My Eurovision: Workaway in Europa - Step 3: Hellevad


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September 12th 2016
Published: September 13th 2016
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Tag 43 – Tourist in Hellevad & Aabenraa

Da im Moment keine Gäste mehr da waren und wir die letzten Wochen so viel gearbeitet hatten, gab uns Elsebeth netterweise noch einen Tag frei.
Weil Bjarne nicht da war, musste Paolo jedoch die Tiere füttern, und so begleiteten Annemarie und ich ihn auf seiner Morgenrunde, wie es die Familien sonst immer taten. Er fuhr den Trecker und wir saßen hinten beim Futter auf dem Anhänger. Der Reihe nach hielten wir bei den Ziegen, den Schafen, den Kühen und den vielen verschiedenen Schweinen. Die Schweine fanden wir irgendwie besonders niedlich und ich liebte es, zwischen ihren Augen das borstige Fell zu kraulen. Sie waren ziemlich quirlig und grunzten um die Wette, bis sie dann endlich Futter bekamen. Da es mehrere Ausläufe mit Schweinen gab dauerte das ganze etwas länger, und wir konnten derweil schon mal Gras für die Kaninchen und Meerschweinchen rupfen, die ich ja auch noch versorgen musste.

Nach der Fütterung beschlossen Annemarie und ich, Boot zu fahren. Ich hatte durch Zufall ein Gespräch einer Familie übers Bootfahren mitgehört und hatte dann später ein Ruderboot am Teich auf der Pferdekoppel entdeckt. Das mussten wir doch ausprobieren! Ich war bisher immer nur Kanu oder Kajak gefahren und stellte mich dementsprechend blöd mit den beiden Rudern an, zumal sie immer aus den Riemen rutschten. Annemarie lachte sich kaputt aber als sie dann ruderte gab sie zu, dass die Ruder echt doof waren. 😉 Ich schlug vor, mal wie im Kanu jeder ein Paddel in die Hand zu nehmen, doch da sie aus Holz waren, wurden sie auf Dauer zu schwer. War aber jedenfalls echt eine richtig entspannte Tour dreimal um das kleine Gewässer herum. 😊

Daraufhin wateten wir barfuß durch den Fluss hinüber zu den Schafen. Hier stand dann unsere letzte Touri-Aktivität auf dem Programm: Spazierengehen mit den Schafen. Es lagen zwei Leinen neben der Weide, die man den Schafen einfach anlegen und sie dann ausführen konnte. Sie waren echt süß, ich mag Schafe echt gerne, die muss man doch einfach knuddeln! Dementsprechend leid tat es uns, dass man sie immer halb strangulieren musste, um sie irgendwie von den fetten Grasbüscheln wegzubewegen. So gaben wir das mit dem Spaziergang kurz darauf wieder auf, naja, aber lustig war es trotzdem gewesen. Nicht so lustig war allerdings, was dann folgte: Wir brachten die Schafe wieder auf die Weide und schlossen dann den Stromzaun. Oder besser gesagt, wir versuchten es. Ich meine, das ist ja an sich nicht sonderlich schwer, ich hab das schon tausend Mal gemacht. Das Problem war nur, dass es sich um vier Drähte handelte, die sich verheddert hatten. Wenig später quickte Annemarie auf- sie hatte einen kräftigen Stromschlag bekommen. Während sie sich erholte, enttüddelte ich weiter. Zozooong! Jetzt wollte ich auch nicht mehr, sie war wieder dran. Und schon wieder bekam sie einen gewischt. Das Ding war, dass wir die Drähte nicht angefasst hatten, und sie sich noch nicht mal berührt hatten! Wir kassierten beide noch einen Stromschlag. Beim letzten hielt Annemarie, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt, in jeder Hand einen Draht. Zzooong, der Stromsprang trotzdem über und sauste einmaldurch ihre Arme durch. Jetzt hatten wir aber definitiv genug. Bei den Litzen zuhause passierte mir das nie. Was für ein Mist-Draht! Er war immer noch total verdreht, aber das war uns jetzt egal und wir machten die vier Drähte einfach irgendwie fest.
Jetzt mussten wir uns aber erst einmal erholen und es war auch Zeit fürs Frokost.

Nach dem Essen fuhren Annemarie, Anna, Paolo und ich nach Aabenraa. Wir schlenderten die Fußgängerzone entlang und Annemarie und ich freuten uns über einen Teeladen, da duftete es auch so gut! Außerdem wollte sie unbedingt zu Tiger, laut ihr fand man nämlich in jeder Stadt etwas anderes. Und da hatte sie ja wirklich Recht: Ich kaufte mir ein Flamingo-Glas (für nur 5 DKK durfte das mit, würde dann mein neues Milchglas werden) sowie einen Selfiestick (hatte vorher nicht gewusst, dass der pink war… aber für die Reise eine längst fällig gewordene Investition). Wir schauten noch in ein paar andern Geschäften und zum Schluss auch noch in zwei Second Hand Läden. Annemarie war total glücklich, weil sie zwei Schnäppchen machte. In dem einen Laden, einem ehemaligen Frisörsalon, gab sich die ältere Dame besonders viel Mühe, uns die „ganz neuen“ Kleidungsstücke zu zeigen. Würden wir nicht noch mehr finden? Sie sprach anscheinend auch nur Dänisch, aber das war ja nicht schlimm.

