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Published: September 14th 2019
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13,9. Malawi
Von Freitag, dem 13. kann man nicht viel erwarten...aber es kann immer noch schlimmer kommen.
Der Parkplatz in der Coffee Lodge in Mbeya war gepflastert mit sehr großen Steinen, völlig uneben. Wir wurden wiederholt ermahnt, vorsichtig zu sein, mit Recht. Jedenfalls war ich vorsichtig, kam langsam voran, und dann halfen mir gleich zwei Leute. Das bringt mich immer völlig aus dem Tritt, aber ich kann die ja auch nicht anschreien, sie sollen mich in Ruhe lassen.
Dann Abfahrt, ich bin trotz vieler Zuschauer nicht umgefallen (das ist nämlich Spezialität von mir). Zurück durch die ganze Stadt und dann nach Süden zur malawischen Grenze. Die Gegend ist stark hügelig, sie pflanzen Kochbananen an und es gibt riesige Teeplantagen. Der Morgen ist immer noch frisch, aber sobald wir dann weiter unten waren, wurde es heiß und 35 Grad wurden erreicht.
Die Grenzstation war ein einziges Chaos. Zuerst raus aus Tansania, ich und Paul, dann weiter fahren und im nächsten Haus das Ganz wiederholen. Allerdings unter erschwerten Bedingungen: man musste fürˋs Carnet ein Formular ausfüllen lassen - 5 Dollar. Und dann musste man eine Straßenbenutzungsgebühr bezahlen, aber nicht in Dollar und natürlich keineswegs mit Kreditkarte. Sondern bar in malawischen irgendwas. Und als
ich dann alle Formulare gestempelt hatte, gaben sie mir mein Carnet und ich verließ das Chaos.Am Abend überreichte mir Kevin meinen Pass, den ich nicht eingefordert hatte... Gut wenn man ein Kindermädchen dabei hat.
Es waren an dem Tag 430 km, also schnell weiter. Mit der Grenze änderte sich die Landschaft - trockener, alles braun, viele Fahrräder. Und sie sprechen auch kein Suaheli mehr und ich falle auf. Und dann kam ein scharfkantiges, tiefes Schlagloch, in das ich mich verstecken musste, weil ein entgegenkommender Bus den Rest der Straße wollte - Reifen platt. Leider nicht einfach ein Loch, sondern ein Riß an der Reifenwand. Nich flickbar. Ich musste warten, als dann die anderen kamen hatte einer einen passenden Schlauch dabei, mit vereinten Kräften wurde Vorderrad abmontiert, Reifen gewechselt, etc.
Dann brauchte ich Benzin und Geld. Die nächste Tankstelle hatte ATM - es war nur keiner da. "Work in progress" war die Antwort. Also konnte ich auch nicht tanken. Nächste Tankstelle hatte auch mit ATM geworben, aber der war über die Straße. Und außerdem ging er nicht.
Das gleiche Spiel noch zweimal. Dann gab ich auf. Inzwischen war es dunkel, es war zwar Vollmond, aber das half auch nicht viel. Es wäre ja noch alles gut gewesen, wenn da nicht viele entgegenkommende Autos gewesen wären, sie hatten alle noch nichts von Abblendlicht gehört. Das waren dann immer Sekunden, wo ich gar nichts gesehen hatte. In einer Kurve kam es dann zu einer Berührung mit einem solchen Auto. Ich lag auf der Straße, das Auto entfernte sich rücksichtsvoll, es könnte mir ja peinlich sein, wenn mich jemand so am Boden sieht. Wenigstens war ich diesmal nicht eingeklemmt, ich stand also zügig auf und lief dem nächsten Auto entgegen, damit er Paul nicht massakriert. Er hielt dann auch (ungern, was ich verstehe), stieg aus und half mir, Paul wieder in die richtige Position zu bringen. Erst nach geraumer Zeit wagten sich die anderen Passagiere aus dem Auto heraus. Ich bedankte mich und machte mich an die restlichen 25 Kilometer.
Was ich am Abend nicht mehr bemerkte (da war ich plötzlich nicht mehr interessiert) - der Kardan verliert mehr Öl denn je. Weiterfahrt eher nicht. Mein zweiter Vornamen ist Hiob.
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Barbara
non-member comment
Ich hoffe, das restliche Wochenende hoffe ich wurde besser, denn das konnte es ja nur!