Glacier + West Coast


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November 6th 2017
Published: November 27th 2017
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Wir sind noch immer beseelt nach dem gestrigen Tag (Stefan spürt leicht seine Schultern) und wir fühlen uns gut! Heute ist ein Fahrtag nach Süden geplant und das fällt uns im Herzen etwas schwer, da der Abel Tasman Nationalpark schon sehr schön ist und die Golden Bay einen Reiz ausströmt– soweit so gut, wir haben noch viel vor und somit geht es ab zu den Pancake Blowhole Rocks! Nach der Durchfahrt zur Westküste, werden wir von einer rauen und imposanten See begrüßt. Wir landen aufgrund des Regenwetters jedoch nicht ganz zur High Tide, dennoch sind die geschichteten Felsformationen spektakulär und es gefällt uns gut – auf dem Rückweg beginnt es dann zu schiffen und hört nicht mehr auf – das erschwert die Fahrt, jedoch ist es sehr lange hell und wir beschließen so weit wie möglich nach Süden zu fahren um das gute Wetter am nächsten Vormittag für die Gletscher auszunutzen. Deswegen kommen wir gut um 21:00 am Stellplatz an einem See an. Hier herrscht zugiges Wetter und der See wirkt mehr wie ein tosendes Meer. Hier steht eine kleines Grüppchen aus Israelis und Französinnen im relativen Wind/Regenschatten – relativ, weil es kein Entkommen gibt. Einer navigiert auf Bernadettes Anfrage hin gerne das Auto zurecht damit wir auch dort bleiben können und bieten Bernadette und mir Tee und Cookies an. Die Armen schlafen im Zelt und zu dritt in einem Auto – das erweicht Bernadettes gutes Herz und sie ladet sie in unserem gemeinsamen Sinn zu uns ein. Die 5 können sich bei uns sehr gut aufwärmen und wir bewirten sie anständig. Es wird ganz schön heiß – wir lüften und zum Abschluss haut unsere Dachluke fast ab, wenn sie Bernadette nicht in Heldinnenmanier wie ein Baseball Catcher gefangen hätte!!

Eine Orkanartige Böhe hat das Fenster aufgerissen und abgerissen – Wahnsinn was für eine Kraft!! D.h. abdichten und hoffen, dass es hält, bzw. wir nicht überflutet oder sogar umgeweht werden, das Wohnmobil schwankt beachtlich – ich tröste Bernadette dadurch, dass wir nicht weit kippen würden, da rechts und links von uns Autos parken… Es ist eine Höllennacht! Die Böen des Orkans sind echt heftig aber wir halten durch – im Schlaf bestelle ich bereits ein Zimmer auf englisch „for one week“, aber es kommt alles anders…

Nach einer kurzen Nacht (zumindest für Bernadette) gibt es ein Aufwachen nach der Nacht Zero (Eisenskälte) – und zum Glück ist das Auto soweit trocken und Dank Bernadettes Idee und meinem Tun haben wir volle Gaskartuschen und konnten die Wärme trotz der Löcher halten. Wir verabschieden uns von unseren Gästen (Auto und Zelt noch am Leben) und fahren los. Das klappt soweit ganz gut und als das Handtuch sich löst versuche ich die Lage zu verbessern und das Fenster zu reparieren und es klappt; was für ein Glücksgefühl das Innenfenster sitzt bis auf einen kleinen Sprung wieder in der Verankerung! *Hurra* wir brausen weiter doch keine 5 Minuten später, fetzt es das Fenster aus der Verankerung auf die Straße hinter uns (zum Glück war niemand hinter uns!!). Bernadette wusste es leider besser, ABER ich werde es trotzdem weiterhin versuchen und mich nicht zu vor dem Mut ängstigen etwas zu verbessern – DENNOCH in diesem Moment ist es wohl die bitterste Enttäuschung für mich und von dem Fenster sind fast nur noch Bruchteile über und ein Teil schwimmt im Fluss… Naja, jetzt brauchen wir wirklich Hilfe und können so mit unserem Cabrio nicht weiterfahren – ZUM GLÜCK regnet es nicht und laut Wetterbericht haben wir noch eine Stunde Zeit. Wir kommen gut am Campingplatz (RainForest) beim Franz Josef Gletscher an und nach einem ersten provisorischen Abkleben und Abbinden bekomme ich Hilfe vom Haus- & Hofherren (Hausmeister des Capingplatzes Rainforest Retreat Holiday Park, wunderschöner, sehr toller Platz ca. 42 Dollar mit Kiwi-Card für Zwei mit Strom) und gemeinsam bekommen wir das vorzeigwürdig dicht hin! Er kann meinen Geschichten kaum glauben (Schlüssel, Handy und Dachfenster) und ist überzeugt: Three adventures are enough, from now on chill and drink some cocktails! ? Ich bin ihm echt sehr dankbar und das ganze Personal war wirklich sehr entgegenkommend und hilfreich!

