·Tag 90 Nasca nach Tampamayu 350 km


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Peru's flag
South America » Peru
October 23rd 2013
Published: October 25th 2013
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Um 6.00 schon abgefahren, weil Bergstrecken, Millionen Kurven und ich da langsam.... Die ersten 160 km verliefen ganz glatt. Unmengen Guanakos am Wegesrand oder auch auf der Strasse selber, schauen so aehnlich aus, wie Lamas. Die entgegenkommenden Laster nahmen allerdings, besonders in Kurven, immer meine Strassenseite ein, egal, ob die Strecke einsehbar war, sie somit wissen mussten, dass da einer kommt, oder nicht. Es ging erst mal rauf auf 4000 m, dann wieder runter, dann ein Tal entlang nach Puquio. Delikatesse offenbar Meerschweinchen, auf allen Schildern bei den Lokalen wurden sie angepriesen. Danach wand sich die Strasse wieder nach oben, aber erst mal wand sich da garnichts, Strassensperre wegen Bauarbeiten. Ich wartete erst mal geduldig, machte ein paar Fotos von der Umgebung, aber es tat sich immer noch nichts. Und dann entwickelte ich einen teuflischen Plan. Ich gab erst mal der Frau mit dem Stop/Go Schild und dem Soldaten, der sie bewachte, ein paar Kekse. Dann wartete ich weiter, tat so als ob ich jede Zeit der Welt haette. Und dann ging ich irgendwann zu ihnen hin und fragte, ob nicht vielleicht so ein klitzekleines Motorrad doch durch koennte. Ich hatte naemlich gestgestellt, dass die Einheimischen schon durch duerfen - wahrscheinlich, weil sie den Arbeitern Essen und Trinken brachten. Immerhin, die Freundschaftsanbahnung von vorhin hatte Erfolg: Es fanden lange Gespraeche statt die Strecke rauf und runter (Walkie Talkie), dann folgten lange Erklaerungen auf Spanisch an mich und dann: ich durfte durch - es war auch leicht Platz fuer mich zum Durchfahren. Auf der schon fertigen Strecke weiter oben lag noch Streusplit, aber der ist sicher bald weg, denn zwei Maenner mit ganz normalen Besen kehrten die Strasse - eine Kurve ist schon splitfrei. Es kann sich nur noch um wenige Jahre handeln, dann ist alles ok.

Noch weiter oben war gleich nochmal gesperrt, aber bald ging's weiter, so dass ich nicht nochmal Kekse opfern musste. Die schwarzen Wolken, die schon laengere Zeit herumgelungert waren, entschlossen sich zur Tat - es begann zu regnen. Also Regenzeug raus und mich eintueten - auf 4000 m Hohe ist selbst das anstrengend! Die Strasse stieg stetig weiter, hoechster Punkt war 4477 m. Und da war natuerlich von Regen keine Rede mehr, es hagelte/graupelte nur so, die Wiesen waren schnell weiss. Auf dem Visier und dem Windschild blieb das Zeug hingefroren, was die Sicht auf den rutschigen Boden verminderte. Es war so richtig weihnachtlich, nur hatte ich keine Zeit zum Singen. Das einzig Gute an der Sache war, dass es Schauer waren, die auch mal wieder aufhoerten (um Atem zu nehmen fuer die Naechste Darbietung). Es war SAUKALT! Nur den zahlreichen Lamas, Alpakas und Schafen machte das nichts aus. Mir schon, besonders, als dann auch noch Blitze in der Naehe runtergingen - der Faraday´sche Kaefig fehlt ja auf dem Motorrad voellig.

Die Strasse verlief lange auf 4500 m, sank dann, aber nur bis 4000 m. Irgendwann ist auch das laengste Plateau zu Ende, Serpentinen brachten mich auf eine vernuenftige Hoehe, es wurde wieder warmer. Es ging dann etwa 50 km gemuetlich und nett kurvig ein Flusstal entlang. In einem der Orte hielt ich an, um etwas zum Essen zu kaufen (2 Avokados), dann spazierte ich noch etwas rum, waehrend die Dorfjugend sich mit der Berta unterhielt. Ploetzlich fragte mich ein aelterer Mann "de donde?" Ich erzaehlte ihm, dass ich von Alaska nach Feuerland etc., aber eigentlich aus Deutschland sei. Sofort begann er ueber Angela Merkel, Presidente, zu reden - und ich war mit meinen Sprachkenntnissen am Ende. Eine Frau, die ihn begruesste, beendete unser Gespraech. Ich bin immer noch erstaunt, dass dieser Mann sofort von Deutschland wusste, AM kannte - ich habe keine Ahnung, wie der peruanische presidente heisst. Schande.

Tampamayu ist einer meiner Lieblingsplaetze, eine nette Hotelanlage am Fluss, im Hof laufen Lamas herum und ein Pfau schreitet sein Revier ab. Die Zimmer sind in kleinen, einzel stehenden Haeusern, viel Holz, viele Blumen. Auch eine Kapelle gibt es.

Waehrend ich Tagebuch schrieb (auf dem Hausbankerl vor meinem Zimmer), flog der Pfau erst aufs Dach des Nebenhauses, dann auf meines. Spaeter war er dann weg, er ist offenbar auch wieder runter gekommen.

Ich war der einzige Gast dort, die Gruppe ist noch in Nascar, ich bin jetzt einige Tage allein unterwegs, weil ich schnell nach Cusco will und laenger in Machu Picchu sein will. Es ist schoen, allein durch Peru zu fahren. Aber auch schoen zu wissen, dass man dann wieder jemanden trifft und nicht immer allein ist.

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26th October 2013

Cookie Monster....
Haha, mit den Waffen einer Frau! Und danke, es wurde schöner, Danke!!!! Und ab zur nächsten Episode....!

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