Kisii


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Kenya's flag
Africa » Kenya » Nyanza Province
August 7th 2019
Published: August 7th 2019
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Was für ein Tag! Das Navi zeigte nur knapp 50 km an und ich genierte mich schon, wegen der kurzen Strecke. Aber dann war es doch viel mehr - das ist so ein Trick vom Navi, um mich bei Laune zu halten. Ich plante schöne Routen, aber die erste Abzweigung war dann ungeteerte Straße, und ich blieb auf der A 1, die geradewegs nach Süden führt zur tanzanischen Grenze. Ich war ganz fröhlich, die Straße war geteert, zwar befahren, aber alles war ok. Aber irgendwo ging dann alles schief, eine lange Baustelle begann, es war sehr schlecht zu fahren, und das Schlimmste war der Staub. Manchmal konnte ich überhaupt nichts sehen, so dicht war die Staubwolke. Und als endlich diese endlose Baustelle vorbei war, war ich auch nicht mehr auf der A1 sondern irgendwo. Die Karte ist ja nicht sehr hilfreich, wenn man nicht weiß, wo man gerade ist, und das Navi war auch ken Trost, denn die Nebenstraßen waren entweder gar nicht drauf oder nur beim ganz heranzoomen zu sehen. Überblick gab das keinen. Also fragte ich mich durch und kam endlich an. Saneca, nahe Kisii. Um 16.00 war ich schlecht gelaunt aber vor allem sehr hungrig. Ich hielt vor einem Supermarkt, kaufte eine Flasche Wasser und einen Yoghurt. Und als ich zurückkam war Paul von solchen Menschenmassen umringt, wie noch nie. Und zum ersten Mal war die Stimmung komisch. Zwar waren alle meine Sachen noch da, aber ich wurde (neben den üblichen Frage) gefragt, ob einer von ihnen das Motorrad fahren kann, ich könnte dann seins haben. Ich erklärte, dass ich daran kein Interesse hätte und dass dies deshalb nicht ginge. Ein anderer wollte ein Geschenk. Den brachte ich zum Schweigen, indem ich forderte, dass er mir ein Geschenk geben müsste, weil ich in sein Land gekommen sei. Es blieb immer alles friedlich, aber es hätte auch kippen können. Aber die ganze Situation entspannte sich, als ich Fotos von ihnen machte.
Wasser ist hier, wie in ganz Kenia, ein schreckliches Problem. Man kann entweder jemanden bezahlen, der es mit Mofa oder Fahrrad bringt, man geht selber, oder man schickt die Kinder. Überall sieht man sie mit großen Behältern die Straße entlang wandern. Einmal waren da zwei Zwerge, der eine schob einen selbstgebauten Schubkarren, der andere zog diesen mit einem Seil. Und so gingen sie zur Wasserstelle. Einfach jeder Tropfen Wasser wird genutzt - Wäsche waschen in einer braunen Brühe, Trinkwasser aus einem braunen Fluss, nebenan werden Autos gewaschen. Und dann habe ich hier eine Dusche, die erst nach endloser Zeit warmes Wasser bietet. Ich bin wirklich traurig wenn ich an all diese Wasserverschwendung denke und die Menschen, die diese Eimer voll klarem Wasser so gerne hätten. Auch in der Stadt haben die besseren Häuser einen eigenen Wassertank, der sie durch Versorgungsengpässe rettet. Und in Kisumu hatte die Unterkunft einen eigenen Generator, weil dauernd der Strom ausfiel.


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