Wir erreichen Molly und auch Ralf und die nächste Werkstatt ist in Queenstown – 6 Stunden entfernt – evtl. schaffen wir es bis Freitag oder ansonsten bis Montag (denn am Wochenende ist Feiertag). Ebenfalls nicht so erfreuliche News sind, dass Schäden am Dachfenster nicht in der teuren All-In-Versicherung enthalten sind – mal sehen was Molly dazusagt – evtl. findet sich ja ein Kulanz-Weg, da der Sturm einige Bäume, etc. umgeworfen hat und wir mit Sicherheit nicht die einzigen Betroffenen sind…

Ich kann Bernadette noch dazu überreden, den Franz Josef Gletscher zu besuchen und nach einer Stärkung aus dem Cafe, sind wir bereits auf dem Weg! Das Tal ist schon sehr gigantisch und extrem wie stark der Gletscher durch die Erwärmung, den vermehrten Regen und geringen Schneefall bereits zurückgegangen ist… ☹ Wir dürfen uns an den Wasserfällen (aufgrund der Regenfälle) erfreuen und auch das türkis des Gletschers ist einfach toll (da ist die Optik des Auges dem der Kamera deutlich überlegen). Einzig die Hubschrauber, die regelmäßig Asiaten mit Trolleys auf den Gletscher bringen *kidding* stört die Idylle – wobei Idylle nicht zu 100% stimmt, denn das karstige Gelände und der einsetzende Regen erinnert mich an die Belagerung von Helms Klamm und die Heere der Orks – oh yeah: „Get the halflings and kill ´em“. Aus dem Tal heraus sehen wir die israelischen Gäste vom Vorabend im Auto vorbeifahren und freuen uns über die schöne Erinnerung. Wir checken beim RainForest ein und nachdem wir alles erledigt haben (Wasser ent-/befüllen, Wäsche waschen/trocknen, Essen und Duschen – fallen wir müde und doch zufriedener und fröhlich ins Bett. Ich verzichte auf das unmoralische Angebot von Mel auf ein Freibier und gemeinsamen Spa-Pool-Besuch und schlafe entspannt neben Bernadette ein ?

Für heute steht der Fox-Gletscher am Programm und wir schlafen etwas länger als geplant, ich wäre um 07:00 bereit gewesen, aber gönne Bernadette noch eine wohlverdiente Stunde Schlaf. Dann geht es über die kurvige Straße und wir spazieren am Lake Matheson entlang um einen „Spiegel-Ausblick“ auf das Bergmassiv zu erhaschen – auf dem Weg diskutieren wir wessen Schnapsidee das eigentlich war doch dann sind wir ganz andächtig angetan – beeindruckend, still und wunderschön! Auf dem Rückweg setzt der Regen ein und uns tun uns alle anderen leid die nun kein Spiegelbild der Berge mehr sehen werden.

Wir frühstücken im angeschlossenen Café, essen leckere Süßigkeiten und jetzt tippe ich gerade diese Zeilen, da Bernadette ziemliche Unterleibsschmerzen hat und im Moment gerade genüsslich schnarcht ?

Dennoch werde ich sie bald aufwecken und dann mal sehen – entweder bleiben wir noch eine Nacht hier, oder wir fahren weiter nach Wanaka für den nächsten Great Walk? Wichtig ist auch zu klären, wann wir zur Werkstätte in Queenstown kommen können – wie heißt es so schön: „eines nach dem anderen“ – denn wir haben ja Urlaub, ist es nicht so?

Wir bleiben noch eine Nacht beim Fox Gletscher und das ist gut so. Wir telefonieren noch mit den Werkstätten, die leider kein Fenster gehabt hätten und haben und dann Whatsappen wir mit Kolja von der Camperoase. Wir werden sehen und sind optimistisch, dass sich alles gut lösen wird! Nach dem Abendessen steht am Abend noch der zweite Teil der Hobbit-Trilogie an – nachdem es dann doch etwas spät wird hält nur Bernadette tapfer durch und ich schlafe immer wieder ein – um kurz vor 2:30 ist Smaug mit feuriger Laune auf dem Weg zur Seestadt und wir schlafen ein…

Am nächsten Tag heißt es "Guten Morgen Sonnenschein" – pack die Badehose ein und auch die Zahnbürste ! Auch wenn etwas müde, sind wir doch schon auf und nach einer wärmenden Dusche geht es bei weiterhin warmen und sonnigen Wetter um 11:00 zum Fox Gletscher und was ist das für ein schönes Tal und auch der Gletscher gefällt uns besonders gut – natürlich trägt auch das feine Panorama dazu bei ? …und dann treffen wir die beiden Hamburgerinnen und gleich darauf die Israelis wieder: Was für ein Zufall! Dann lernen wir noch Mike kennen, der uns gute Erfahrungstipps für unsere weitere Reise gibt. Vermutlich werden wir auf Kaikoura verzichten und uns auf jeden Fall Lake Pukaki und Tekapo gönnen – insbesondere spitzen wir beide auf eine Kayaktour am Tasman Gletscher, am Fuße des Mount Cooks und die Sternenwarte ?

Das Wetter beseelt uns und der Tag verläuft sehr schön – Bernadette ist in bester Fahrlaune und die Korken knallen. Was für Korken? Verdammt das Braun war doch vorher nicht an der Tapete, oder? Oh Mann, vor lauter Kurven hat sich das Bier – in bester Partylaune und Stefans Genussfreude gewiss - selbst geöffnet – doch dafür war es einfach noch zu früh. Zum Abendessen hat das ausgerauchte Porter nicht schlecht, aber doch etwas lasch geschmeckt – schade, sehr, sehr schade…

Am Nachmittag cruisen wir am Meer vorbei und sehen verschneite Berge, machen kleinste Ausflüge zu Wasserfällen und landen schließlich an einem einzigartigen Stellplatz mitten im alpinen Traumpanorama – ein schöner Tag geht ruhig zu Ende, das Abendrot auf den Bergen lässt uns schon von Mühlbach und dem schönen Skiurlaub träumen!


Additional photos below
Photos: 36, Displayed: 28


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28th November 2017
Spiegelung - Lake Matheson

Great photo
Lake Matheson is famous for its mirror lake. This pic adds a mystic quality. Brilliant.
29th April 2018
Spiegelung - Lake Matheson

Thank you! Yeah it is a great place and very mystic, especially with this weather.

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