My Eurovision: Workaway in Europa - Step 9: Isihof Arnborg


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January 21st 2017
Published: January 21st 2017
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Morgenstimmung
Tag 143 – Zaunreparatur, saugen & Diskussionsfahrt

Kurt und ich hatten uns für um acht zum Frühstück verabredet. Als ich in die Küche kam, sah ich, dass Princessa nun ganz frei auf dem Hof herumlief, und rannte erst mal nach draußen, um sie einzufangen.
Kurt machte ein Früchtemüsli, bestehend aus vielen verschiedenen Früchten und einer Saatenmischung, ohne Milch oder Joghurt. Das war doch mal gesund, und lecker. Er machte es sich wohl jeden Morgen.

Danach gingen wir raus, um den Zaun zu reparieren. Er war nun vollständig hinüber und lag auf dem Boden. Ich sortierte die ganzen Bänder und prokelte die Knoten der blauen Bänder wieder auf. Da hatte ich mit ja einen schönen Bändersalat eingebrockt gestern. Kurt setzte einen Holzpfahl und stellte dann alles wieder richtig auf. Dann spannte er einen Draht unter die beiden Litzen und knallte dort ordentlich Strom drauf. Der Stromzaun war wohl zu schwach gewesen, weil er das gesamte Gelände umspannte, und nun schloss er nur den Draht beim Heu an. So würden sie es dann hoffentlich ein für alle Mal lernen – es waren ja hauptsächlich Jungpferde.
Danach fütterte ich alle Pferde und gab den Reitpferden Wasser und Heu – die
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Morgenfütterung
anderen würden heute kein Heu mehr bekommen, die hatten sich schon ausgiebig bedient!

Außerdem entwirrten wir noch eine ellenlange Litze, die Ellen mal in Eile zusammengenommen hatte. Kurt hatte da eine Engelsgeduld und zeigte mir anschließend einen alten Trick, wie man Litzen (oder auch Schnüre) am besten zusammenrollte: Erst einmal wickelte man sie schlaufend auf. Mit dem Ende legte man eine Schlaufe in die andere Richtung, wickelte diese zweimal oben um das Bündel herum und zog sie dann einmal durch. Daran konnte man es sogar aufhängen. Zum späteren Abwickeln sollte man einfach die letzten Schritte wieder rückgängig machen und dann mit beiden Armen das Bündel halten, damit es sich nicht wieder verhedderte und man die Schnur leicht abwickeln konnte. Die Methode musste ich mir mal merken.

Daraufhin ging ich rein, um weiter zu saugen. Schließlich kam Kurt und meinte, ob wir nicht etwas essen wollten. Nach dem Frokost fuhren wir nach Esbjerg. Kurt hatte einen Laptop im Büro vergessen und brauchte ihn, um zuhause weiterzuarbeiten. Er hatte mich gefragt, ob ich mitkommen wolle, dann würde ich auch ein bisschen was von der Umgebung sehen. Viel sah ich zwar nicht, die Landschaft sah ja hier größtenteils überall gleich aus,
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Reitpferdekoppel
aber wir unterhielten uns gut. Wir diskutierten über alle möglichen Probleme der Welt, über den Klimawandel, Flüchtlingsströme, Landwirtschaft, Umwelt, Wehrdienst… In Esbjerg gingen wir dann hoch zu seinem Büro im Krankenhaus, wo er als Ingenieur angestellt war. Während er seine Sachen zusammensuchte, schaute ich mir ein paar alte Fotos im Flur an. Danach gingen wir noch einkaufen und fuhren dann wieder nach Hause. Hatte mir zwar jetzt nicht besonders viel gebracht, ich hatte ja erst gedacht, auch noch ein bisschen Zeit in Esbjerg zu verbringen, aber er hatte wohl gerne Gesellschaft gehabt – die Fahrt dauerte eine Stunde dorthin.

Als wir wiederkamen saugte ich noch die restlichen Zimmer fertig. Insgesamt habe ich dafür glaube ich knapp fünf Stunden gebraucht, es ist wirklich ein riesiges Haus! Ich erinnere mich noch, dass ich ganz am Anfang meiner Workaway-Reise den Staubsauger mal als meinen „besten Freund“ betitelt habe. Nun, unsere Beziehung hat sich mit der Zeit definitiv geändert! Staubsaugen gehört zu den Dingen, die ich eigentlich fast überall machen musste, von normaler Dosis im Haushalt bis zu regelrechten Staubsaugmarathons im Bed&Breakfast.
Das, was mich am Staubsaugen am meisten nervt, ist gar nicht das Saugen an sich. Auch nicht unbedingt das Steckerumstecken,
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Spitzkohlsalat à la Elsebeth
auch wenn einem das bei kurzen Kabeln und vielen Räumen mal auf den Geist gehen kann, besonders, wenn manche Steckdosen nicht funktionieren.
Nein, was mich am meisten stört, ist die normale Saugdüse abzumachen (und eventuelle eine andere aufzustecken) und dann kopfüber und mit hochgestrecktem Saugrohr (teilweise auch extra ausgezogener Teleskopstange) Spinnenweben an der Decke oder am Fensterrahmen zu entfernen. Ich bin mir nie sicher, wie genau das jetzt sein muss, und ob ich wirklich alle Ecken und Kanten abfahren muss (dann würde das bei so einem Haus hier nämlich Ewigkeiten dauern) oder einfach nur da, wo es einem besonders auffällt, oder eben gar nicht. Hier habe ich mich ohne genaue Anweisung für die mittlere Methode entschieden, in Hellevad musste für das Bed&Breakfast natürlich alles picco bello sein. Wie schön ist es doch, dass in neueren Wohnhäusern keine Spinnenweben sind. Alte Farmhäuser sind da echt nervig, besonders wenn sie auch noch Balken an der Decke haben, wo Spinnenweben hängen.
Was ich auch nicht mag, ist im Chaos anderer zu saugen. Dauernd muss man irgendwelche Kleinteile aufheben und herumliegendes Zeugs zur Seite schieben – also bevor ich irgendwo sauge, könnten die Bewohner ja zumindest mal etwas aufräumen. So ein Chaos herrschte bei Gunnar im Haus, aber das fand ich jetzt nicht allzu schlimm, war ja schließlich auch ein Spezialauftrag.

Nun, schließlich war jedoch das gesamte Haus gesaugt, und es war Zeit, den Reitpferden ihr Abendheu zu geben. Das wurde immer zwischen vier und fünf gemacht, bevor es dunkel wurde. Anschließend machte ich Elsebeths Spitzkohlsalat und wärmte die Lasagne auf. Als wir mit Essen fertig waren, kam Ellen nach Hause. Die beiden fuhren allerdings nochmal zusammen weg, um Rotwildfleisch abzuholen. Ich verbrachte den Abend mit dem (etwas verstimmten) Klavier im Wohnzimmer und später der Gitarre in meinem Zimmer.

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22nd January 2017

Einen kleinen Zahn muss ich Dir leider ziehen: Auch in neueren Häusern gibt es durchaus mal Staub und Spinnweben an der Decke ?... Aber es gibt einen neuen Trend: man sagt dazu nicht Spinnweben, sondern Öko-Traumfänger! ???

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