn die Motos, Tuk-Tuks, Autos, Lkws und natürlich die Busse erst voll auf einen Zuhalten, um dann nur Zentimeter vor oder hinter einem vorbeizurasen. Ob hier das Sprichwort „Augen zu und durch“ seinen Ursprung hat?

Wir wandern froh, wieder etwas gelernt zu haben, weiter durch Phnom Penh. Wir kommen an allerlei französichen Bauten aus der Kolonialzeit vorbei, die hier bis in die 50er Jahre gereicht hat. Alles in einheitshellgelb angestrichen, irgendwie nicht so der Reißer.
Kurz im Shoppingcenter vorbeigeschaut bestellen wir uns zwei Bubble Milk Tea. Nach der Geschmacksrichtung befragt, nimmt Sarah sofort Schoko und ich möchte einfach nur Tea mit Bubbles. Geduldig wiederholt die Verkäuferin mehrmals die angebotenen Sorten und meine zarten Hinweise auf „nur Tee“ zaubern nur ein Kichern in ihr Gesicht. Als ich mich dann doch für Erdbeer entscheide, verstehe ich auch warum. Bubble Tea ist hier kein Tea, sondern eher Kakao- bzw. Erdbeerpulver für Milch mit Wasser angemischt und dann auch noch furchtbar süß. Zumindest Sarah schmeckts und sie freut sich über zwei Tees, erst, nachdem ich die meisten Bubbles aus meinem entfernt habe.

Später, als wir mal wieder vor einem Schuhladen stehen, sehen wir die Mönche ihre Morgenrunde drehen. Sie bleiben vor jedem Geschäft und Wohnhaus kurz stehen. Die Leute gehen hin, knien nieder, lassen sich und ihr Geschäft segnen und geben den Mönchen dafür etwas Geld. Das soll hier die einzige Einnahmequelle der Mönche sein. Es bleibt uns zwar verborgen, wieviel Geld da über die Ladentheke geht, es scheint jedoch ein einträgliches Geschäft zu sein.

Auf unserem Rundgang kommen wir auch am Königspalast vorbei. Die Architektur erinnert uns an Angkor, die Tempel und die Prasate. Auf dem Gelände steht sogar ein Turm mit je Himmelsrichtung einem angemalten Gesicht in windiger Höhe. Das sieht sowas von kitschig aus, dass wir es vor Lachen nicht fotografieren können. Wie kann ein König sich nur so etwas in den Vorgarten stellen. Dafür machen seine sonstigen Bauten schon etwas mehr her.

Abends bummeln wir auf der Flußpromenade. Aus jeder Ecke dringt Musik, die nach verwirrten Umherblicken doch nicht aus den ganzen Kneipen kommt. Auf der Fußgängerpromenade sind diverse Ghettoblaster aufgebaut und vor diesen führt jeweils ein junger Mann so etwas wie eine Choreografie vor. Dahinter versuchen sich korpulentere Hotelgästinnen augenscheinlich im Hotel- bzw. Clubtanz. Man bleibt hier auch von nichts verschont. Nach vier Bewegungen gerät die ganze Masse derart in Wallung, dass die Worte synchron und Tanz völlig neu erfunden werden müssen.


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in der Markthallein der Markthalle
in der Markthalle

bekommt man alles, was unecht echt deklariert ist und gaaaanz viel Fischgestank. Bähhh.
UnabhängigkeitsdenkmalUnabhängigkeitsdenkmal
Unabhängigkeitsdenkmal

Viele Moto- und Fahrradfahrer fahren mit Mundschutz.
Eine "Stofffetzen"-blumeEine "Stofffetzen"-blume
Eine "Stofffetzen"-blume

Die Blütenblätter sehen irgendwie aus wie dünne Stoffreste und fassen sich auch so an.


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