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Published: December 23rd 2012
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Wie geplant sind wir also zur gekuerzten Nahuel Huapi Traverse aufgebrochen. Irgendwie haben wir die erste Tagesetappe unabsichtlich etwas verlaengert, weil wir den Anfang des Wegs nicht so richtig gefunden haben. Also haben wir einfach einen Weg genommen, der in die gewuenschte Richtung ging, in der Hoffnung, dass es dann passt. Dabei haben wir gekonnt immer wieder einen Mountainbike-Trail erwischt und sind froehlich in irren Schlanglinien durch's Unterholz gestreift. Nach 3 Stunden sind wir dann das erste Mal erfolgreich auf den richtigen Weg getroffen :-/
Aber egal, die Berglandschaft mit dem grossen Lago Gutierrez war wunderschoen. Je hoeher wir kamen, je kaelter wurde es, und ab ca 1.500 m schneite es. Wir waren froh, als wir das winzige Refugio Frey erreicht hatten, das von 2 jungen Kerlen im Klettererformat betrieben wird. Der Schneefall wurde dichter, auf dem Weg in den Closchuppen musste man durch eine kleine Schneewehe, und die Spuelkaesten hatten dicke Reifueberzuege.
Am naechsten Tag haben wir lange ueberlegt, ob wir weitergehen sollten oder nicht. Aber ob wir den Weg finden wuerden, wenn wir wegen Schneefall keine Sicht haben und die Markierungen unter dem Schnee liegen? Also lieber wieder runter ins Tal. Und wieder wurden wir von 2
Hunden begleitet. Hier die Wanderung aus Sicht der Hunde:
"Wir liegen hier so faul herum,
und die Zeit, die geht nicht um.
Es faellt der Schnee, es ist saukalt,
ich glaub, hier oben werde ich nicht alt.
Zurueck ins Tal waer jetzt nicht schlecht!
Die Trekkies kommen gerade recht.
Wuff! Wuff! Wuff!
Schnueffel, schnueffel, schnuff.
Flotten Schrittes geht es runter,
und ich werde endlich munter.
Ich laufe vor und schau zurueck -
sie sind noch da, was fuer ein Glueck!
Ich streune gern mal durch den Wald
und komme aus dem Hinterhalt.
Wuff! Wuff! Wuff!
Schnueffel, schnueffel, schnuff.
Der Bach ist gut gegen den Durst,
doch ploetzlich riecht's nach Brot und Wurst.
Die Menschen speisen mit Genuss
und kriegen einen Hundekuss.
Die Wurst, die essen sie allein -
wir kriegen Brot, das ist gemein.
Wuff! Wuff! Wuff!
Schnueffel, schnueffel, schnuff.
Den Wasserfall noch angeschaut,
dann hab ich langsam abgebaut.
Doch sie gehn weiter, bis zum Bus.
Ich glaub mit Laufen ist jetzt Schluss.
Der Bus kommt an, sie gehn hinein,
ich leg mich hin und schlafe ein.
Wuff! Wuff! Wuff!
Schnueffel, schnueffel ... chrrrrrrrr ..."
Als wir zurueck kamen, herrschte in Bariloche Ausnahmezustand. In einem
Vorort wurden Supermaerkte und Elektronikgeschaefte gepluendert, und die Polizei stand hilflos daneben. Nachdem Polizisten im letzten Jahr 3 Jugendlich erschossen hatten, duerfen sie keine Waffen mehr tragen, und so sind sie nun zahnlose Tiger, die in solchen Situationen wenig ausrichten koennen. In der Innenstadt hatten deswegen die Supermaerkte und viele andere Geschaefte geschlossen, und wir haben Wasser durch eine Luke in einer Gittertuer gekauft. Es blieb im Zentrum aber alles ruhig, und ohnehin wuerden sich Pluenderer weniger fuer Touristen interessieren als fuer fette Auslagen. Die Regierung hat schliesslich 400 zusaetzliche Einsatzkraefte nach Bariloche geschickt, und am naechsten Tag sah alles wieder normal aus.
Fuer die naechsten Tage mussten wir komplett neu planen, denn das Wetter ist bis zum 24.12. ueberall schlecht (20 bis 40 l Regen pro Tag) und hoeher gelegene Bergtouren scheinen wegen Schnee schwierig zu machen zu sein.
Daher sind wir jetzt fuer 1,5 Tage in El Bolson, wo wir kleinere Wanderungen machen. Am 24.12. werden wir im Bus in Richtung Chile sitzen und hoffen, dass wir uns am 25. auf den 4-taegigen Puyehue-Track begeben koennen. Allerdings haben wir geruechteweise gehoert, dass der Track wegen des Wetters geschlossen ist und konnten bislang weder im Internet noch
telefonisch den aktuellen Status erfahren ... Wir werden sehen.
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Zellers
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Frohe Weihnachten
Hallo ihr beiden, Mensch, da spielt euch das Wetter ja nicht so toll mit. Ich drücke die Daumen, dass es schnell besser wird und ihr die Touren, die ihr euch vorgenommen habt auch machen könnt. Der Puehue-Trek muss toll sein, den wollten wir damals auch machen. Aber weil in Chile das Wetter nix war, sind wir dann nach Bariloche rüber, dort war es gut. Vielleicht könnt ihr ja durch gezieltes Anden-hopping mehr Sonne ergattern... Wir wünschen euch jedenfalls - wo auch immer - ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Liebe Grüße von den Zellers