Als wir alle interessanten Läden abgegrast hatten, waren auch gerade die zwei Stunden rum, und ich hätte die Parkscheibe nachstellen müssen. Passte also perfekt! Ich hatte bei meiner Internetrecherche auf VisitAabenraa.dk was vom Postmestergårdens Have gelesen – war wohl vom Heidelberger Gartenarchitekten (oder wie heißt das auf Deutsch?) Hans Kayser gezeichnet worden – nun, keine Ahnung, wer das war, aber so ein schön angelegter Garten war doch immer nett. Die anderen stimmten zu, mal dorthin zu schauen. Ich programmierte das Navi, doch als wir die Adresse erreichten, sahen wir außer Häusern gar nichts. Nun, wir parkten eine Straße weiter und liefen dann zu Fuß nochmal dorthin, man sah aber nicht wirklich was. Anna musste dringend auf die Toilette und ging einfach beim Pub gegenüber. Ich ergriff die Gelegenheit und lief auch kurz rein, um zu fragen, wo denn dieser Garten sei. „Gleich gegenüber, einfach durch das Tor gehen.“ Okay, waren wir ja doch richtig. Es handelte sich um einen Minipark, der nicht viel größer als ein normaler Garten war. Naja, aber auf jeden Fall nicht verkehrt, ihn gesehen zu haben – ein paar schöne Fotos gab das allemal.

Nun aber auf zum Strand. Von dem Stadtstrand, von dem Elsebeth uns auch erzählt hatte, hatte ich die Adresse leider nicht, nur von einem anderen, der aber weiter weg lag. So drückte ich Annemarie mein Handy mit der Offline-Karte in die Hand und sie lotste uns hin, war auch gleich um die Ecke.
Ich war etwas enttäuscht von dem Strand – es gab zwar wirklich schönen Sand, den sie da hingekippt hatten, und sogar Toiletten und einen langen Badesteg, aber dafür hatten man einen Blick auf eine Straße und einen Industriehafen.
Richtig Lust zu schwimmen hatte ich nicht, erst mal wollte ich gerne ein Eis essen. Das wollten die anderen auch, und da der Pavillion am Strand geschlossen hatte, gingen wir die paar hundert Meter rüber zum Kiosk am Campingplatz. Leider führte unser Weg größtenteils über einen steinigen Parkplatz – das war nicht so toll für uns, aber am schlimmsten für Paolo, weil er wohl zum allerersten Mal in seinem Leben barfuß lief. Okay? Der Arme! Zu allem Überfluss hatte der Kiosk am Montag Ruhetag. Wir hatten doch hier Leute mit einem Eis gesehen! Anna meinte schon, wir könnten ja auch ein Eis an der Tankstelle gegenüber kaufen, aber das wollte ich eigentlich nicht, nachdem ich vorhin in der Fußgängerzone Kugel-und Softice gesehen hatte. Da erspähten wir jedoch eine Eiswaffel direkt neben der Tankstelle. Also nichts wie hin! Es handelte sich um einen Imbiss, der aber auch Eis verkaufte. Ausgesöhnt, dass wir doch noch fündig geworden waren, gingen wir Eis essend zurück zum Strand.
Annemarie ging sich ihren Bikini anziehen, und nach kurzer Bedenkzeit entschied ich mich dann doch, auch zu schwimmen, auch wenn das Wasser nicht so einladend aussah. Es war jedoch überhaupt nicht kalt, und so ein bisschen schwimmen konnte ja nie schaden…
Danach saßen wir dann noch ein bisschen in der Sonne und ich nutzte die Gelegenheit und zeichnete.
Bevor wir zurückfuhren, probierten wir noch meinen Selfiestick aus. So richtig hatte ich den Dreh aber noch nicht raus, denn irgendwie sah es aus, als würden wir, mit mir an der Spitze, irgendwen mit einem Speer angreifen… 😉

Pünktlich um sieben aßen wir dann – zum vierten Mal Reste, aber sie waren ja vielfältig – und quatschten dann noch ein bisschen mit Elsebeth.
Danach gingen wir, diesmal auch mit Agi, zum Spieleabend mit Andy. Dieses Mal hatte Annemarie „Wizard“ mitgenommen, und erklärte es allen. Ich kannte es ja schon, aber irgendwie ist das Spiel nicht so meinst. Ich gehe ja normalerweise eher auf Nummer sicher, aber beim letzten Mal hatte ich es mit der Hälfte an Personen gespielt, und hatte deshalb bei der großen Gruppe Schwierigkeiten, meine Gewinne realistisch zu tippen. Oder, sagen wir es so, ich stapelte zwar schon immer niedrig, aber verlor trotzdem. Naja, egal.
Danach brachte Andy uns noch „Fishing“ bei, ein ziemlich einfaches Kartenspiel:
Jeder bekommt sieben Karten. Ziel ist es, vier von einer Sorte zu sammeln, hat man die zusammen, kann man sie raus legen. Um an Karten zu kommen, fragt man immer irgendwen aus der Gruppe nach Zahlen oder eben König etc. Der Gefragte muss einem dann alle diese Karten geben. Hat er keine, zieht man eine Karte und er darf fragen. Ist man erfolgreich, darf man weiterfragen. Gespielt wird, bis alle Karten sozusagen sortiert auf dem Tisch liegen. Es hat dann derjenige gewonnen, der am meisten Quartette hat.
Also ich mochte das Spiel, es war auch nicht so anspruchsvoll und das war gut, weil wir alle schon recht müde waren.


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Kreativer Anfall bei TIGER
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Nein, wir greifen niemanden an. Ich hab den Bogen mit dem Selfiestick bloß noch nicht so raus...


13th September 2016
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Tolle Touri-Fotos! Schafe an der Leine führen... da muss man auch erst mal drauf kommen. Aber ich hoffe, Ihr habt keine Nachwirkungen von den vielen "zongs"!

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