Jordanien, wir kommen!

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Nachdem ich mir diese Nacht meine Matratze direkt unter den Deckenventilator gelegt hab, konnte ich erstmalig in Damaskus halbwegs gut schlafen, auch die viel zu kurze Matratze fiel nicht mehr auf, da meine Fuesse nun auf dem Boden liegen konnten und nicht gegen die Bettkante stießen. Somit konnten wir nach einem Durchfallfrühstück (Trockenbrot und Tee) uns auf den Weg nach Amman machen.
Vorher galt es allerdings noch den Ausflug nach Bosra nachzuholen, da dies nur einen winzigen Umweg bedeutet und unbedingt gesehen werden musste. Als wir dort ankamen haben wir auch gleich das alt Roemische Theater gesehen, welches die Hauptattraktion der altroemischen Stadt darstellt. Step der zunächst noch meckerte, wegen der 10 Falafeln Eintritt, welche er ohne die ISIC bezahlen muss, war dann doch schnell ueberzeugt und sollte es nicht bereuen. Joschka erwaehnte noch, dass man am besten eine Taschenlampe mitnehmen sollte, so griff also jeder zu seinem Favorit oder dem was ihm uebrig blieb. J hatte eine kleine LED-Lampe mit der Aufschrift „Bright Light“, Step zu seiner Handbetriebenen LED-Lampe, da der Akku seine hochgelobten Taschenlampe leer war und ich zu meiner Fahrradlampe. Der Eintritt war schnell gezahlt und am ersten dunklen Loch wurden die Taschenlampen getestet. Dass ich diesen Test gewinnen sollte war klar, wegen Steps technischen KO. Bei J stellte sich die Frage, ob er seine Lampe ueberhaupt eingeschaltet hat! ;-p Dummerweise war ich somit auch derjenige der fort an immer voraus gehen musste und dieses Theater stellte sich als wahrer Abenteuerspielsplatz fuer Step und mich heraus, schliesslich koennte ja hinter jeder Wand ein Schatz versteckt sein. Folglich liessen wir auch keinen dunklen Gang aus, an dem wir vorbei liefen, nur gut, dass in Syrien, so gut wie nie etwas abgesperrt ist. Da war dann auch vom Schacht unter der Buehne bis zur verfallenen Treppe alles dabei. An manchen Stellen, stellte sich die Frage, wann dort das letzte Mal jemand gewesen ist. Einen Schatz oder Monster haben wir leider nicht gefunden, dafuer aber alte Autoreifen, Berge von Bierflaschen (und das in Syrien!!!) und Technik, die darauf schliessen lies, dass das Theater auch bis vor ein paar Jahren noch genutzt wurde.
Nachdem wir uns ueber eine Stunde ausgetobt haben und nun wahrscheinlich jede begehbare Ecke des Theaters kennen, ging es dann weiter Richtung Amman. Diesmal sollte es noch schneller gehen und auch etwas kostenguenstiger werden..Den Rang als Kuriosum des Tages mussten wir uns allerdings mit drei Polnischen Motorradfahren teilen.
Ansonsten koennen wir bis jetzt zu Jordanien sagen, dass hier alles etwas sauberer und geordneter ist und trotzdem hatte der Verkehr Step ein paar Nerven gekostet, obwohl das wohl vielleicht eher am Hunger lag! ;-)
Zum Schluss noch ein paar Sprüche zum Thema Durchfall:
1. Das haette auch in die Hose gehen koennen!
2. Immer, wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Schissschen her.
3. Was fuer ein beschissener Zeitpunkt.
4. Damaskus war fuer uns ganz schoen beschissen.

Heute dann mal ausnahmsweise nicht Mahlzeit!!! ;-)

Die Zensurbehoerde zum Thema Jordanisch-Syrische Grenze mit dem PKW:
1) Geld einpacken (jippieee, das hatten wir dabei)
2) Nett lächeln - man wird garantiert keinen auf syrischer Seite treffen, der es erwiedert
3) Als erstes Auto beim Zoll entregistrieren, das gibt 3 Unterschriften und nen Stempel und kostet 100 Syrische Tacken.
4) Als nächstes ins nächste Häuschen gehen und 500 Syrische Tacken „Ausreisesteuer“ zahlen, dafuer kriegt man einen huebsch-haesslich-sozialistisch-anmutenden Gutschein
5) Im nächsten Häusle mit dem Gutschein Ausreisetempel holen
6) Weiterfahren, am letzten Checkpoint alles brav vorzeigen und dann zur Belohnung, sollte alles richtig gewesen sein, ins Niemansland düsen!
7) Bei den Jordaniern immer nett lächeln, es wird garantiert erwidert
8) Ein Zöllner schaut sich das Auto an und füllt eine Karte aus
9) Geld holen / Dinar tauschen (es gibt einen Automaten)
10) Versicherung fürs Auto kaufen (19,50 JOD für eine Woche)
11) Am Schalter für die Einreise seinen Pass prüfen lassen
12) Danach an den Visumschalter und entweder ein Visum kaufen (10JOD) oder einen Aqaba-Special-Economic-Zone-Entry stempeln lassen (gratis)
13) Am Einreiseschalter Einreisestempel geben lassen :-)
14) Am Zoll mit dem Versicherungs- und dem weißen Schriebs in der Hand die Einfuhrgebühr fürs Auto zahlen (20JOD).
15) Weiterfahren
16) Am letzen Checkpoint die weiße Karte gegen einen neuen Stempel im Pass eintauschen. Dabei Smalltalk und Lächeln anwenden.
17) Jetzt steht den 86km bis Amman nichts mehr im Wege.

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Photos

Bosra
die Bühne in der Zitadelle