red center


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Oceania » Australia » Northern Territory » Alice Springs
February 13th 2009
Published: February 13th 2009
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uluruuluruuluru

as a postcard
freitag, 13.02.09

so kommt es also, dass ich, der ich kaum je in heisse länder gereist bin, im red center ankomme - der flug von adelaide nach alice springs und weiter nach yulara, resp. ayers rock verläuft ohne probleme. als wir, meine mutter und ich, kaum das flugzeug verlassen haben in yulara, werden wir von einem surrenden riesigen schwarm fliegen und einem heissen wind empfangen. das gefühl im gesicht ist etwa gleich, wie wenn man beim guezlibacken den backofen öffnet und den kopf darüber hält...! so fühlen sich also 42 grad im schatten mit heissem wind an. klar, zusätzlich sind da noch diese sauviecher von fliegen, die unter die sonnenbrille in die augen und in die ohren und nasenlächer krabbeln - anfangs schlage ich wild um mich, mit der zeit versuche ich sie zu ignorieren und bin sogar halbwegs erfolgreich darin... ;-)

gleich am flugplatz übernehmen wir unser neues gefährt mit klimaanlage und fahren in unsere bleibe für die beiden nächsten nächte. nachdem wir ein bisschen ausgespannt haben, zieht es uns nach draussen in richtung uluru. bereits nach wenigen metern taucht er am horizont auf, der riesige monolith uluru.

kurz nach dem überqueren der grenze in den uluru
kata tjutakata tjutakata tjuta

from kata tjuta lookout
kata tjuta np prasselt ein zünftiges gewitter nieder - obwohl im zusammenhang mit dem red center oft von 'desert' gesprochen wird, ist es nicht eine wüste im engeren sinne, sondern eher eine semiaride, teils recht karge steppe mit unendlich weiten ebenen aus rotem sand, einigen büschen und bäumen, überzogen mit einem mehr oder weniger lockeren teppich aus gräsern. das farbenspektrum ist faszinierend, roter und brauner sand, gräser in allen beigetönen, weisse baumstämme und saftiggrünes blattwerk der gumtrees - das ganze unter einer wunderbaren gewitterstimmung mit tiefstehender sonne im rücken... nicht schlecht, der specht!

so umrunden wir mit unserem toyota gleich mal uluru mit diversen fotostopps - und bereits nach den ersten kilometern im nationalpark wir klar, dass es ein riesenfehler gewesen wäre, nicht hierher zu kommen. klar, uluru ist wie man ihn von den fotos kennt, aber was können fotos denn schon aussagen? vor der teilweise senkrecht aus der ebene ragenden felswand zu stehen und nichts als einen einzigen stein und himmel zu sehen ist enorm!

gegen sonnenuntergang fahren wir auf den dafür vorgesehenen parkplatz wieder ein paar kilometer vom uluru entfernt - zusammen mit vielleicht 100 anderen touristen geniessen wir die verwandlung von rot nach dunkelbraun nach
campcampcamp

at kings creek station
sonnenuntergang. obwohl es beachtlich viele andere touris hat, verteilen sich diese recht gut über den geschickt angelegten parkplatz. die temperatur ist inzwischen knapp unter 40 grad gesunken... kleb, kleb, kleb!

zurück im resort, ein schreckliches wort, geniessen wir mit übervollen mägen eine kühle nacht dank klimaanlage und stehen in aller herrgottsfrühe schon wieder auf - der sonnenaufgang soll auch recht spektakulär sein... und der aufwand hat sich gelohnt, obwohl wir der meinung sind, dass der sonnenuntergang schöner gewesen war.

weiter geht's - auf asphaltierter strasse fahren wir richtung westen nach kata tjuta mit den 35 olgas. das sind surreal erscheinende felsformationen, die imposant am horizont stehen. wegen der hitze verbringen wir die meiste zeit im auto und fahren zu einigen lookouts mit teils sagenhaften ausblicken. spazieren ist nicht drin, sonst kriegt mutters kreislauf einen hitzeschaden... ;-) aber da ich ja anschliessend eine tour gebucht habe, die diese sehenswürdigkeiten eh nochmals abklappert, ist das auch für mich kein problem.

am nachmittag fahren wir wieder zurück in unsere hütte und gegen abend nochmals zum sonnenuntergang - diesmal ohne gewitterstimmung mit wolkenlosem postkartenwetter... zurück im resort füllen wir wieder unsere bäuche am buffet und rollen ins zimmer zurück.

ja,
sunrisesunrisesunrise

at kata tjuta lookout
und dann ist für meine mutter schon ein monat um, und sie muss wieder in den norden ziehen - so fahren wir denn am nächsten morgen zum flugplatz, geben unser auto ab und warten auf ihren flug, bzw. auf den pickupservice für meine tour...

