Advertisement
Published: June 20th 2017
Edit Blog Post
Geo: 13.4691, 104.041
Ein weiterer, früher Morgen lässt uns um 6:00 aufstehen, damit wir pünktlich um 7:00 am Bootsanleger sind. Es geht den Sangker hinauf zum Tonlé Sap und dann weiter nach Siem Reap (zu Deutsch: Siam Besiegt...).
Die Bootsfahrt ist in mehreren Punkten eine echte Herausforderung: wir sitzen auf dem Dach des kleinen Bootes und schon nach kürzester Zeit ist das Sitzfleisch "durch" - keiner weiß so recht, wie er noch sitzen soll... Viel schlimmer noch, ist aber natürlich, was man zu sehen bekommt: bisher haben wir ganz tolle seiten von Kambodscha gesehen und sicher auch nicht komplett verdrängt, dass es ein armes Land ist. Hier, am Ufer des Flusses, ist die Armut jedoch zumeist komplett unverschleiert; und so sieht man Hütten, die wirklich aus dem aller Minimalsten bestehen, was wir uns vorstellen können und die natürlich keinen Strom, kein Wasser und auch sonst Nichts haben, was wir als Basis verstehen. Die Menschen waschen sich im dreckig aussehenden Fluss, kennen kein fließend Wasser, kein Fernsehen, keinen Herd, kein Sofa und auch kein Bett mit Matratze.
Doch gerade, wo einem die Leute unendlich leid tun, kommt auch noch ein ganz anderer Gedanke: Nein, sie haben sehr vieles nicht, was uns unentbehrlich
erscheint. Ja, es ist ein hartes Leben mit viel Arbeit, nur um etwas zu Essen zu haben. Wenn man aber in die Gesichter der Erwachsenen schaut, die winkenden Kinder sieht, die voller Inbrunst ein "Hello!" oder "Goodbye" herüberrufen, sieht man eines nicht: Missgunst uns besser situierten gegenüber. Ein breites Lächeln unsererseits wird mit einem breiten Grinsen beantwortet. Wir sollten ob dem, was wir haben, die weit glücklicheren Menschen sein. Ob wir es sind? Viel zu oft, denke ich wir sollten es sein, sind es aber nicht.
So fahren wir vorbei, an Fischern, die nicht einmal ein Boot haben, sondern einfache Netzte auswerfen, oder mit großen, langen Harken den Grund nach Grundfischen durchjäten. Ein schweres Los, ein Leben von dem, was der Tag ihnen vergönnt. Nein, ich will sicher nicht tauschen und es auch nicht romantisieren, vielmehr möchte ich daran denken, was ich und wir alles haben, und wie einfach es für uns eigentlich ist; wie gut versorgt wir sind.
Diese Fahrt wühlt auf. Schönste Natur, mit Wasservögeln und einem vor Fischen wimmelnden Gewässer ist um uns herum - und eben Menschen, die darum kämpfen etwas zu Essen zu haben - im Wasser und mit für uns undenkbar veralteter Technik auch an Land.
Ein
paar Eindrücke dessen vermitteln die Fotos.
Mit uns reisen diverse, einheimische, die in der Stadt den Wochen-Einkauf erledigt haben. Sie werden in den einzelnen Dörfern abgesetzt und zerren riesige Säcke mit Gemüse, Obst und Reis an Land.
Nach zum Ende hin unendlich lang erscheinenden 8,5 Std. kommen wir dann in Phnom Krom an und das Gewühle und Geschreie der Tuk Tuk Fahrer die ihr Tages-Soll einfahren müssen setzt ein. Wir geraten an Wey, der uns in die Stadt fährt und beim zweiten Anlauf eine Bleibe für uns findet. Wir verabreden uns mit ihm für den nächsten Morgen um 7:30 - dann geht es nach Angkor Wat.
Advertisement
Tot: 0.048s; Tpl: 0.01s; cc: 7; qc: 24; dbt: 0.0196s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1mb