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Published: September 9th 2008
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Aqaba
wir kommen! Halbzeit! Wir haben die Tuerken gefunden!
Nun ist es so weit: Die Haelfte unserer Reise ist beendet, Zeit ein kleines Resuemee zu schreiben.
Was habe ich erwartet von einer Reise in das arabische Land? Sicherlich nicht das, was ich im Endeffekt erlebt habe. Mit meiner Fernsehbildung durch saemtliche Indjana Jones Filme, diverse Horrorszenarien mit Mumien und Jagden nach unterschiedlichsten Diamanten in allen Spektralfarben und noch mehr Fluessen, konnte ich ja nur denken, wir wuerden hier nur Nazis, Russen, oder Ausserirdische finden und alle Einheimischen haetten einen an der Waffel und tragen kichernd und tollpatschig unsere Koffer, oder prügeln sich in Bars. Die Straßen sind nicht geteert, sondern abenteuerliche Sandpisten, sodass wir ueber jede Duene rueberbrettern muessen. Keiner versteht ein Wort - weder wir, was die Einheimischen sagen, noch die Einheimischen, was wir sagen - und Zeichensprache ist das Einzige, was uns weiterbringt und so bekommen wir am Ende gegrillte Schlangen serviert, anstatt das Huehnchen, was der am Nachbartisch doch auch isst.
Sichtlich erstaunt war ich dann natuerlich, als wir die tuerkische Grenze ueberquerten und bei der Ausreiseschlange fast nur Autos mit deutschen Nummernschildern standen. Die Straßen waren alle in Ordnung, nicht nur in der Tuerkei, sondern auch bis nach Aqaba runter. Ok, ab und an muessen kleine Abstriche wegen den Schlagloechern auf den Schnellstraßen gemacht werden und aufgrund der fehlenden Verkehrsregeln. Hier faehrt halt jeder, wie er schneller ans Ziel kommt, auch wenn er dadurch zum Geisterfahrer wird. Als Begruessung gab es, haeufiger in der Tuerkei aber auch streckenweise in Syrien, ein „Ah, ihr aus Deutschland? Mein Cousin auch! Wohnt in Dortmund!“ und ein freundlicher Haendedruck dazu.
Gewoehnungsbeduerftig sind die Toiletten. Viele sind schon an westliche Verhaeltnisse angepasst, aber eben nur, wenn man sich in den wirklichen Touristengegenden aufhaelt und dann teilweise auch nur, wenn dieses Hotel/Restaurant/Bar etwas mehr Geld zu haben scheint. Somit musste man sich frueher oder spaeter an ein Loch im Boden gewoehnen. Joschka behauptet sogar, dass sei anatomisch besser. Bequem ist es dennoch nicht.
Das Essen war meistens auch in Ordnung, eigentlich ist meistens schlecht ausgedrueckt. Bisher war das, was wir bestellt hatten, immer in Ordnung. Nur nicht das, was wir damit gemacht haben. So hoben wir an dem Tag, als wir festgestellt hatten, dass Ramadan war, am Abend fuer jeden eine Falafel zum Fruehstueck auf. Am naechsten Morgen konnten wir die Falafeln ersteinmal im Zimmer einfangen, sie dann zu essen war ein grosser Fehler!
Nazis haben wir keine getroffen, auch wenn die Syrier anscheinend mit Hitler sympathisieren, in fast jedem Buchladen gibt es ueber ihn ein Buch. Joschka fragte sich, ob die wissen, dass er Araber wahrscheinlich genauso wenig mochte wie Juden, letztere nur exzessiver verfolgt wurden? Wer weiß…
Russen gibt es auch keine, eher Franzosen und Italiener 😊
Die Hotels sind auch besser gewesen, als ich gedacht haette. Die meisten mit Klimaanlage und soliden Betten. Manchmal haperte es an Sauberkeit, aber meine Aengste von noetigen Uebernachtungen in der Wueste verdraengten all diese Maengel.
An meine anfaenglichen Vorstellungen errinnert fuehlte ich mich nur, als wir wirklich eine „Abkuerzung“ durch die Wueste nahmen und im Endeffekt im Kreis fuhren. Nur eine enge Strasse (sie war zwar geteert, aber es haette auch schlimmer kommen koennen) und links und rechts kilometerweit (Joschka und ich rechneten Dennis gerne vor, wie weit es bis zum Horizont sei - als Knorkatorvariante) nur Sand und Steine. Streckenweise nichtmal Handyempfang. Ein Glueck kamen wir irgendwann wieder auf eine Strasse, sodass wir uns orientieren konnten.
Halbwegs pannenfrei verlief die Fahrt auch - zum Glueck. Mein Elan bei der Hitze einen Reifen oder aehnliches Wechseln zu muessen, haelt sich in Grenzen. Aber in der Not frisst selbst der Teufel Fliegen, nicht wahr?
Die Einheimischen sind sehr freundlich und neugierig. Wir schuetteln mehrmals taeglich vor allem Kindern die Haende, in Doerfern winken uns viele zu. Vorallem da wurde uns klar: WIR sind hier die Fremden und die Attraktion des Jahres. Ein roter Opel - was ist denn Opel fuer eine Automarke?? - Astra mit drei komischen Typen drin, davon ist ein blonder (BLOND!) faehrt durch enge Dorf- oder abseits liegenden Stadtstrassen. So was muss halt auffallen. 😊
Nichts desto trotz die Reise macht einen Haufen Spaß, wir gehen uns noch nicht gegenseitig auf den Keks (Auch wenn Joschka ueber Dennis und mich manchmal den Kopf schuetteln muss, wenn wir in Ruinen rumkriechen, oder wild nach Schaltern, Knoepfen und Schaetzen suchen und sogar andere Touristen komisch gucken) und der Astra haelt gut durch. Hoffen wir das Beste, dass er den Rueckweg auch schafft!
Also, das Hotel in Aqaba ist bisher das Beste. Auch wenn ich persoehnlich es komisch finde, dass ein Hotel bei einer Vorbestellung fuer ein Dreibettzimmer (Wird sogar angeboten im Internet) nicht klar kommt und am Zeitpunkt des Check-Ins ein Klappbett ins Zimmer stellen muss. Ok, vielleicht rege ich mich auch nur auf, weil ich darauf schlafen darf... 😊
In diesem Sinne, hier gibt es Meer und Strand und Wasser!!! Pack die Badehose ein…
Dennis im Paradies!!!
Supermarkt, ein Days Inn Hotel, natuerlich nach amerikanischen Standart, grosse weite Gaenge, weiche bequeme Betten und ne Dusche in der Ich die Wassertemperatur bestimmen kann und auch sofort, dass so temperirierte Wasser erhalte, Strand und Meer und endlich wieder die Möglichkeit in kurzen Hosen laufen zu koennen, Burger King und Popeye’s sind auch gleich um die Ecke. Alles in allem also ein sehr amerikanisches Feeling hier. Das macht gleich Lust auf unseren Urlaub im Maerz. Einziger Wehmutstropfen, von all dem tollen Essen, werd ich nicht so viel haben und 111Euro fuer 2 Naechte! :-( Aber ansonsten moechte ich hier nicht mehr weg!!!!!
Also an alle die es geniessen koennen Mahlzeit!!!
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gäääääääääähn. wo is die action? wo sind die gefahren... wir wollen von rasanten verfolgungsjagten lesen oder von peinlich storys wie zum beispiel "joschka is der motor abgesoffen oder so"