nach einer knappen stunde wartezeit taucht dann auch ein beiger 4wd-lastwagen auf dem parkplatz vor dem flugplatz auf und ich werde von adam, dem tourguide und daniel, der co-tourguide, der eine 'schnupperlehre' macht, da er eventuell auch bei wayoutback arbeiten möchte, begrüsst. wir fahren ins camp zum zmittag, wo schon der rest der gruppe auf uns wartet, denn diese sind heute morgen von alice springs hierher gefahren. alle teilnehmer vorzustellen lohnt sich kaum, denn da gibt es einige nicht wüstentaugliche...

etwas später fahren wir zum uluru und beginnen den 9 km langen base walk um den kieselstein... die wanderung ist schön, aber nicht überragend - doch hätte ich sie nicht gemacht, hätte ich vielleicht das gefühl, etwas verpasst zu haben. und ja, es ist auch jetzt noch etwas über 40 grad, klar. immerhin ist die ganze wanderung flach, immer entlang der basis von uluru.

den sonnenuntergang verbringen wir auf dem hügel gleich hinter
kings canyonkings canyonkings canyon

at watarrka NP
dem zeltplatz, von wo aus einerseits uluru, aber im rücken auch kata tjuta gesehen werden kann - cool, wieder eine andere sonnenuntergangsstimmung... ziemlich abwechslungsreich, diese wüste! zudem kann ich einem gespänli ein paar bier abluchsen - glück gehabt, denn im red center alkohol aufzutreiben ist eher schwierig - die handhabung ist wegen der vielen alkis unter den aborigines eher rigoros.

es folgt die erste nacht in den swags - :-) wieder sind ein paar tourteilnehmer konsterniert - und mein privatswag macht eindruck. unter dem sternenhimmel entschwinde ich ins reich der träume und als morgens um drei auch endlich der fast-vollmond untergeht, wird die ganze pracht erst richtig sichtbar! wunderschön!

tagwache ist in der grossen finsternis, denn den sonnenaufgang wollen wir auf einem lookout nahe der kata tjuta erleben. dort gibt es auch frühstück, bevor wir weiter zu den olgas fahren und den bekannten valley of the winds walk machen (7.4 km) - für mich eines der highlights der ganzen tour. wegen der hitze ist dieser walk nach 11 uhr morgens gesperrt... diese landschaft würde locker in einen der lord of the rings filme passen, wirklich wunderschön! :-)

am nachmittag fahren wir zurück nach yulara und weiter zu
fire wood collectingfire wood collectingfire wood collecting

near oak valley
unserem nächsten campingplatz bei der kings creek station nahe dem watarrka np. wieder verbringen wir einen lustigen abend mit lagerfeuer, denn trotz der hitze kochen wir auf dem feuer.

auch für den dritten tag der tour ist wieder eine wanderung geplant - früh morgens fahren wir zum kings canyon für den obligatorischen kings canyon rim walk (6 km) mit diversen abstechern zu lookouts und zum garden of eden, einem wasserloch zum abkühlenden bad. allerdings baden nur adam und ich - tsss, diese weicheier...

nach dem verdrücken der feinen hamburger zum zmittag, fahren wir richtung osten und über die ernest giles road auf den stuart highway und nach norden bis nach stuarts well zum touristischen dinky, ein halb domestizierter dingo, der 'singen' könne... tja, der ärmste hat halt einfach geheult wie dingos heulen - was daran eine attraktion sein soll...? der gruppe hat's gefallen, mir weniger. aber ich freue mich auf die kommenden zwei tage. denn gut die hälfte der gruppe fährt mit dem 4wd lastwagen zurück nach alice springs, die anfänger haben nur die 3-tagestour gebucht.

wir, der rest, erhalten ein neues gefährt, einen toyota landcruiser mit anhänger - ja, so soll's sein! und für uns geht
dirt roaddirt roaddirt road

near oak valley
das abenteuer erst richtig los - die macdonnell ranges in der nähe von alice springs rufen. und ab jetzt lohnt sich auch ein kurzes vorstellen der tourmitglieder: adam und daniel, die beiden aussie tourguides (je 35), martina (holland, 24), jan (deutschland, 37), haruka (japan, 28) und ich - also zu sechst total.

die fahrt geht ab stuarts well über eine dirt road nach osten zum oak valley, wo wir auf aboriginal land in einem camp übernachten. zu sechst sitzen wir auf unseren swags im halbkreis nahe dem campfeuer und geniessen den abend - das ist der hauptunterschied zwischen den teilnehmern der 3- und der 5-tagestour... wir sind wegen der natur zum geniessen hier und nicht um die touristisch vermarkteten hauptattraktionen abzuspulen... ;-)

am nächsten morgen können wir auch mal etwas länger schlafen und werden von den fliegen erst so um sieben geweckt. nach einem fantastischen bacon and egg frühstück werden wir von rob, einem aborigines, dem das land hier gehört, abgeholt und erhalten eine lektion in geschichte und aboriginal culture. so besichtigen wir auf seinem grundstück diverse versteinerten fossilien, in zentralaustralien war mal ein meer von der grösse des mittelmeers, und bestaunen diverse felsmalereien - nicht mein lieblingsthema,
group picturegroup picturegroup picture

at glen helen gorge in west macdonnell NP
aber war doch ordentlich interessant.

am nachmittag fahren wir vorbei an den ewaninga rock carvings nach alice springs und weiter in den west macdonnell np. erster stopp ist mittagessen beim simpsons gap. und weiter geht die fahrt entlang dem namatjira drive nach westen bis zum abkühlenden bad im glen helen gorge. dort, in the middle of nowhere, haben die verrückten aussies ein pub gebaut - chli ungesund nach einem heissen tag auf den leeren magen, dafür umso effizienter... ;-)

unser camp schlagen wir nur etwa zwei kilometer entfernt am finke river auf - bushcamping vom feinsten! der abend ist wieder sehr gelungen - zum znacht gibt's pasta-eintopf mit gemüse, tomatensauce und geschmolzenem käse, dazu adam's brot aus dem gusstopf über dem feuer, ja klar und bier und zigaretten... die stimmung wird sehr ausgelassen als wir, daniel, jan und ich, unsere gemeinsame heavy metal jugend lüften und auf jans iphone noch ein paar alte iron maiden songs auftauchen... zugegebenermassen hatte ich am nächsten morgen ein bisschen kopfweh... aber zum glück hatte ich die letzten japanischen aspirin gerade griffbereit! ;-)

die landschaft hier in den macdonnell ranges ist einiges karger als in der nähe von uluru. so reicht der
view over ormiston poundview over ormiston poundview over ormiston pound

at west macdonnell NP
blick am nächsten morgen beim taylor pass lookout in alle richtungen über unberührte natur bis an den horizont! die sanfte hügellandschaft leuchtet in rot bis braun und schwarz unter dem wolkenlosen, dunkelblauen himmel, dazu ein paar büsche und wenige gumtrees. richtung süden sehen wir den gosse bluff, ein ziemlich grosser einschlagkrater, entstanden durch einen meteoriten vor etwas über 100 millionen jahren - ziemlich cool hier!

auf dem weg zurück nach alice springs machen wir einen abstecher zum ormiston gorge und gehen auf den pound walk (7.5 km) durch die steinige berglandschaft und runter in den pound (muldenförmiges becken... aha!) - wir sehen sogar einen wilden dingo und später im gorge ein rock wallaby. zur belohnung gibt es sandwiches, cookies und wieder einmal ein bad im wasserloch nahe dem parkplatz.

und weiter geht die fahrt nach osten zu den ochre pits, wo die aborigines aus einem felsversatz farben gewonnen haben, die sie zum bemalen von haut und felswänden verwendeten. schliesslich machen wir einen letzten badestopp beim serpentine gorge, bevor wir gegen abend in alice springs eintreffen und jeweils vor unseren hostels abgeladen werden.

wie auf touren üblich treffen wir uns zum abschiedsnachtessen, diesmal bei annie's place - fish & chips und salat und das bier kommt hier in jugs... :-)

wieder geht eine wunderbare etappe von meiner reise zu ende, denn am nächsten mittag fliege ich zurück nach sydney - in den kühlen regen, wie sich später herausstellt. und hier in sydney habe ich ein nettes hotel gefunden, am rand des hyde parks im 14-ten stock mit blick über den park und mit kleiner küche und eigenem bad - also 'kontrast total' verglichen mit den letzten paar tagen und wochen...

nachdem ich heute meinen ganzen rucksack inklusive inhalt und allen schlafsäcken gewaschen und meiner kamera eine sensorreinigung gesponsert habe, werde ich morgen wieder zu tony fahren und mit ihm ans the waifs konzert in wollongong gehen! da freue ich mich ja schon seit wochen darauf!

liebe grüsse
dominik


red center bei flickr...!





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24th February 2009

red center
mein lieber schieber...! musste mich soeben etwas ablenken vom hiesigen getue und habe deinen bericht (wie immer saugeil) gelesen. umso schöner, wenn man das beschriebene - wenn auch nur zum teil - selber erlebt hat. zu fragen ob es dir gut geht ist wohl wirklich überflüssig. liebe grüsse aus dem seefeld manolo
26th February 2009

ablenkung...
och, du armer mensch in der arbeitenden welt... obwohl, die fotos im mail von gestern waren echt cool! vielen dank für die updates, macht immer mal wieder spass, von der baustelle zu hören... ;-) lg dominik.

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